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Susanne Maul, Geschäftsführerin der Aidshilfe Fulda - Fotos: Martin Engel

FULDA Aids-Schleife als Zeichen

Welt-Aids-Tag und der Wunsch nach einem Leben ohne Ausgrenzung

01.12.23 - Am Freitag, 1. Dezember, ist Welt-Aids-Tag. Ein Tag, an dem sich alles um die Ausgrenzung und Stigmatisierung dreht, welche Erkrankte Tag für Tag etragen müssen. Seit rund 40 Jahren ist Aids bekannt. In dieser Zeit hat sich viel getan. Durch modernste Medizin müssen Betroffene nicht mehr um ihr Leben fürchten. "Durch Medikamente ist HIV mittlerweile sehr gut behandelbar", erklärte Susanne Maul, Geschäftsführerin der Aidshilfe Fulda. Eine entscheidende Sache hat sich in all den Jahren jedoch kaum verändert: bis heute werden Betroffene ausgegrenzt und gemieden. O|N hat nachgefragt, was Erkrankte sich von der Gesellschaft wünschen. 

Susanne Maul, Geschäftsführerin der Aidshilfe Fulda an ihrem Arbeitsplatz ...

OSTHESSEN|NEWS im Gespräch mit Susanne Maul

An HIV erkrankte Menschen meiden, obwohl sie therapiert und nicht mehr ansteckend sind? Hört sich an wie ein Szenario aus dem letzten Jahrhundert, ist aber auch heute noch traurige Realität. Die Aufklärung in der Allgemeinbevölkerung fehlt und die Vorurteile sind groß. "Wir wollen das alte Bild durchbrechen. Wir wollen zeigen, dass die Leute kein Todesurteil bekommen haben, sondern ihr Leben mit Höhen und Tiefen leben können. Sie haben genau die gleichen Probleme, wie wir auch. Man könnte mit HIV gut leben, wäre da nicht die Stigmatisierung und die Ausgrenzung", so die Geschäftsführerin.

Schwerpunkt auf das Leben und nicht den Tod legen

"Früher lag der Schwerpunkt am Welt-Aids Tag auf den an HIV und Aids verstorbenen Menschen. Davon sind wir weggekommen, weil es eigentlich gar nicht mehr das ist, was das Leben von Betroffenen ausmacht. Heute wird das Leben vor allem durch Stigmatisierung und Ausgrenzung erschwert", berichtete Maul. Durch eine erfolgreiche Therapie sind die Menschen nicht mehr ansteckend, ergänzte sie. Besonders Fulda stellt als ländliche Region für HIV-positive Menschen eine enorme Schwierigkeit dar. Mit dem Fehlen einer HIV-Schwerpunktpraxis ist auch die Versorgung nicht ausreichend. Um zum Fachbehandler zu kommen, muss man aktuell noch in eine größere Stadt fahren, was mit größeren Kosten verbunden ist, welche viele Betroffene nicht stemmen könnten.

Ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung setzen

Den Welt-Aids-Tag gibt es seit 1988: Ein guter Anlass, um die rote Aids-Schleife zu tragen, sich zu informieren und gegen Diskriminierung einzustehen. "Ich würde mir wünschen, dass in Fulda ganz viele Leute am 1. Dezember mit dieser Schleife herumlaufen und auch nicht nur die Schleife tragen, sondern auch wirklich eine Haltung gegen Diskriminierung und Ausgrenzung haben", sagte Maul. Die Schleife sei ein Zeichen für Toleranz und gegen Ausgrenzung und soll dadurch auch ein Zeichen setzen. 

Der Welt-Aids-Tag ist ein Tag, an welchem man sich der Schwierigkeiten bewusst werden sollte, mit welchen Erkrankte jeden Tag zu kämpfen haben. Wir sollten als Gesellschaft die Art und Weise überdecken, wie wir mit Betroffenen umgehen. Eine Schleife zu tragen ist ein kleiner Akt, der für manche Menschen sehr wichtig ist. Mehr Informationen gibt es unter https://www.aidshilfe-fulda.de/de/nachricht/welt-aids-tag-2023. Außerdem sucht die Aidshilfe Fulda dringend nach ehrenamtlichen Helfern. (kg) +++


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