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Beispielhafte Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen
01.12.23 - Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hat am Donnerstag im Rahmen einer Feierstunde den Landespreis für beispielhafte Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen sowie den Anerkennungspreis für Inklusionsbetriebe verliehen: "Menschen mit Behinderungen sind auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Die Zeiten ihrer Arbeitslosigkeit sind fast doppelt so lang wie die von Menschen ohne Behinderungen", sagte der Minister im Haus der Wirtschaft Südhessen in Darmstadt. Zwei der Unternehmen kommen dabei aus dem Landkreis Fulda.
"Obwohl immer mehr Unternehmen ihren Bedarf an qualifiziertem Personal nicht mehr decken können, fehlt es nach wie vor an Inklusion im Arbeitsleben. Dabei nutzt es allen, das Potential von Menschen mit Behinderungen zu heben", so Klose. Auch deshalb sei in diesem Jahr beim Anerkennungspreis – dem Landespreis für Inklusionsbetriebe – der Schwerpunkt auf Betriebe gelegt worden, die sich in besonderer Weise im betrieblichen sowie außerbetrieblichen Kontext für ihre Beschäftigten mit Behinderungen engagieren. Mit dem zum dritten Mal vergebenen Preis wurde der hessische Inklusionsbetrieb DIALOGMUSEUM gGmbH aus Frankfurt ausgezeichnet. Das Museum bietet Besucherinnen und Besuchern beim "DIALOG IM DUNKELN" eine Ausstellung zur Entdeckung des Unsichtbaren an. Dabei werden Besucher*innen-Gruppen von blinden oder sehbehinderten Expert*innen durch einen lichtlosen Parcours mit wechselnden Themenräumen geführt. "Ziel ist ein Rollentausch, der die Sinne und die Empathie schult und Inklusion unmittelbar erlebbar macht", unterstreicht Klose und lobt: "Sie erfüllen damit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe." Zitat der DIALOGMUSEUM gGmbH: "Unsere Zusammenarbeit basiert auf Verantwortung, interner und externer Partizipation, Empathie und einem Team, das sich wirklich gut kennt. Daran arbeiten wir stetig und konsequent."
Preisträger des Landespreises für beispielhafte Beschäftigung
Die familiengeführte Siebert GmbH & Co. KG, ein Bau- und Heimwerkermarkt in Hünfeld, arbeitet eng mit dem Landeswohlfahrtsverband, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft zusammen und gewinnt durch Inklusion wertvolle Mitarbeiter*innen, die im Arbeitsalltag regelrecht aufblühen. "Das Unternehmen pflegt eine Kultur und Arbeitsatmosphäre, in der die Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen. Ihnen ist ein gutes Betriebsklima wichtig, das Vertrauen schafft und gegenseitige Wertschätzung vermittelt", so Klose. Zitat der Siebert GmbH & Co. KG: "Uns ist es wichtig, jeden Mitarbeiter individuell nach seinen Fähigkeiten und Stärken zu fördern, um Potentiale zu entwickeln, die er in unser Unternehmen einbringen kann".
Die Preisträgerin CRS medical GmbH aus Aßlar ist ein Medizintechnikhersteller und kooperiert bereits seit vielen Jahren mit der Diakonie Lahn-Dill. CRS medical ermöglicht den Beschäftigten der Diakonie Lahn-Dill im Rahmen eines Praktikums, den Arbeitsalltag kennenzulernen und ihre berufspraktischen Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln. "Nach den ersten positiven Erfahrungen hat CRS medical weitere Praktikumsplätze geschaffen und durch diese Zusammenarbeit viele wertvolle Mitarbeitende gewonnen", betont Klose. Zitat der CRS medical GmbH: "Uns als Arbeitgeber ist es ein Anliegen, dass wir durch vielfältige Beschäftigungsmaßnahmen und barrierefreie Arbeitsumgebung Integration und Inklusion selbstverständlich werden lassen. Neben der Arbeit bei CRS medical fördern wir dies auch mit Partnerschaften im Inklusionssport."
Mit der ebenfalls ausgezeichneten Werk9 GmbH aus Fulda wurde ein außergewöhnlich engagierter Betrieb aus der Holzverarbeitung/Schreinerei gewählt, der jedem Mitarbeiter bzw. jeder Mitarbeiterin die Unterstützung gewährt, die nötig ist und tägliche Betriebsabläufe an die Bedarfe anpasst. Das Unternehmen, so der Minister, zeichne sich durch ein hohes Maß an persönlichem Engagement und der Bereitschaft aus, auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben und weiterhin allen Menschen Wertschätzung entgegenzubringen. Klose: "Die wichtigste Grundlage dafür ist ihr auf Wertschätzung aufbauendes Arbeits- und Betriebsklima." Zitat der Werk9 GmbH: "Wir. Schaffen. Heimat. Für uns und unsere Kunden. Daher ist es uns eine Herzensangelegenheit, dass sich jeder Mitarbeiter – egal ob mit Behinderung oder nicht – in werk9 zuhause fühlt und die Unterstützung erhält, die er benötigt." (pm) +++