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Miniaturisiertes Hörsystem mit Fulda-Taler - Fotos: Marius Auth

REGION Fortschritt in der Mikroelektronik

Neuronetzwerk und Smartphone-Apps: Hörgeräte sind heute Hightechwunder

02.12.23 - Hörgeräte haben ursprünglich vor allem den Umgebungsschall verstärkt - heute steuern sie den Fernseher und verfolgen den Gesprächspartner akustisch im Raum. Die Annehmlichkeiten sind inzwischen so vielfältig, dass auch Nicht-Hörgeschädigte die Hightechwunder tragen.

Die winzigen Geräte, die Hörakustikmeister Andreas Trabert aus Fulda auf dem Tisch drapiert hat, haben nur noch wenig mit Omas Hörhilfe zu tun. Die beigen Urahnen in der Vitrine erinnern aber eindrücklich an die Fortschritte der Mikroelektronik, die nicht nur immer kleinere Hörsysteme ermöglicht hat, sondern auch das Unterbringen von immer mehr Funktionen. Die neueste Messe-Entwicklung sind neuronale Netzwerke:

Hörakustikmeister Andreas Trabert

"Hören ist eine Leistung des Gehirns, das Ohr setzt nur die Schallwellen um. Die neueste Generation von Hörsystemen bekommt es hin, die neuronalen Netzwerke des Gehirns auf dem Chip nachzubilden. Das ist ein unerhörter Fortschritt, mit dem ganz neue Anwendungsszenarien möglich sind - nicht nur für schwerhörige Menschen: Ursprünglich wurden Nebengeräusche einfach ausgeblendet, jetzt werden alle Geräusche erfasst und realistisch abgebildet, die normale akustische Raumsituation kann wieder gehört werden. Außerdem erkennen die neuesten Hörsysteme automatisch, wenn das Gegenüber in den Dialog geht und sind in der Lage, die Person sogar akustisch im Raum zu verfolgen. Deswegen haben wir inzwischen etliche Kunden, die auch ohne Schwerhörigkeit Geräte nutzen - etwa auf lauten Messen, für eine entspannte Kommunikation."

Alte Hörsysteme

Altes Hörsystem im Vergleich zum neuen

Die Verbesserung der Hörleistung ist inzwischen nur noch eine der Funktionen moderner ...


Komfort-Features machen Leben leichter

Im Faden befindet sich die Bluetooth-Antenne

Auch junge Menschen scheuen heute nicht mehr den Gang zum Hörakustikmeister, berichtet Trabert. Komfort-Features machen das Leben leichter: "Mit dem Hörgerät kann man heute schwimmen gehen, über Bluetooth ist die Anbindung ans Smartphone gewährleistet - und das eröffnet ganz neue Welten: eine unsichtbare Freisprecheinrichtung, die im Urlaub automatisch die Fremdsprache im Restaurant übersetzt, die Fernseh-Lautsprecher ausschaltet, wenn die Ehefrau durch die Sportschau nicht gestört werden soll und Windgeräusche beim Spaziergang einfach herausfiltert. Die Hemmschwelle ist dadurch geringer geworden, selbst wenn die Schwerhörigkeit noch kein großes Problem darstellt."

Weil die Lebensqualität durch die winzigen Hightechgeräte gesteigert wird und die Akzeptanz in der Gesellschaft gestiegen ist, rät der Hörakustikmeister zur frühzeitigen Überprüfung der Hörleistung: "Nach einer grundsätzlichen Analyse erfolgt die Zielsetzung: Was will ich in der Lage sein, komfortabel zu hören? Dann wird geplant und angepasst, nach zwei Wochen sind 90 Prozent der benötigten Verstärkung erreicht - und erst dann entscheidet sich der Nutzer, anhand dieser Ergebnisse." Bis zu 54 Stunden halten die Akkus im Hörgerät inzwischen, eine Dockingstation wie bei den Kopfhörern erlaubt die Nutzung auch übers verlängerte Wochenende. (mau) +++


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