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O|N im Gespräch mit Niklas Jahn. - Fotos: Marvin Laibold

NEUHOF Niklas Jahn startet richtig durch

"Man kann mit der Orgel ein ganzes Orchester imitieren"

06.12.23 - "Mein Herz geht auf - Das Orgelspielen ist meine Tankstelle für gute Laune" Der gebürtige Rommerzer Niklas Jahn ist ein Musiker mit ganz viel Herzblut. 

OSTHESSEN|NEWS hat sich bei dem mittlerweile 26-Jährigen erkundigt, was das Orgelspielen für ihn so einzigartig und besonders macht. Als Vorabinformation: Die Orgel besitzt den größten Tonumfang aller Instrumente und kann dabei unzählige Klangfarben erzeugen.

"Ich bin immer mehr in die Szene eingetaucht"

Der in Rommerz aufgewachsene Niklas Jahn begann ganz stereotypisch mit klassischem Klavierunterricht, den er beim Schullehrer und Kirchenmusiker Sebastian Schwarz in Neuhof nahm. Dieser hat ihn damals auf die Idee gebracht, Orgel lernen zu wollen. Schon im Alter von elf Jahren versuchte sich Jahn am Orgelspielen - was aber aufgrund seiner Körpergröße nicht so einfach war. "Es ist abhängig davon, ob die eigenen Beine eben lang genug sind", berichtet der heute 26-Jährige im Gespräch mit O|N.

Daraufhin nahm alles seinen Lauf. Jahn absolvierte beim bischöflichen Kircheninstitut Fulda das sogenannte C-Examen, eine nebenberufliche Ausbildung zum Chorleiter und Organisten im Nebenamt. Er absolvierte dies neben der Schule. "Ich bin dann immer mehr in diese Szene eingetaucht", erzählt Jahn.

"Ich wollte das Geheimnis lösen, wie man gut wird"

Der Anfang seiner Orgelkarriere war im Jahre 2012: Mit 15 Jahren gewann er den dritten Platz im Wettbewerb "Jugend musiziert", einem der traditionsreichsten Wettbewerbe für die musikalische Nachwuchsförderung. "Ich habe mich gefragt, wie die anderen so gut sein können - da hat mich einfach der Ehrgeiz gepackt, um immer besser zu werden", so der 26-Jährige. Daraufhin habe der Domorganist Hans-Jürgen Kaiser den Begabten aufgenommen und von da an ging alles seinen Weg. "Ich wurde intensiv gefördert", erklärt Jahn gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Von 2014 bis 2016 studierte er neben seinem Abitur an der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz das Studienfach Orgel. "Ich wollte das Geheimnis lösen, wie man gut wird", verrät Jahn. 2016 begann er in derselben Universität den Bachelor in Kirchenmusik, der insgesamt vier Jahre andauerte. 2021 absolvierte er seinen Master in Freiburg, den er in 2023 abschloss. Derzeitig belegt er sein Konzertexamen, ein spezieller Studiengang, welcher vier Semester lang dauert und die höchste künstlerische Qualifikation bedeutet.

"Es ist ein weiter Weg und ein Lernprozess fürs Leben"

2023 hat den heute 26-Jährigen positiv geprägt: "Ich durfte einige Konzerte in Europa geben. Das ist ein echter Meilenstein für mich", betont Jahn. Außerhalb von Europa gewann er in Japan den ersten Platz des Orgelliteraturspiels "9th International Organ-Competition Musashino-Toyko", einer der rennomiertesten Wettbewerbe für künstlerisches Orgelspiel weltweit.

In 2021 erreichte er in Holland das Finale des Wettbewerbs für Orgelimprovisation. "Da kommen die Besten der Besten. Es ist wie eine Weltmeisterschaft", berichtet Jahn im Gespräch mit O|N.

Jahn träumt für die Zukunft von einer hauptberuflichen Kirchenmusikerstelle und kann es sich sogar vorstellen, freiberuflich unterwegs zu sein. Der Orgelprofi hält es sogar für möglich, einmal einer Hochschultätigkeit als Professor nachzugehen. "Es ist nach wie vor ein weiter Weg, ich muss noch einiges lernen und mich verbessern. Das ist ein Lernprozess für das Leben", so der 26-Jährige.

Jahn hat sein Hobby zum Beruf gemacht. "Ich verbinde mit der Musik eine große Leidenschaft und ein absolutes Glücksgefühl. Man kann sich emotional verwirklichen." (js) +++


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