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Gospel und Gebete hinter Gittern: Große Bedeutung für Inhaftierte
14.12.23 - Weihnachten hat in der Justizvollzugsanstalt auch eine wichtige Bedeutung. So fand auch in diesem Jahr wieder ein ökumenischer Weihnachtsgottesdienst statt. In den Innenhof eingeladen waren die Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Fulda von der evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorge zum ökumenischen Weihnachtsgottesdienst.
Eröffnet wurde der Gottesdienst mit Gospelsongs des protestantischen Pfarrers John Lee Hooker aus Washington, der auch zum Abschluss weitere Gospels sang. Anstaltsleiter Karsten Koudela und die Referentin für Sonderseelsorge Pfarrerin Birgit Inerle entzündeten zwei Kerzen am Adventskranz, während die Schola des Jugend-Kathedral-Chors (Leiter Domkapellmeister Franz-Peter Huber) "Wir sagen euch an den lieben Advent" sang. Weitere Lieder des Chores während des Gottesdienstes waren: "Macht hoch die Tür; Vom Himmel hoch; Es ist ein Roß entsprungen und O du fröhliche". Die Weihnachtsgeschichte lasen Pfarrer Dr. Andreas Leipold und Pfarrerin Birgit Inerle. Generalvikar Christof Steinert stellt in seiner Predigt die Frage, wie man friedvolle Weihnachten feiern könne, wenn an vielen Orten in der Welt Krieg herrsche.
Doch mit der Geburt des göttlichen Kindes in der Krippe habe sich der Himmel geöffnet. Die Botschaft von damals gelte auch heute allen Menschen, die Versöhnung und Frieden suchten, die die Engel den Hirten verkündeten. Friede sei labil und man dürfe ihn nicht als selbstverständlich voraussetzen, sondern müsse ihn immer neu schaffen, so der Festprediger. Er betonte auch, dass sich Weihnachten durch Gesang ausdrücken lasse, denn dieser sei auch ein Mittler des Glaubens. Ein Zeichen für Frieden war auch das Friedenslicht aus Bethlehem, das Juliane Kulgemeyer und Manuela Langstein von der Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg in die JVA brachten. Manuela Langstein wies daraufhin, dass durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas das Friedenslicht nur auf Umwegen habe nach Deutschland gebracht werden können. Auf den Begriff Friede ging auch der Vorsitzende des Anstaltsbeirates Winfried Möller ein.Friede in der JVA bedeute den Frieden mit den Zellennachbarn, den Bediensteten und sich selbst zu praktizieren.
Höhepunkt im Alltagsleben Nach dem Weihnachtssegen gespendet durch Birgit Inerle und Christof Steiner sowie dem Lied "O du fröhliche" von den Inhaftierten gemeinsam mit der Schola gesungen, spielten Tilo Zschorn und ein Inhaftierter Lieder auf der Gitarre. In seiner Begrüßung zu Beginn hatte Anstaltsleiter Karsten Koudela betont, dass die Weihnachtsfeier immer ein besonderer Höhepunkt im Alltagsleben der Justizvollzugsanstalt sei. Er dankte Susanne Saradj, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Gefangenen- und Haftentlassenhilfe und der Caritas Fulda-Geisa und Ulrike Siuda, Caritas, für die Geldspende sowie den Sponsoren, die es ermöglicht hätten, dass jeder Inhaftierte ein Weihnachtspräsent erhalten könne. Sein Dank galt auch der Vorbereitungsgruppe mit Pfarrer Dr. Andreas Leipold, den Bediensteten für die Gestaltung des Innenhofes sowie dem Küchenchef Alexander Nardelli, der mit seinem Küchenteam die anschließende Verpflegung der Inhaftierten und der Gäste hergerichtet hatte. Gerhard Röchow (Gideon-Bund) überreichten den Gefangenen gestiftete Bibeln und Kalender in verschiedenen Sprachen, die gerne mitgenommen wurden. (pm) +++