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Schiri Jakob hält toll mit - die Gehbehinderung ist einfach da und hindert ihn nicht
18.12.23 - Es war ein Abend wie gemacht für den Handballsport. Dass der TV Flieden in der Bezirksoberliga die Turngesellschaft Seligenstadt klar besiegte, geriet fast zur Nebensache. Schiedsrichter Frank Jakob aus Ostheim bei Aschaffenburg war die Aufmerksamkeit gewidmet. Auch der Hessische Rundfunk schlug auf mit einem Kamerateam. Großer Bahnhof also in der Kreissporthalle in Flieden. Das Thema: Würde der gehbehinderte Schiri, dem an diesem Dezember-Abend die Aufmerksamkeit gehörte, mithalten können? Die knappe Antwort: Tadellos. Bravourös.
An der Seite seines Kollegen Rolf Baumann trat Frank Jacob an im Schiri-Gespann. Für beide war das Spiel in Flieden nicht ihr erstes, pfeifen des Öfteren Seite an Seite. Nicht nur
Seine Gehbehinderung ist für Jacob nicht wirklich ein Thema. "Das muss gehen", sagte er trocken, "ich habe keine Schmerzen". Und was er hinzufügte, dürfte allen gefallen, die Identifikation mit dem Sport leben. "Ich liebe Handball." Und wie funktioniert es mit dem hohen Spieltempo oder den fix wechselnden Spielsituationen? "Du musst halt schnell umschalten." Aber: Auch das ist kein Thema für Jacob.
Die Halle war voll besetzt. Die Stimmung phänomenal. Ein schöner Jahresabschluss für alle, hörte man allenthalben. Und - im Gegensatz zum Fußball - von der Fairness der Spieler her und ihrem Umgang damit fühlte es sich anders an. Gesünder. Ehrlicher. Bisweilen wie in einer anderen Welt. "Es wird zwei Sekunden gemeckert. Und dann geht's weiter", hörte man. Es war ein Abend, der so manchem in Erinnerung bleiben wird. Mit einem Schiedsrichter namens Frank Jacob im Fokus. (wk) +++