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Abruptes Ende der E-Auto-Förderung wegen Haushaltsloch: "Größte Frechheit" - Symbolfoto: pixabay

REGION Keine Anträge mehr möglich

Abruptes Ende der E-Auto-Förderung wegen Haushaltsloch: "Größte Frechheit"

20.12.23 - Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse zieht weite Kreise: Am Wochenende wurde unerwartet die Kaufprämie für Elektroautos gekappt, die noch bis Ende 2024 "Stromer" attraktiver für den Endverbraucher machen sollte. Regionale Händler sind empört.

Thorsten Krämer, Obermeister der Kfz-Innung Fulda Archivfotos: O|N

Thorsten Krämer ist Obermeister der Kfz-Innung Fulda und seit Jahrzehnten Autohändler in Fulda. Das abrupte Ende der E-Auto-Förderung ist für ihn unverständlich: "Die Zahl der Förderanträge ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr ohnehin gesunken, weil erst die Förderung für die Hybridfahrzeuge und dann die für gewerbliche Fahrzeuge weggefallen war. Eigentlich war es so gedacht, dass noch bis Ende des Jahres zugelassene Fahrzeuge bis zu 4.500 Euro staatliche Prämie und eine Herstellerprämie von bis zu 50 Prozent dieses Betrags bekommen sollten - im nächsten Jahr wäre die staatliche Prämie dann auf 3.000 Euro reduziert worden, bis Ende des Jahres 2024. Damit haben viele Verbraucher gerechnet - jetzt wurde plötzlich der Stecker gezogen, noch dazu am Wochenende, damit auch niemand mehr ein Fahrzeug zulassen kann. Das ist wirklich die größte Frechheit, die ich bisher erlebt habe."

Förder-Aus erwischt Verbraucher kalt

Am Samstag hatte das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass nur noch am Sonntag Anträge für den Umweltbonus gestellt werden können - das Haushaltsloch mache die Sparmaßnahme unumgänglich. Da vor der Antragsstellung die Zulassung erfolgen muss, erwischt das Förder-Aus viele Verbraucher kalt: "Viele haben damit gerechnet, dass es im nächsten Jahr maximal 1.500 Euro weniger staatliche Prämie gibt - aber null, damit hat niemand gerechnet. Und niemand weiß, wie viele Verträge momentan im Handel sind, wo nur noch die Zulassung gefehlt hat", so Krämer.

Stefan Deichmann, Verkaufsleiter beim Autohaus Krah+Enders in Fulda

Autohaus Kunzmann in Fulda

Deisenroth & Söhne Hünfeld

Auch regionale Autohändler wurden überrascht von der Entscheidung. "Wir hatten gleich am Montagmorgen viele Anrufe von Kunden, die natürlich wissen wollten, wie es jetzt weitergeht für sie. Glücklicherweise hatte BMW noch am Sonntag den Händlern kommuniziert, dass sie für bereits gekaufte Fahrzeuge, die jetzt in den letzten Wochen ausgeliefert werden, die eigentlich staatliche Fördersumme übernehmen werden. Wie es im nächsten Jahr weitergeht, ist dagegen noch nicht klar. Fakt ist, dass die Hersteller viel tun müssen, um die Elektromobilität attraktiver zu machen", erklärt Stefan Deichmann, Verkaufsleiter beim Autohaus Krah+Enders in Fulda.

Fördersumme vom Hersteller

"Man hat den Händlern und Kunden jeglichen Handlungsspielraum genommen, indem man die Entscheidung am Samstag kommuniziert hat. Unsere Verkäufer haben Kontakt zu den betroffenen Kunden aufgenommen: Wer einen Smart oder Mercedes gekauft hat, bekommt bei Auslieferung bis Ende des Jahres die staatliche Fördersumme vom Hersteller gezahlt. Wer einen Smart bestellt hat, wird auch noch im Jahr 2024 die reduzierte Fördersumme, die jetzt komplett gestrichen wurde, vom Hersteller ausgezahlt bekommen - plus dem Herstelleranteil", so Matthias Kopp, Gesamtverkaufsleiter Pkw Neuwagen beim Autohaus Kunzmann in Fulda.

"Der Kunde hat sich auf den Hersteller und den Händler verlassen. Alle hatten erwartet, dass die Elektromobilität gerade wegen der grünen Regierungsbeteiligung weiter gefördert wird - und jetzt das. Glücklicherweise hat sich Audi dafür entschieden, den staatlichen Umweltbonus zu übernehmen", erklärt Andreas Neumann, Verkaufsleiter Neuwagen bei Deisenroth & Söhne Hünfeld. (mau) +++


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