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Matchwinner Thibault Poret: Er holt den entscheidenden Punkt zum ersten Sieg
22.12.23 - Donnerstag, 21. Dezember 2023, 22:01 Uhr: Der erste Saisonsieg für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell ist perfekt. Mit 3:1 rang das Siegerteam den FSV Mainz nieder. Furios kämpfte der TTC - und der Franzose Thibaut Poret holte den entscheidenden Punkt für den Gastgeber, der die Zuschauer in der stimmungsvollen Hubtex Arena, die bisweilen einem Hexenkessel glich, begeisterte. Ruwen Filus und Fanbo Meng hatten zuvor gepunktet. Damit ist Weihnachten vorverlegt.
Beide Teams stehen kuschelig eng beieinander. Mainz hat bisher eines seiner neun Spiele gewonnen - der TTC RhönSprudel noch gar keins. Spannender hätte die Ausgangslage kaum sein können. Und das drei Tage vor Heiligabend. Wer also geht mit einem guten Gefühl ins neue Jahr?
Ruwen Filus - Rares Sipos.
Die Zuschauer baden in der Spannung
Will denn gar keine Entscheidung im Ersten fallen? 14:13 für Filus. So viel Spannung gleich im ersten Match. Die Zuschauer jubeln und verzweifeln. 14:14. Satzball Nummer drei für den Mainzer. Was ist hier los? 15:15. Alle wollen am Freitag an die Arbeit. Filus steht Meter hinter dem Tisch bei der Abwehr. Und er verteidigt die Sterne vom Himmel. Doch 16:15 für Sipos. Und jetzt 17:15. Wenn es hier so weitergeht ...Filus erwischt im Zweiten keinen guten Start. 0:6. Der Fuldaer ändert ein bisschen was taktisch, steht enger am Tisch. 3:6. 4:7. 5:7. Die Zuschauer baden in der Hoffnung. 6:8. Wo bleiben die Sprechchöre. Die Fans trommeln - und Filus kommt heran. Aber prompt der Rückschlag: 7:9. Jetzt 8:9. Filus gleicht aus - und was macht er mit den Nerven der Zuschauer? Beim 10:9 hat er Satzball. Schade: Seine Rückhand ist dann etwas zu lang.
Der Sportsmann Filus. Er gibt einen Ball an Sipos ab. Bei Satzball für ihn. Irre Ruwen ist ein Sportsmann. Und was für einer. Beim 10:9 gibt er einen Ball für seinen Gegner. 10:10. Und es lohnt sich. Filus gleicht aus: 12:12. "Auf geht's Ruwen. Auf geht's", skandieren die Zuschauer. Und tatsächlich. Filus schnappt sich den Zweiten. 14:12.
Die Zuschauer feuern Filus auch im dritten Durchgang an. Wieder muss sich Ruwen herankämpfen. Blitzsauber ist es, als Filus plötzlich mal mit einer weichen Vorhand den Rhythmus des Mainzers unterbricht - der Gäste-Akteur will das Match mit seinem Angriffsspiel entscheiden. 5:8, oh. Der Fuldaer kämpft wieder. 7:9. Ruwen, geht der Satz weg? 8:9. 9:9. Filus verteidigt und kontert. Die Zuschauer rasten aus. Wieder weiß Filus eine Antwort. Eine blitzschnelle Vorhand als Konter. 11:9. Filus holt sich permanent leichtem Rückstand auch den Dritten. Er führt jetzt 2:1.
Typisch Filus: Konter aus der Abwehr Filus macht jetzt taktisch das einzig Richtige. Er geht nach vorn und führt anfangs. Doch nach tollem Ballwechsel - typisch Filus, der Fuldaer kontert aus der Abwehr, macht aber den Punkt unglücklich nicht - macht sein Gegner den Punkt. 3:3. Mehr noch: 7:5 für Sipos. 8:5. 6:8, Filus kommt. 8:8 - Filus egalisiert. Und die Zuschauer vergessen, dass bald Weihnachten ist: von wegen artig und brav. 9:9. Macht jetzt bei allen das Herz mit? 10:9 für Filus. Erster Matchball. Und 11:9. Der erste Punkt für den TTV RhönSprudel ist unter Dach und Fach. Und es fühlt sich so an, als wollten die Zuschauer vorzeitig Weihnachten feiern.
Einzel zwei: Fanbo Meng - Yongyin Li. Spannend und hochklassig ist das von Beginn an. Klicken wir uns bei 5:5 ein. 6:6. 7:7. Spüren die Spieler nur ihre eigenen Nerven? 8:8. Wie verrückt ist das denn? 9:8 für Fanbo. 9:9. Crunchtime im Ersten. Satzball für den Mainzer. 9:11. Der Erste ist futsch aus Fuldaer Sicht.
Fanbo liegt früh zurück im Zweiten. Von 1:4 robbt er sich heran. 5:4. 6:6. 6:8. 6:9. Ehrliche Frage: Fanbo, was machst du mit uns.10:6. Vier Satzbälle für den Mainzer. Doch der Fuldaer kämpft. 8:10. Obwohl er Glück mit einem Kantenball hat. Egal. Auszeit. Fanbo holt auf. Und verkürzt auf 9:10. Den folgenden Ball aber verzieht er. 9:11. Auch der Zweite ist weg.
Fanbo hieße nicht Meng, wenn er nicht zurückkäme
Nach 0:2 dreht Fanbo den Spieß im Dritten. 4:2. 5:2. 6:4. Das macht Hoffnung. Das chinesische Kämpferherz ist erwacht. 8:5. Wir freuen uns schon auf den Vierten - oder? An Aufmunterung durch die Zuschauer fehlt's nicht. 9:7. Drei Satzbälle beim 10:7. 11:7. Fanbo hieße nicht Meng, wenn er nicht zurückkäme.Auch Fanbo macht jetzt das Richtige: Er geht in Front. 5:3. Gut geblockt mit der Rückhand - 6:3. Es läuft. 7:4. 8:4. Fanbo will. Er nimmt die Anspannung heraus und geht ans Handtuch. 9:4. 10:5 - fünf Satzbälle. 11:5. Und 2:2 in diesem Einzel. Der Fünfte entscheidet.
Meng führt früh, lässt den Mainzer aber wieder ins Spiel. 5:3 für den Gast. Die Zuschauer packen ihre Unterstützung aus. 3:6. Doch Fanbo punktet nach einem irren Ballwechsel. Und er egalisiert. Jetzt geht's in die Entscheidung. Crunchtime zum Zweiten. 7:7. Stefan Frauenholz bleibt ruhig wie immer - hat der Mann keine Nerven? 9:7 für Fanbo. Der zweite Punkt für den TTV ist in Reichweite. 10:7 - Fanbo hat drei Matchbälle. Irre. 11:7. Fanbo jubelt. Fanbo hüpft. Und weiß mit seiner Freude nicht, wo er hin soll. Jetzt jubelt auch Frauenholz. 2:0 für seinen TTC. Welch eine Stimmung in der Hubtex Arena.
Das dritte Einzel: Chun Ting Wong - Luka Mladenovic.
Und Wong findet auch im Zweiten kein Konzept. 0:6. Vorübergehend ist es still geworden in der Halle. Lange Ballwechsel sind nicht Wongs Ding. Beim 0:9 macht er den ersten Punkt. Das Publikum rührt sich schüchtern. Doch auch hier ist die Geschichte klar. 3:11.
Satz drei zapft die Hoffnung an bei Wong und Fulda. Er führt 2:0. Wenig später heißt es 3:3. Die Unterstützung der Zuschauer kommt. Vergleichsweise verhalten. Wong gerät auch hier in Rückstand, gleicht aber aus. Mehr noch. Er führt. 7:5 jetzt. 8:5. Fünf Punkte in Folge für den Fuldaer. Mladenovic gleicht zum 8:8 aus. 9:8 für Wong jetzt. 10:8, zwei Satzbälle. Die Zuschauer sind munter geworden. 11:8 für Wong. Macht er es wie Fanbo?
Durchgang vier. Wieder führt Wong. Aber Mladenovic kontert. Er zieht auf 6:2 davon. Wong lässt sich gegen den angriffslustigen Kontrahenten zu schnell von der Platte zurückdrängen. Doch er kämpft. Aber 4:8. Und 5:9. 5:10 - und fünf Matchbälle für Mladenovic. Auszeit TTC. Ob's was nützt? Wong wehrt zwei ab - doch 7:11. Mainz verkürzt im Gesamtstand auf 1:2.
Einzel vier: Thibault Poret - Carlo Rossi. Holt der Franzose den dritten Teampunkt für den TTC? Satz eins verläuft auf Augenhöhe. 7:7. 8:7 für Poret. 8 beide. Poret packt einen Zauberball aus: 9:8. 9:9. 10:9 - Satzball Poret. Doch der Franzose schlägt eine Rückhand etwas überhastet ins Netz, 10:10. Jetzt 11:10 für den Mainzer. 11:11. macht es jeder spannend heute Abend? Treibt es jeder hier auf die Spitze? 12:11 Poret, zweiter Satzball. 13:11. Erster Satz und Punkt für den TTC.
Eng ist zunächst auch der zweite Durchgang. Bis zum 8:8 ist es ausgeglichen. Poret macht das, was seine Mitspieler auch machten: Er kämpft. Und beim 10:8 hat er zwei Satzbälle. Tosender, aufmunternder Applaus für Poret. Und der zahlt zurück: 11:9, 2:0 nach Sätzen. Ein Satz noch - und der TTC RhönSprudel hat den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach. Und holt ausgerechnet Thibault Poret den entscheidenden Mannschaftspunkt?
Der Dritte läuft - 3:3. 4:4. Poret macht bisweilen spektakuläre Punkte, aber auch zu leichte Fehler. Doch Geduld. 4:7 aus Sicht des Franzosen. 4:8, 4:9. Geht der Satz weg? Doch: 5:9. 6:9. Poret ist noch da. Auszeit der Mainzer. Doch Poret verkürzt auf 8:9. Rossi aber hat Glück mit einem Kantenball - 10:8 und zwei Satzbälle.
Poret gleicht zum 10:10 aus. Was ist denn hier los? Hat der Wahnsinn einen Namen? 11:10 Rossi. Poret egalisiert. Aber 11:12. Satzball Nummer drei. Poret schlägt auf - und gleicht aus, weil Rossis Rückschlag nicht passt.13:12 - Matchball Poret. Die Fans des TTC stehen. 14:12. Und 3:0 nach Sätzen. Und 3:1 für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Der erste Saisonsieg ist perfekt. Um 22.01 Uhr. Alle feiern in der Halle. Fast alle. Und Weihnachten steht vor der Tür. (wk)
Die Spiele im Einzelnen:
Ruwen Filus - Rares Sipos 3:1 (15:17, 14:12, 11:9, 11:9)
Fanbo Meng - Yongyin Li 3:2 (9:11, 9:11, 11:7, 11:5, 11:7)
Chun Ting Wong - Luka Mladenovic 1:3 (7:11, 3:11, 11:8, 7:11)
Thibault Poret - Carlo Rossi 3:0 (13:11, 11:9, 14:12) +++