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Leitzentrale der RhönEnergie rund um die Uhr besetzt - Große Verantwortung
24.12.23 - Ruhig und unbesorgt Weihnachten feiern – das möchten viele Menschen. Damit sie Heiligabend tatsächlich unbeschwert verbringen können, müssen andere wachsam bleiben und Dienst tun: bei Rettungsdiensten, in Krankenhäusern und auch in der Leitzentrale der RhönEnergie Gruppe. Die Mitarbeiter in der Kommandozentrale der Strom-, Gas- und Wasserversorgung sorgen dafür, dass es bei den Feiern in der ganzen Region warm und hell bleibt und auch die Versorgung mit Trinkwasser gesichert ist.
"Das Schöne am Weihnachtsdienst ist: Jeder, der mich auf meinen Dienst anspricht, freut sich und bedankt sich dafür, dass meine Kollegen und ich an den Feiertagen für sie arbeiten", sagt Mitarbeiter Sascha Vogel (35). In der Leitzentrale der RhönEnergie sind immer mindestens zwei Personen im Dienst, einer für den Strombereich, einer für Gas und Wasser. Am Wochenende gehen ihre Schichten über zwölf Stunden, sonst sind es acht Stunden. An Heiligabend fährt Vogel dann bei Dienstende um 18 Uhr zu seiner Familie nach Schletzenhausen: "Meine beiden Kinder, zwei und vier Jahre alt, müssen mit der Bescherung warten. Aber sie wissen: Ihr Papa muss halt manchmal auch an Feiertagen ran. Dafür habe ich dann auch einmal in der Woche drei bis vier Tage am Stück frei", berichtet Vogel.
Kurzfristig eingesprungen
Für ihn übernimmt dann Niklas Hack (30) aus Niederkalbach ab 18 Uhr den Dienst in der Leitzentrale. Er sprang kurzfristig für einen Kollegen ein, der am 24. Dezember zuhause nicht nur Weihnachten, sondern auch einen Kindergeburtstag feiert. Hack erzählt: "Ich feiere mit meiner Familie in diesem Jahr eben etwas vorgezogen. Das ist kein Problem. Dann gibt es die Geschenke schon etwas früher." Die 13 Männer, die sich beim Dienst in der Leitstelle ablösen, sind eben ein gutes Team. In ihrem Großraumbüro mit vielen großen Computerbildschirmen steht ein Christbaum. Auf den Bildschirmen sehen die Mitarbeiter sofort, wenn es irgendwo zu Ausfällen oder anderen Problemen kommt. Traditionell kochen sich die zwei diensthabenden Kollegen an Heiligabend eine Kleinigkeit. "Wenn eine Störung auftritt, um die wir uns kümmern müssen, dann kann das anbrennen. Das Beheben der Störung ist natürlich wichtiger als das Essen in den Töpfen", berichtet Sascha Vogel.Weil die Leitzentrale so wichtig ist, dankt RhönEnergie-Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer deren Mitarbeitern vor den Feiertagen regelmäßig persönlich – und hat ihnen diesmal ein Verpflegungspaket vorbei gebracht. "Wir von der RhönEnergie sind der Herzschlag der Region. Wir sorgen dafür, dass die Menschen eine gesicherte Energie- und Wasserversorgung haben. In sichere und moderne Technik investieren wir deshalb jedes Jahr beträchtliche Beträge. Und wir haben motivierte und engagierte Mitarbeitende, die die Technik beherrschen und die für unsere Kunden da sind – auch an Weihnachten", lobt Meyer.
Wenn wirklich einmal eine Störung auftritt, dann gibt das System den Mitarbeitern sehr detaillierte Infos über die Art und den Ort der Unterbrechung. Zu den ersten Aufgaben bei einem Stromausfall gehört es dann, die Versorgung in dem betroffenen Gebiet über andere Leitungen wiederherzustellen. "Das geht nur, wenn die Daten und die Technik sorgfältig gewartet sind. Das ist bei uns der Fall", sagt Vogel. Dann schickt er einen Mitarbeiter, der vor Ort die genaue Ursache der Störung ermittelt und nach Möglichkeit behebt. In aller Regel fließt der Strom nach spätestens einer Stunde wieder.
Hohe Verantwortung
Aber auch wenn keine Störung auftritt, tragen die Männer eine hohe Verantwortung für die Sicherheit und Stabilität der Energieversorgung in der Region. "Die Verantwortung ist groß. Man muss oft in sehr kurzer Zeit wichtige Entscheidungen fällen. Aber man lernt, damit umzugehen", erklärt Niklas Hack. "Wir haben eine hochmoderne Technik, und wir besitzen alle viel Erfahrung. Wir wissen, was wir tun." Zu den Aufgaben der Leitzentrale gehört es auch, große Stromerzeuger wie Windräder abzuregeln, wenn zu viel Strom im Netz ist. Das kann ein Heiligabend bei starkem Wind durchaus der Fall sein, weil die stromabnehmenden Unternehmen ihre Produktionen ja meist heruntergefahren haben.Falls es am Heiligen Abend zu einem Stromausfall oder einem Schaden an den Gas- oder Wasserleitungen im Netzgebiet kommen sollte, stehen weitere zwölf Mitarbeiter in einer Rufbereitschaft bereit, um die Fehler zu beheben. "Bei größeren Schäden können wir kurzfristig auch noch mehr Kollegen mobilisieren", erklärt Bernd Schiffhauer (60), Chef der Leitzentrale. Der Mann aus Mittelaschenbach steht für die große Erfahrung seines Teams: Er arbeitet seit Oktober 1989 in der Leitzentrale, seit Februar 2000 ist er ihr Chef.
Die Leitzentrale wurde vor genau 20 Jahren, am 20. Dezember 2003, mit modernster Leitsystemtechnik neu in Betrieb genommen. Damit machte sie den Schritt in eine neue Ära, was Schnelligkeit und Verlässlichkeit bei der Steuerung und Überwachung der Netze angeht. Heute ist das Leitsystem eine wesentliche Voraussetzung, um auch die Anforderungen der Energiewende umsetzen zu können. (pm) +++