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Heftiger Brand in Wächtersbach in der Weihnachtsnacht. - Archivbild: 5VISION.NEWS

WÄCHTERSBACH Nach heftigem Brand in der Weihnachtsnacht

Das sagt die Politik zu den in der Wohnhaus-Ruine entdeckten rechten Parolen

29.12.23 - Wenn Wohnhäuser abbrennen, ist das immer schrecklich. Wenn dann auch noch Brandstiftung im Raum steht, ist das umso furchtbarer. Wenn nach einem Brand in der Weihnachtsnacht rechte Parolen in den zerstörten Überresten des ehemaligen Zuhauses einer vor vielen Jahren aus Pakistan eingereisten Familie gefunden werden, verstört das. 

Der Fall bewegt. OSTHESSEN|NEWS berichtete bereits zu dem Brand und den eingeleiteten Ermittlungen, in die auch der Staatsschutz involviert ist. Lesen Sie hier mehr. Mittlerweile gibt es auch bereits erste politische Stimmen zu der im Raum stehenden Tat - während die Ermittlungen noch laufen. 

Landrat Stolz und Bürgermeister Weiher warnen vor Spekulationen

Landrat Thorsten Stolz im Gespräch. Archivbild: O|N / Henrik Schmitt

Wächtersbacher Bürgermeister Andreas Weiher. Archivbild: O|N

Angesichts der weitreichenden Spekulationen und Stellungnahmen rund um den Wohnhausbrand in Wittgenborn rufen Landrat Thorsten Stolz und der Wächtersbacher Bürgermeister Andreas Weiher zu einem angemessenen Umgang in der Sache auf. Eine weitergehende politische und gesellschaftliche Einordnung werde erst möglich sein, wenn die Umstände komplett ermittelt und die Ursachen für den Wohnhausbrand und die ausländerfeindlichen Schmierereien zuverlässig aufgeklärt seien.

Es sei zu früh, schon jetzt eine abschließende Bewertung abzugeben sowie politische Forderungen oder gar Schuldzuweisungen zu formulieren, betonen Thorsten Stolz und Andreas Weiher angesichts mehrerer Pressemitteilungen verschiedener Gruppen und Parteien. "Eine zuverlässige Bewertung ist erst dann möglich, wenn Polizei-, Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden die entsprechenden Erkenntnisse und Fakten liefern", so Landrat und Bürgermeister. Für diese sorgfältigen Ermittlungen sei die notwendige Zeit einzuräumen. 

"Wir sind froh und dankbar, dass die Familie keinen direkten körperlichen Schaden erlitten hat und in Sicherheit ist", betonen Thorsten Stolz und Andreas Weiher. Die Stadt Wächtersbach hat Kontakt zur Familie aufgenommen und Hilfe angeboten. Derzeit sei die Situation angesichts der dramatischen Umstände weitgehend stabil und geregelt.

Grüne Fraktion im Land: "Verdacht ist schwerwiegend und entsetzlich"

"Nach dem Brand eines Wohnhauses in Wächtersbach sind dort rechtsextreme Parolen entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung mit rechtsextremer Motivation. Dieser Verdacht ist schwerwiegend und entsetzlich. Die Parolen, die an den Wänden entdeckt wurden, sind verabscheuungswürdig und verhetzend. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, deren Wohnhaus zerstört wurde und die dies erleben müssen. Wer solche Taten begeht, greift unsere ganze Gesellschaft an", sagt Martina Feldmayer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion.

Partei Die Linke sieht Schuld bei den Regierungen von Bund und Land

Für die Partei die Linke meldet sich fast sofort nach Bekanntwerden der Ermittlungen der Landesvorsitzende Jakob Miganda zu Wort und erklärt, "die geistigen Brandstifter sitzen in Berlin und in Wiesbaden auf der Regierungsbank". Der rassistische Brandanschlag auf ein Wohnhaus in Wächtersbach sei der aktuelle, traurige Höhepunkt einer bewusst aufgeladenen, gesellschaftlichen Stimmung gegenüber Eingewanderten. 

"Doppelmoral von Hetze gegenüber Migranten auf der einen Seite und gleichzeitigen bürokratischen Bollwerken auf der anderen Seite stößt uns ab und ist Benzin ins Feuer einer gesellschaftlichen Debatte, die nur dazu beiträgt, die Gesellschaft weiter zu spalten und Menschenleben zu gefährden", so Miganda.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind weder die Spurensicherung, noch die Brandursachenermittlung, abgeschlossen. Zudem bittet die Polizei um Hinweise: Zeugen, die Personen oder Fahrzeuge im Bereich des Brandobjektes, auch vor der Entstehung, gesehen haben, sollten sich melden bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 06181-100-123. (Moritz Bindewald) +++


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