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Account-Sharing ist möglich, aber teurer - auch auf Reisen nicht unproblematisch
31.12.23 - Der Film- und Serien-Anbieter Netflix scheint dabei zu sein, das dem Unternehmen wohlbekannte Account-Sharing wie bereits angekündigt zu unterbinden - oder den Kunden mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Zwar funktioniert bei einem O|N-Leser der Familienaccount mit getrennten Wohnsitzen auf Smartphone und Tablet noch, aber auf ein stationäres TV-Gerät können die Inhalte nicht mehr gestreamt werden. Stattdessen wird eine Fehlermeldung angezeigt, dass man wohl nicht der Account-Inhaber sei.
"Ein Netflix-Konto ist für Personen bestimmt, die in einem Haushalt zusammenwohnen. Personen, die nicht zu Ihrem Haushalt gehören, müssen sich für ein eigenes Konto registrieren, um Netflix zu nutzen", so Netflix in seinen FAQ. Doch was ist mit Familien, die zwei Wohnsitze haben? Zwar gibt es eine Möglichkeit, Zusatzaccounts hinzuzufügen, die aber pro hinzugefügtem Nutzer mit 4,99 Euro zu Buche schlagen. Das funktioniert aber nur für Kunden, die ein Standard- oder ein Premium-Abo abgeschlossen haben. "
Technische Prüfmöglichkeiten
Wie "Netzwelt" schreibt, erlaubt Netflix eigentlich nur Personen, die in einem Haushalt wohnen, einen Account gemeinsam zu nutzen. Im Jahr 2022 habe der Streamingdienst in Lateinamerika begonnen, Methoden zu entwickeln, um geteilte Accounts aufzuspüren. Laut "Netzwelt" soll Netflix über die IP-Adresse, Geräte-IDs und Account-Aktivität prüfen, welches Netzwerk das Heimnetzwerk ist. Anhand dieser Informationen bemerkt das System, wenn unterschiedliche IP-Adressen genutzt werden - und kann die Fehlermeldung aussenden.Wer unterwegs, also in Bahn, Bus oder im Urlaub, mit seinem eigenen Netflix-Account Filme und Serien schauen möchte, soll laut "Netzwelt" einen Code zugeschickt bekommen, sofern er Account-Inhaber ist. Mit diesem Code lasse sich ein Gerät außerhalb des Heimnetzwerks für sieben Tage entsperren. Das sei theoretisch viermal hintereinander möglich. Alle 31 Tage müsse man sich aber mit dem Gerät im Heimnetzwerk anmelden, sonst werde es gesperrt.
Immerhin hat Netflix eine neue Funktion, die sich "Profiltransfer" nennt. "Dabei werden unter anderem Empfehlungen, Titelverlauf, Meine Liste, gespeicherte Spiele und Einstellungen aus einem bestehenden Konto übertragen", heißt es bei Netflix. Die Netflix-Strategie scheint zunächst zu funktionieren: Es sollen in 2023 rund elf Prozent mehr Abonnenten als im Jahr davor hinzugekommen sein.