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Sieht gut aus, schmeckt und enthält viel Vitamin D: Lachs. - Foto: Pixabay

REGION Von O|N-Arzt Adrian Böhm

Warum Vitamin D für uns Menschen so wichtig ist - und wie wir es bekommen

02.01.24 - Vitamin-D ist ein Stoff, der im Winter bei vielen Menschen eine besondere Beachtung findet. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Tagesbedarf des Vitamins bei 20 Mikrogramm – allerdings, so stellt die Gesellschaft einschränkend fest – nur bei fehlender Eigenproduktion des Körpers. Diese Mitteilung der DGE hatte zu  vielen Medienberichten, die sich mit dem Vitamin beschäftigt haben, geführt. Und mit viel Berichterstattung kommt es bei manchen Menschen eher zu Verunsicherung.

Vitamin D ist ein besonderes Vitamin. Es kann durch unsere Haut eigenständig vom menschlichen Körper gebildet werden. Was er dazu benötigt, ist erstaunlich einfach: Sonnenlicht, genauer gesagt UV-B Strahlung. Außerdem kann es vom Körper über die Nahrung von außen zugeführt werden.

Vitamin D ist im Körper an vielen Stellen unerlässlich. Es trägt zu einer reibungslosen Funktion des Immunsystems ebenso bei, wie zu einem stabilen Aufbau der Knochen. Es hilft nämlich, das für den Knochenbau wichtige Calcium aufzunehmen und in den Knochen einzubauen. Somit bekommt dieser seine Festigkeit und Härte. Mit seiner Wirkung auf den Calcium- und Phosphatspiegel sorgt es nicht nur für den Knochenaufbau, sondern auch für dessen Umbau.

In der Nahrung findet sich das meiste Vitamin D in fettigem Fisch wie Hering, Lachs oder Makrele. Zudem ist es in pflanzlichen Lebensmitteln und in Eiern enthalten. Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Butter enthalten ebenfalls Vitamin D. Pilze sind ein Geheimtipp für Menschen, die sich überwiegend vegan ernähren – Avocados hingegen enthalten leider  kein Vitamin D. Mit einer normalen Ernährung kann der Körper somit ungefähr 20 Prozent des Bedarfs decken. Die Nahrung alleine kann die benötigte Dosis jedoch nicht vollständig bedienen.

Umso wichtiger ist es im Sommer die Speicher mit ausreichend Sonnenlicht aufzufüllen. Ein Sonnenbrand ist allerdings auch beim Sonne tanken unbedingt zu vermeiden. 

Wer sollte zusätzlich Vitamin D zuführen?

Vitamin D ist, wie bereits erwähnt, für den Knochenbau von besonderer Bedeutung. Daher besteht in der Wachstumsphase ein erhöhter Bedarf. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird aus diesem Grund eine Zufuhr von Vitamin D in den ersten zwei Lebensjahren empfohlen. Dies soll die Rachitis, eine Krankheit, die bei einem Mangel des Vitamins auftritt, verhindern. Dabei bleiben die Knochen weich und es kann zu X- oder O-Beinen kommen. 

O|N-Arzt Adrian Böhm. Foto: O|N - Archiv

Je älter Menschen werden, desto höher ist das Risiko für Osteoporose, den Knochenschwund. Osteoporose trifft insbesondere Frauen nach den Wechseljahren. Ist eine Osteoporose diagnostiziert, kann der behandelnde Arzt Vitamin-D haltige Medikamente verschreiben. Zudem wird ein Mangel bei pflegebedürftigen Menschen vermutet. Auch übergewichtige Menschen und Menschen, die immer lange Kleidung tragen und die Sonne meiden, können einen Mangel entwickeln. 

Junge Menschen benötigen in der Regel keine Zufuhr über Medikamente. Ein bereits 15-minütiger Aufenthalt in der Sonne reicht aus, um den Tagesbedarf zu decken. Im Winter gilt es bei tiefem Sonnenstand daher insbesondere jeden möglichen Sonnenstrahl zu nutzen und so dem Körper die Möglichkeit zu geben, Vitamin D zu produzieren. Das Schöne bei der natürlichen Methode ist, dass man an die frische Luft kommt und der Körper die Vitaminproduktion einstellt, wenn genug vorhanden ist. Eine Überdosierung kann nämlich Nierensteine, Nierenschäden und Gefäßverkalkung nach sich ziehen. Daher ist besonders bei hoch dosierten und im Internet angebotenen Präparaten Vorsicht geboten. Auch bei Vitaminen gilt nämlich, dass man mit zu hohen Dosierungen Schaden anrichten kann.

Auch Tests aus dem Internet, die den Spiegel im Blut messen sollen, sind oft unzuverlässig. Zwar klingt es verlockend, mit einer Tablette vermeintlich Probleme lösen zu können. Beim Vitamin-D gilt jedoch: Risikogruppen zum Arzt und der Rest an die frische Luft. (Adrian Böhm) +++


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