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Von Fulda nach Marokko - 111 Tage in der Wüste mit dem Camper
16.01.24 - In einem selbst ausgebauten Camper sind die zwei Fuldaerinnen Michaela Bail und Vera Wurm in die Wüste gefahren. Dieses Abenteuer fassten sie in dem Buch "Mit dem Camper durch die Wüste: 111 Tage in Marokko. Zwei Frauen unterwegs im selbst ausgebauten Bus" zusammen, welches im Oktober vergangenen Jahres erschien. OSTHESSEN|NEWS hat die beiden gefragt, was diese Reise für sie so besonders gemacht hat, welche Schwierigkeiten es gab und wie sie auf die Idee gekommen sind, ein Buch darüber zu schreiben.
"Wir wollen anderen, ebenfalls (allein) reisenden Frauen Mut machen", erklärte Vera Wurm, gelernte Sonderpädagogin. Gemeinsam mit Michaela Bail, machte sie sich im August 2022 auf den Weg nach Portugal. Anschließend ging es weiter nach Marokko, gefolgt von Spanien und Sardinien. Über ihren Aufenthalt in Marokko haben die beiden ein Buch geschrieben. Die Zeit hat sie geprägt. Anfangs noch mit Unsicherheit, was sie mit einem Camper in einem muslimisch geprägten Land erwarten würde, wollen sie nun anderen Mut machen und offene Fragen beantworten.
Die Reiselust teilen die beiden schon lange. Nachdem sie zuvor eine gemeinsame Backpack-Reise unternommen hatten, entschlossen sie sich, eine größere Tour in Angriff zu nehmen. So bauten sie einen Transporter zu einem Camper um, lösten ihre gemeinsame Wohnung auf und fuhren von Fulda aus los. Eine wirkliche Planung gab es nicht - durch das Leben in einem Fahrzeug ist zudem eine spontane Änderung des Weges und Aufenthalts möglich. Diese Spontanität schätzen die beiden. Das Zusammenleben auf nur sechs Quadratmetern meistern die beiden gut. Ursprünglich wollten sie nur ein Jahr unterwegs sein, entschieden sich aber doch für eine Verlängerung. Finanzieren könne sie ihre Reisen durch Ersparnisse.
"Marokko ist wunderschön"
"Wir waren neugierig. Wir wollten neue Kulturen und neue Menschen kennenlernen", berichtete Wurm. Außerdem war es das Ziel der beiden, ihre Komfortzone zu verlassen. Bevor sie in Marokko ankamen, waren sie dennoch ein wenig unsicher. Fragen wie: Gibt es überhaupt Campingplätze, beschäftigten die beiden. In Marokko wurden sie sehr positiv überrascht. "Das Land ist wunderschön und sehr vielfältig. Die Leute sind sehr gastfreundlich, offen und herzlich", erzählte Bail begeistert.Ein Aufenthalt auf dem doch geringen Platz in dem Camper funktioniert für die beiden offensichtlich gut. Dennoch gibt es auch Höhen und Tiefen. Wenn es den beiden zu viel wird, dann haben sie dennoch "einen unendlich großen Garten vor der Tür", fügte Wurm hinzu. Der Zusammenhalt der beiden ist groß. In fremden Ländern sehen sie sich als Gäste, treten den Einheimischen mit Respekt gegenüber und wurden, vielleicht auch genau deswegen, mit offenen Armen empfangen. So wurden sie unter anderem öfter zu Tee oder Essen eingeladen. An die Erinnerungen denken sie sehr gerne zurück.
Die Entstehung des Buches
Noch während ihrer Tour beschlossen sie, ihre Erfahrungen festzuhalten. Im Anschluss entstand daraus ein Reisebericht. "Das Buch ist ein persönlicher Reisebericht, untermalt mit vielen farbigen Bildern, um Mitreisen zu können. Gleichzeitig enthält es eine Reiseroute zum Nachreisen, viele praktische Tipps zu einer Reise durch Marokko und auch zu Stell- und Campingplätzen", erklärten sie. Rund zehn Monate dauerte es, bis der Bericht fertig war. "Es ist ein sehr schönes Gefühl, das fertige Buch in den Händen zu halten", so die Sonderpädagogin.Das Buch ist unter anderem auf Amazon unter https://www.amazon.de/dp/B0CKNP8SL6 und aktuell außerdem im Konzeptkaufhaus Karl erhältlich. (kg) +++