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Point Alpha Stiftung sucht Personen für Zeitzeugenmemorial
06.03.24 - Rasdorf/Geisa. Wie lebten Schüler und Jugendliche in Thüringen kurz vor und während der Friedlichen Revolution, wie haben die Teenager und Tweens in Hessen diese Phase wahrgenommen? Wie veränderte sich ihr Alltag nach der Vereinigung beider deutscher Staaten? Und wie wurden diese Jahre des Umbruchs vor allem von denen wahrgenommen, die damals Kinder und Jugendliche waren, heute in etwa zwischen 40 und 55 Jahre alt sind und als die "3. Generation" bezeichnet werden? Die Point Alpha Stiftung sucht für ihr Zeitzeugenmemorial diesmal in erster Linie Frauen und Männer, die zwischen 1970 und 1985 geboren wurden. Wenn Sie dieser Gruppe angehören und gerne von Ihrer Kindheit und Jugendzeit sowie von den sich anschließenden Jahren der Transformation im wiedervereinigten Deutschland berichten möchten, dann nehmen Sie bitte Kontakt auf.
In der Gedenkstätte Point Alpha läuft derzeit das Projekt "Zeitzeugenmemorial", das die Erinnerungen der Menschen dies- und jenseits des ehemaligen Grenzzauns bewahren will. Kern ist eine Serie von gefilmten Gesprächen und Interviews, in welchen Bürger aus Hessen und Thüringen Episoden aus ihrem Leben im Kontext der deutsch-deutschen Grenz- und Einheitsgeschichte preisgeben. Gefragt sind diesmal vor allem die Erfahrungen und Erlebnisse der heute etwa 40- bis 55-Jährigen. Die Videointerviews werden in einem Studio im US Camp der Gedenkstätte aufgezeichnet. Die Zeitzeugen werden auf ihrer erzählerischen Reise von den Mitarbeitern der Point Alpha Stiftung begleitet.
"Es ist an der Zeit, der 3. Generation eine Plattform zu bieten. Es ist möglich, die Erinnerungskultur lebendig zu halten, indem Kinder und Enkel aus ihrer Sicht erzählen, was die Ereignisse von damals für sie, ihre Familiengeschichte und das Umfeld bedeuten", betont Marion Stopfinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Leiterin des Projektes. Ziel der 3. Generation ist und war, einerseits mit den eigenen Eltern über die Vergangenheit ins Gespräch zu kommen, andererseits aber auch einen neuen Akzent in der Ost-West-Debatte zu setzen – jenseits der Vergangenheitsfixierung und herrschender Klischees.
Bisher sind im Spektrum der Zeitzeugenerzählungen vor allem diejenigen zu Wort gekommen, die das Geschehen und die Folgen im Kalten Krieg als Erwachsene bewusst verfolgt haben. Mit den persönlichen Schilderungen der darauffolgenden Generationen soll nun das Spektrum der Zeitzeugenerzählungen über die DDR und die Diktatur sowie die Wiedervereinigung um einen "verjüngten" Blickwinkel erweitert werden. Es sollen Unterschiede zwischen Alt und Jung herausgearbeitet werden.
Ziel dieses gemeinsamen Projektes ist ein virtuelles Memorial, das Erinnerungen festhält, aufbereitet und publik macht. Deutlich dargestellt wird auch der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur und die Bedeutung der Werte von Freiheit, Frieden, Grundrechten und Toleranz. Es soll zum integralen Bestandteil der digitalen Strategie der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung werden. Wichtige Zielgruppe des Projektes sind insbesondere Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene. Es zielt jedoch auch auf Multiplikatoren, wie zum Beispiel Lehrkräfte, sowie ein allgemeines Publikum ab.
Kontakt: Melden Sie sich und erzählen Point Alpha Ihre Geschichte: Zeitzeugenmemorial: Marion Stopfinger, Telefon 036967/5964272, Mail: [email protected], Point Alpha Stiftung, Schlossplatz 4, 36419 Geisa.
Mehr Infos: www.pointalpha.com +++