Paco Steinbeck, Andrè und Joelle Hansen - Fotos: goa

ALSFELD Als Händler beim Antik-Flohmarkt

TV-"Superhändler" Paco Steinbeck in der Hessenhalle: "Bin wieder der Alte"

16.01.24 - Ein Mittelhesse prägte 2019 die zweite Staffel der beliebten RTL-Serie "Die Superhändler – 4 Räume, 1 Deal", außerdem war er bei Promi Big Brother zu sehen. Der prominente Kunst- und Antiquitätenhändler Paco Steinbeck war dieses Wochenende wieder an beiden Tagen als VIP-Händler beim Antikmarkt in der Alsfelder Hessenhalle zu Gast. OSTHESSEN|NEWS hat mit ihm gesprochen: über die Situation, als sein Leben 2022 am seidenen Faden hing, aber auch über Tipps für Anbieter von Antiquitäten.

„Superhändler“ Paco Steinbeck aus Gießen

Paco Steinbeck ist 48 Jahre alt und ein "Ur-Gießener", wie er lächelnd zu Protokoll gibt. "Mit 9 bin ich vom Schwager zu einem Flohmarkt mitgenommen worden, mit 12 hatte ich meinen ersten eigenen Stand und mit 18/19 habe ich meinen Schwager als Kunst- und Antiquitätenhändler geschluckt und mache das Geschäft bis heute auch ziemlich erfolgreich." In Gießen hat er einen großen Showroom im Ohlebergsweg, geht aber auch nach wir vor selbst sehr gerne auf Antikmärkte wie dem in Alsfeld. "Das brauche ich, da komme ich her. Auch wenn man in der Öffentlichkeit steht, wie das bei mir durch die TV-Präsenz der Fall ist, darf man nie seine Wurzeln vergessen." Immerhin sei die Expertise als spezialisierter Händler die Eintrittskarte für die TV-Händlershow gewesen.

Der neue Marktbetreiber Andrè Hansen

Gesundheitlicher Tiefschlag

Vor gut eineinhalb Jahren traf ihn mit voller Wucht und aus heiterem Himmel ein gesundheitlicher Schlag: ohne erkennbare Voranzeichen erlitt er vier Herzinfarkte in kurzer Folge. "Ich wurde ins künstliche Koma gelegt, man hat mich eine halbe Stunde mit Null-Linie reanimiert. Die Ärzte sprachen hinterher von einer Überlebenschance von 20 %. Ich habe es geschafft – ich hätte gekämpft, haben sie gesagt. Das war natürlich ein einschneidendes Erlebnis." Sechs Wochen Klinik, dann Reha, ein halbes Jahr "nichts gemacht", um wieder zu Kräften zu kommen. Eine wichtige und lehrreiche Zeit. "Von der Anteilnahme und den Genesungswünschen der vielen Fans war ich tief bewegt!", sagt er, wobei ihm auch schnell klar war, wie sehr er die Antikmärkte vermisste. Heute ist er wieder topfit: "Ja, ich bin wieder der alte, aber etwas bewusster geworden."

Tipps für Verkäufer

Wer tatsächliche oder vermeintliche Schätzchen zu Hause hat, sollte sich Steinbecks Rat zufolge bei Profis nach dem Wert erkundigen, möglichst auch vergleichende Bewertungen einholen. "Vorsicht gilt bei Bewertungen im Internet, da gibt es immer die Gefahr von Fakes", so der Experte. "Geht mal mit dem Exponat auf einen Flohmarkt und erkundigt euch, das kann sogar richtig Spaß machen, vor allem, wenn dann auch noch der Erlös stimmt".

Seriös oder unseriös?

Gerade bei Goldankäufern gelte der Rat, sich nicht auf die erstbeste Expertise zu verlassen. "Vor allem bei Händlern, die ein Stück zwar von Anfang an schlechtreden, es aber trotzdem kaufen wollen, wäre ich extrem vorsichtig. Wenn ich etwas vorgelegt bekomme, was mir nicht wirklich zusagt, dann kommt ein Ankauf erst gar nicht in Frage." Für Einschätzungen ist er immer offen: "Wer zu mir an den Stand kommt, darf mich gerne nach Bewertungen fragen, das ist überhaupt kein Problem." In Alsfeld ist er immer mal, wenn es passt. "Die Hessenhalle ist ein genialer Ort mit der zentralen Lage, großen Hallen plus einer tollen Außenfläche, das Ganze auch noch direkt an der Autobahn sowie den großen kostenlosen Parkflächen, daher kommen auch viele gute Händler immer wieder gerne hierher", zeigt sich Paco Steinbeck als Fan des Alsfelder Marktes. Auf seiner Instagram-Seite kann man sich ansehen, wo er gerade zu finden ist.

Andrè Hansen als neuer Pächter

Seit kurzem wird der Alsfelder Antik- und Trödelmarkt von einem neuen Pächter betrieben: Andrè Hansen aus Ebsdorfergrund bei Marburg wird die nächsten sechs Jahre verantwortlich sein. Seit 35 Jahren ist er als "Hansenmärkte" im Metier: Berlin, Kassel, Baunatal, Vellmar und nun auch Alsfeld, zusammen mit seiner Tochter Joelle. An diesem Wochenende ist der Publikumsandrang eher verhalten: Kälte, Glätte und die Gefahr von Verkehrsbeeinträchtigungen durch die Bauernproteste haben manchen Interessierten abgehalten. So ist der eine befragte Händler eher unzufrieden, ein anderer kann nicht klagen: "Alles gut, ich komme schon seit vielen Jahren hierher. Das passt!"

Hobbyhändler Herbert Wießner aus Alsfeld (links) hat Kundschaft

Andrè Hansen blickt nach vorn: Jedes dritte Wochenende im Monat gibt es in den Hessenhallen das beliebte Stelldichein von Händlern, aber auch die Möglichkeit für jedermann, bei fünf Euro pro Meter einen Stand zu günstigen Konditionen zu betreiben. "Hier geht es nicht um Angebote von Neuware, sondern um Antik- und Trödelware sowie insbesondere auch die Förderung privater Anbieter", sagt Hansen. Mit Crêpes, Waffeln und Kaffee in der Zuständigkeit seiner Tochter Joelle ist immer auch für das leibliche Wohl gesorgt - bei freiem Eintritt und kostenlosem Parken. Nächstes Marktwochenende in der Hessenhalle Alsfeld ist am 17./18. Februar. (goa) +++

Alt, selten, kostbar – Schatzsuche auf dem Antikmarkt


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