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Herzlicher Empfang im Vogelsbergkreis – Landrat Rudolf Marx (Mitte) erhält ein Gastgeschenk aus den Händen von Gemeindepräsident Thomas Willi. Rechts im Bild der Kreisvorsitzende des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Rüdiger Muth, der den Besuch der Gäste aus der Zentralschweiz organisiert hatte. - Foto: Pressestelle Vogelsbergkreis

16.12.09 - Romrod

Thema Verpackung: „Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit sprießen kann“

„Ich sehe hier im Vogelsbergkreis ideale Anknüpfungspunkte für eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung auf Gegenseitigkeit“, sagte der Gemeindepräsident aus Emmen im Kanton Luzern, Thomas Willi, zu Vogelsberg-Landrat Rudolf Marx. Dieser freute sich während eines Empfangs auf Schloss Romrod über die „außerordentlich positive Bewertung unseres Wirtschaftsstandorts in Mittelhessen durch die Gäste aus der Schweiz“. Auf Initiative von Rüdiger Muth, Leiter des Kreisverbands Wetterau und Vogelsberg im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), war die Delegation vor wenigen Tagen in Fulda und in Mittelhessen. Der Schweizer BVMW empfiehlt den Unternehmen in Emmen, ein Verpackungs- und Lebensmittel-Cluster zu etablieren. Hierzu sucht man Partner, zum Beispiel in Deutschland. „Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit sprießen kann“, sagte Thomas Willi.

Warum reiste die Schweizer Delegation aus Politikern und Unternehmern gerade nach Mittelhessen? „Hier ist das europäische Kompetenzzentrum der Verpackungsindustrie“, sagte Wilhelm Armbrüster, Geschäftsführer des Industrieunternehmens „Projekt CO zwei“. Der Unternehmer konnte sich während der in bester Atmosphäre ablaufenden Gesprächsrunde in Romrod „gut vorstellen, hier zu investieren“. Sein Vorhaben: kompostierbare Verpackungsmaterialien herstellen mit fast CO-2-neutraler Bilanz.

Die zentrale Lage des Vogelsbergkreises und Mittelhessens sowie eine „selbstverständlich unternehmensfreundliche Ansiedlungspolitik“ – so Landrat Marx – ließen Optimismus aufkommen. Gemeindepräsident Willi lud seinen Amtskollegen Marx sowie den BVMW und die Vogelsberg Consult GmbH bereits zum Gegenbesuch nach Emmen bei Luzern ein. Die Karbener Künstlerin Barbara Meiler, selbst Mitglied im BVMW, hatte der möglichen Kooperation ein großformatiges Acrylgemälde gewidmet und in Romrod vorgestellt: Ein kraftvoller Bogen verbindet die Landschaften des Vogelsbergs und der Zentralschweiz.

Viele Parallelen sieht der Schweizer Gemeindepräsident in den Regionen: ähnliche ländliche Struktur, kompetente Fachkräfte, Fleiß, Zuversicht, Bescheidenheit und Innovationskraft der Unternehmen, von denen bereits jetzt etliche im Verpackungscluster Mittelhessen zum wechselseitigen Nutzen kooperieren. Dieser Prozess wird – vor allem zur Förderung von Forschung und Entwicklung und zur Integration der Erkenntnisse der umliegenden Hochschulen – von der Vogelsberg Consult gesteuert, wie Geschäftsführer Thomas Schaumberg berichtete. Auch logistisch gebe es Vergleichbares: der Vogelsberg liegt auf der ganz wesentlichen Achse Hamburg-Basel, während die Region Luzern auf der Achse Hamburg-Neapel liege.

Gemeindepräsident Willi unterstützte die These von Rüdiger Muth, wonach „Wirtschaftsförderung auf Gegenseitigkeit“ die größten Effekte hervorbringe. Dies gelinge am besten in einer „Kernbranche“, wie zum Beispiel in diesem Fall der Verpackungsindustrie, die sowohl in Mittelhessen als auch in der Region Luzern stark vertreten sei. Nun werde man verstärkt den Meinungsaustausch zwischen Unternehmern beider Regionen vorantreiben, dann die Märkte erkunden, danach Kooperationen erwägen – und am Ende steht womöglich eine „unternehmerische Expansion“ – sprich: eine Industrieansiedlung von Schweizer Unternehmen im Vogelsbergkreis.

Alle Vorzüge der Region – von der erstklassigen geografischen Lage über die guten Verkehrsanbindungen, die guten Fachkräfte und den „unbürokratisch, schnell und wirtschaftsfreundlich handelnden Behörden“ bis hin zu möglichen Nutzung von EU-Förderprogrammen und dem bereits begonnenen Technologietransfer, gespeist aus drei Hochschulen – hatte Landrat Marx den Gästen aus der Schweiz umfassend erläutert. Die Kompetenzen in den Fachbereichen Materialwissenschaften, Maschinenbau, Nanotechnologie und Materialwissenschaften der Hochschulen in Fulda, Gießen und Marburg seien von großem Nutzen für die Innovationskraft der heimischen Unternehmen, sagte Rüdiger Muth.

Die Schweizer Delegation war auch von Fuldas Oberbürgermeister Möller empfangen worden und besichtigte unter anderem die Firma Sealed Air in Alsfeld. Aus Sicht von Rüdiger Muth (BVMW) sind neben dem ersten geglückten Schulterschluss der beiden Regionen denkbar, dass heimische Firmen in der Schweiz neue Geschäftsfelder erschließen als auch die Ansiedlung von Schweizer Firmen in der Region Mittelhessen. Bereits im Frühjahr 2010 soll bei einem Gegenbesuch in der Schweiz die Verbindung intensiviert werden.+++

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