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Erneute Negativschlagzeilen aus Ecuador: Der Gefängnisausbruch des Drogenkartell-Chefs "Fito" am 7.1.24 hat verheerende Folgen. Präsident Noboa ruft den Ausnahmezustand aus, das Wort "Bürgerkrieg" fällt und löst große Beunruhigung aus. Mittendrin: Paula Krenzer aus der Gemeinde Hilders. - Archivfotos: ON

KOMMENTAR Von O|N-Arzt Adrian Böhm

"Notfallmedizin in Deutschland ist selbst Notfallpatient geworden!"

24.01.24 - Die Notfallmedizin in Deutschland ist selbst zum Notfallpatienten geworden. Seit Jahren wird in Fachkreisen und während der Corona-Pandemie auch in der Öffentlichkeit darüber diskutiert, wie man Druck aus dem System nehmen kann. Denn die Wartezeiten in Notaufnahmen nehmen zu. Zeitgleich werden Fälle immer häufiger, in welchen Patienten beim hausärztlichen Bereitschaftsdienst besser aufgehoben wären. Diese nicht akuten Fälle hindern die Notaufnahmen an ihrer eigentlichen Tätigkeit.

Der Vorstoß des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach ist ein mutiger und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Das Ziel, das vom Bundesgesundheitsministerium ausgerufen wurde: "Im Notfall sollen Patientinnen und Patienten dort behandelt werden, wo sie am schnellsten und am besten versorgt werden." Dieser Ort muss nach Aussage des Bundesgesundheitsministers nicht unbedingt ein Krankenhaus sein.   

Jahrelang hat man versucht, das System der Notfallmedizin an den Patienten anzupassen. Viele Kampagnen wurden gestartet, um die Telefonnummer 116 117 unter der man den kassenärztlichen Notdienst erreicht, publik zu machen. Dem Bürger ist meist jedoch lediglich die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 bekannt. Die beiden Nummern sollen in Zukunft besser vernetzt werden. Damit entscheidet nicht mehr der Hilfesuchende, wo er landet, sondern ein System führt ihn an die richtige Stelle. So entsteht eine einheitliche Servicenummer in Gesundheitsfragen. In Zukunft sollen laut dem Ministerium allerdings beide Nummern aktiv bleiben. 

Kommt der Patient fußläufig in eine Notaufnahme, soll es die Möglichkeit geben, ein "Integrierte Notfallzentren" (INZ)zu besuchen. Ziel des Ministeriums ist es, diese Zentren pro 400.000 Einwohner zu etablieren. In ihnen ist eine Notaufnahme mit einer Notdienstpraxis zusammengelegt und man teilt sich einen gemeinsamen Empfangstresen. Die Mitarbeiter entscheiden anhand der Symptome und der Dringlichkeit einer Behandlung, ob der Weg für den Patienten in die Praxis oder die Notaufnahme führen wird. Diese Zentren sollen untereinander vernetzt sein und mit E-Rezept und E-Krankschreibung arbeiten können. Auch dieser Vorschlag trifft, sofern er umgesetzt werden kann den Nerv der Zeit und die Arbeitsrealität in einer Notaufnahme. Denn hier gilt ähnlich wie bei der Notrufnummer 112: Nicht das System kann den Nutzer erziehen, sondern muss sich an dessen Verhalten anpassen. 

O|N-Arzt Adrian Böhm

Der Vorschlag mehr Telemedizin anzubieten, muss sorgfältig durchdacht und vorbereitet werden. Es darf nicht passieren, dass ein so wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung in der Umsetzung an beispielsweise ungeeigneter Software scheitert.  Mit Telemedizin erhofft man sich seitens der Politik neben einer höheren Effizienz auch einen Kostenvorteil. Ob dieser Plan aufgeht und ob mit Telemedizin eine gleichbleibend qualitativ hohe Versorgungsqualität aufrechterhalten werden kann, das muss die Zukunft zeigen. (Adrian Böhm) +++


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