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Feierlicher Empfang im Stadtschloss: 53 Personen aus 17 Ländern eingebürgert
24.01.24 - Die Domstadt wächst, auch durch Zuzug und die Erteilung der Staatsbürgerschaft. "Es ist nicht einfach und braucht viel Disziplin, sich zu integrieren", lobt Fuldas Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld am Dienstagabend beim Einbürgerungsempfang im Stadtschloss. Eine Veranstaltung, die Tradition hat und mittlerweile drei- bis viermal im Jahr stattfindet. Stolz präsentieren die frischgebackenen Staatsbürger ihre Urkunden.
Durchschnittlich werden jedes Jahr 250 bis 270 Anträge auf Einbürgerung gestellt. Im aktuellen Zeitraum vom 23.9. bis 31.12. 2023 wurden 53 Personen aus 17 Ländern eingebürgert. Die größte Gruppe stellen Menschen mit Wurzeln in Syrien (24 Personen). Weitere Herkunftsländer sind: Türkei, Afghanistan, Ukraine, Pakistan, Kasachstan, Rumänien, Marokko, Kenia, Somalia, Bulgarien, Kroatien, Irak, Kosovo, Portugal, Thailand und Italien, erklärt die Stadt schriftlich.
Wingenfeld: "Sie sind mit Ihren Erfahrungen wichtige Brückenbauer" Wingenfeld betonte, dass viele der "neuen Deutschen" sehr genau wüssten, wie es sich anfühlt, in einem Land mit Unterdrückung, ohne eine Demokratie zu leben. Umso mehr ermuntere er sie, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren. "Sie sind mit Ihren Erfahrungen wichtige Brückenbauer", so der Oberbürgermeister. Fuldas erste Bürgerin, Margarete Hartmann, sagt: "Sie sagen bewusst ja zu unserem Land und unseren Werten. Jetzt können Sie wichtige Ehrenämter wie Schöffe oder Wahlhelfer übernehmen. Bringen Sie sich ein, in die Gestaltung unserer Gesellschaft und pflegen Sie eine gute Nachbarschaft".
"Ich wollte gesehen werden, für das, was ich kann, mich entfalten"
Traditionell übernimmt eine Person aus dem Kreis der Neu-Eingebürgerten die Rolle des Sprechers oder der Sprecherin beim Einbürgerungsempfang. Diesmal: Amina Urkumbayeva, die aus Kasachstan stammt. "Deutschland ist mein Zuhause geworden, ich möchte meinem neuen Heimatland viel Gutes bringen", sagt sie. Schon früh sei ihr klar gewesen, dass sie ihren Geburtsort verlassen will. "Ich wollte gesehen werden, für das, was ich kann, mich entfalten", erklärt Urkumbayeva. Studiert hatte sie dann schließlich Grafikdesign in Berlin, ein Wendepunkt.
Der Umzug in die Domstadt? Der Liebe wegen. In Berlin habe sie ihren Freund kennengelernt, der dann in Fulda eine Anstellung als Ingenieur bei der EDAG gefunden habe. Hier gefalle es ihr sehr gut, ein willkommener Wechsel "nach dem lauten und nie schlafenden Berlin", findet sie und setzt mit einem Schmunzeln nach: "Außerdem gibt es hier das beste Bauernbrot".
Seit nun gut 25 Jahren findet in Fulda diese feierliche Form der Urkundenübergabe anstelle eines nüchternen Termines im Büro statt. Sie soll die besondere Bedeutung der Staatsbürgerschaft unterstreichen. Gleichzeitig soll mit dem Empfang ein Zeichen gesetzt werden, um die Integration zu unterstützen. Für die musikalische Umrahmung des Empfangs sorgten Elischa und Jonathan Ortlieb von der Musikschule Fulda. (Moritz Bindewald) +++