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Christlicher Hilfsdienst Bad Hersfeld: 5.000 Weihnachtspakete für die Ukraine
28.01.24 - Die Spendenbereitschaft der Bad Hersfelder war groß: Im Rahmen der bewährten Weihnachtspaketaktion des Christlichen Hilfsdienstes (CHD) konnten diesmal rund 5000 Pakete in die Ukraine gesandt werden, wie der Verein mitteilt. Für eine Spende von 15 Euro am Stand bei TeGut an der Heinrich-von-Stephan-Straße wurde jeweils ein Paket mit Lebensmitteln und Süßigkeiten gefüllt. Die Pakete wurden mithilfe von bekannten Unternehmen in frontnahe Gebiete transportiert und unter der Regie von kirchlichen Institutionen an die notleidende Bevölkerung verteilt. Die Spenden kamen also völlig dem guten Zweck zugute.
Die Ukrainerin Tatjana, die während des Krieges nach Deutschland geflohen ist und nach wie vor Kontakt zu Angehörigen und Freunden in ihrer Heimat unterhält, bestätigte dem CHD, dass die Hilfe in Form der Weihnachtspakete sehr wertvoll ist. Die Lebensmittelversorgung in weiten Teilen des Landes, das sich seit nahezu zwei Jahren dem russischen Angriffskrieg ausgesetzt sieht, sei zusammengebrochen. Vielerorts gebe es keine Strom- und Wasserversorgung mehr. Außerdem fehle es an Kleidung, Bettwäsche und Hygieneartikeln, ebenso an Baumaterial und Möbeln für den Wideraufbau zerstörter Wohnhäuser.
Krieg ist eine permanente psychische Belastung und Ungewissheit
Auch wenn die Weihnachtspakete aus Bad Hersfeld die Not in der Ukraine nur ein wenig mildern könnten, bedeuten sie laut der Landsmännin nicht nur eine materielle Hilfe. Sie vermittelten auch das Gefühl, dass die Menschen nicht vergessen seien und vom Ausland gesehen würden, und gäben Hoffnung. Nicht wenige Empfänger weinten vor Freude und bedankten sich überschwänglich. Tatjana erinnerte daran, dass der Krieg für die Ukrainer eine permanente psychische Belastung sei. Er bedeute permanente Ungewissheit. Das tägliche Heulen von Sirenen, hörbare Bombenangriffe, die wiederkehrenden Nachrichten über gefallene Soldaten – das alles wirke zermürbend. Aber die Menschen ermutigten einander und organisierten gegenseitige Hilfe in der Erwartung, dass die Umstände sich schrittweise verbessern.Hoffnung gebe auch der christliche Glaube. Die Kirchen seien seit Kriegsbeginn viel besser besucht. Man setze auf die verändernde Kraft des Gebets. Das gemeinsame Singen christlicher Lieder wirke verbindend. Daneben sei eine neue Musikszene entstanden, in der moderne Lieder mit patriotischen Texten verbunden würden. Auch diese Lieder gäben das Gefühl gemeinsamer Stärke. Zu denjenigen, die nach Deutschland geflüchtet seien, sagte Tatjana, sie hätten eine sehr herzliche Aufnahme erlebt. Die Hilfe der Gastgeber betreffe viele Lebensbereiche und werde als umfassend erlebt. Dafür seien die Familien und Einzelnen besonders dankbar. Die meisten gehen davon aus, dass sie nach einiger Zeit in ihre Heimat zurückkehren werden.