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Norbert Best knipst: das Spielfeld der Lanxess Arena vom Platz des Fliedeners aus gesehen - Fotos: privat

KÖLN/FLIEDEN Fliedener Norbert Best bei der Handball-EM

"Brauchen ein kleines Wunder gegen Dänemark. Bronze ist drin am Sonntag"

26.01.24 - Gut eine Woche ist der Fliedener Norbert Best jetzt zu Gast bei der Handball-EM in Köln. Von wegen aber, dass der Aufenthalt in der Domstadt für den 73-Jährigen Erholung oder Urlaub sein könnte. Zudem ist die Anbringung der stets gut sichtbaren Fahne des TV Flieden ein eigenes Thema. Und natürlich äußert sich Best zu den Chancen des DHB-Teams im Halbfinalspiel am Freitagabend gegen Dänemark. Das Beste daran: OSTHESSEN|NEWS verriet er es.

Juri Knorr

Nein, von Urlaub kann wahrlich nicht die Rede sein. Zig Anrufe bekommt Norbert Best an jedem Tag. Die einen wünschen im nur Spaß bei seinem Aufenthalt und freuen sich, dass er den TV Flieden so gut und positiv nach außen vertritt. Die anderen erkundigen sich nach Karten - diese Wünsche kann und mag er aber nicht erfüllen. Dennoch - oder gerade deswegen: Norbert Best hat dieser Tage kein stressfreies Leben.

Selbständiger Handwerks-Meister und Karosseriebauer ist er, rief zusammen mit seiner Ehefrau den Förderkreis beim TV Flieden ins Leben - und er ist im Freundeskreis des Deutschen Handballsports (FdDH), seit vielen Jahren schon. Ein gehöriges Stückchen Menschenkenntnis und die Kontakte helfen ihn auch in Köln. Der FdDH unterstützt und fördert Jugendprojekte. Nicht nur deshalb hat Best intensive Beziehungen mit vielen Spielern und Trainern auf Augenhöhe und ist mit ihnen per Du.

"Da könnte ich Geschichten erzählen"

Auch dass die Fahne weiterhin in der Kurve plakativ und bestens sichtbar an´gebracht ist, ist unübersehbar. "Das braucht Einsatz und ein bisschen Glück", sagt Best. Er weiß, dass das schon bald anders sein kann und es alles andere als selbstverständlich ist. Apropos Kontakte: Anrufe erreichen ihn nicht nur aus Flieden - auch aus den Fanclubs großer Vereine, wie etwa aus Magdeburg, Melsungen oder Großwallstadt. "Da könnte ich schon Geschichten erzählen", fügt er vielsagend hinzu.

Zum Sport. "Wir haben schon Glück gehabt, dass wir so weit gekommen sind". Bis ins Halbfinale (Freitagabend, 20.30 Uhr gegen Dänemark). Ein richtiger Spielfluss sei eigentlich nie aufgekommen - und wenn man ehrlich sei, war nur das Hauptrunden-Spiel gegen Ungarn, und da speziell die zweite Halbzeit, so richtig gut gewesen. Und die meist starken Leistungen des Keepers Andreas Wolff natürlich.

Norbert Best (Mitte) - eingerahmt von Phlipp Weber (Magdeburg, links) und dem Göppinger ...

Beim bedeutungslosen Vergleich gegen Kroatien sei "keine Spannung mehr drin gewesen. Der Kopf hat nicht gestimmt. Der letzte Einsatz hat gefehlt". Das Halbfinale zu erreichen, das ja schon zuvor feststand, sei das erklärte Ziel des DHB gewesen - und das habe man erreicht. Auch wenn "die anderen Mannschaften für uns gespielt haben".
"Wir brauchen ein kleines Wunder gegen Dänemark", sagt Best, "die Dänen müssen einen ganz schlechten Tag haben - und wir einen richtig guten. Ich würde es mir wünschen. Aber ich glaube nicht dran". Seinen Optimismus hat er nicht verloren - den Blick für die Realität aber auch nicht. 

"Ich glaube eher", ergänzt er, "dass wir am Sonntag gegen Schweden um Platz drei spielen. Dass wir Bronze holen, ist schon möglich". OSTHESSEN|NEWS spürt: Diese realistische Einschätzung kommt von einem Handball-Botschafter. (wk) +++


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