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Fuldaer Professorin wirbt hochkarätige EU-Mittel ein
27.01.24 - Professorin Dr. Claudia Wiesner, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda, erhält insgesamt 555.000 Euro aus EU-Forschungsförderung "Horizont Europa" und "Marie Curie". Über gleich zwei erfolgreiche Anträge zur EU-Forschungsförderung kann sich Professorin Dr. Claudia Wiesner, Professorin für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Europäische Integration am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Fulda, freuen.
Mit europäischen Mitteln gefördert wird zum einen ein Team unter der Leitung von Professorin Wiesner in einem europäischen Forschungskonsortium. 365.000 Euro stehen für das Teilprojekt im Rahmen des Horizont-Projekts "Continuous Construction of resilient Social Contracts through societal transformations (Co3)” zur Verfügung.
"Ich freue mich außerordentlich, dass es dieser Antrag geschafft hat – in einem so kompetitiven Programm wie Horizont", sagt Professorin Wiesner, die das Projekt mit initiiert und konzipiert hat. In dem auf drei Jahre angelegten Verbundprojekt, das insgesamt mit fast drei Millionen Euro gefördert wird, forschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Grundfragen der Demokratie. Es geht um Gesellschaftsverträge – also um die Grundlagen für das Zusammenleben –, um deren Resilienz und um gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Forschungsprojekt soll Erkenntnisse liefern, wie sich Gesellschaftsverträge demokratischer, inklusiver und offener entwickeln lassen. Ziel ist, Gesellschaften angesichts der großen Herausforderungen, Krisen und antidemokratischen Tendenzen politisch und sozial widerstandfähiger zu machen. Das Projekt startet im Februar 2024. Beteiligt sind Forschende aus Finnland, Deutschland, Schweden, Portugal, Bulgarien, der Türkei, Kroatien, Frankreich sowie der Ukraine.
Exzellente Kooperation
Zusammen mit der deutsch-französischen Politikwissenschaftlerin Dr. Anja Thomas war Professorin Wiesner auch erfolgreich in der Bewerbung um eine Marie-Skłodowska-Curie-Förderung. Das von der Europäischen Kommission eingerichtete Förderprogramm, das nach der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Curie benannt ist, soll die länder- und sektorübergreifende Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen und wissenschaftliche Laufbahnen sowie den Forschungsstandort Europa noch attraktiver machen. In diesem Förderkonzept werden exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für einen Aufenthalt an einer Gastinstitution gefördert. Nur etwa 17 Prozent der Anträge sind erfolgreich."Wir werten diesen Erfolg als eine besondere Auszeichnung, denn wir mussten ein ausgesprochen wettbewerbsorientiertes und sehr selektives Verfahren durchlaufen", betont Professorin Wiesner und erläutert: "Traditionell erhalten Universitäten die Marie-Curie-Förderung. Umso erfreulicher ist es, dass wir uns als Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit unserem Antrag durchsetzen konnten. Das beweist, dass sich auch hier Exzellenz durchsetzt."
Zwei Jahre wird Dr. Thomas am Fachbereich forschen. Sie wird dazu von ihrer Heimatuniversität in Lille (Frankreich) beurlaubt. Ab Herbst dieses Jahres wird sie unter der Leitung von Professorin Wiesner zu einer entscheidenden Herausforderung für die Demokratie in der EU arbeiten: der Legitimität des Regierens in der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU). Dafür fließen aus der Marie-Curie-Förderung knapp 190.000 Euro an die Hochschule Fulda. (pm) +++