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Party in der Arena: Junge Union Hessen feiert Wahlerfolg und 13 Abgeordnete
28.01.24 - Es läuft bei den Christdemokraten in Hessen: Am Samstag traf sich die Junge Union bei Traumwetter in der Göbel Hotels Arena in Rotenburg an der Fulda zum Landestag. Die Sonne draußen wurde fast von der Stimmung in der abgedunkelten Arena getoppt.
Mit stehenden Ovationen empfing der Nachwuchs der Christdemokraten den frisch wiedergewählten Ministerpräsidenten Boris Rhein. Wie ein Popstar lief er durch die Reihen, gefolgt von der neuen designierten Generalsekretärin Anna-Maria Bischof und dem neuen JU-Vorsitzenden Leopold Born auf die Bühne. Minutenlanger Applaus für Rhein, der sich zunächst artig bedankte und dann eine fulminante Rede hielt. Auch für seine deutlichen Worte erhielt Rhein viel Beifall der jungen Delegierten aus ganz Hessen.
"Die Junge Union ist das Kraftzentrum der hessischen Union"
"Die Junge Union ist das Kraftzentrum der hessischen Union", sagte Rhein. Der Ministerpräsident blickte auf die Wahl im vergangenen Herbst und den Erfolg der hessischen CDU zurück. Er dankte der Jungen Union für deren Unterstützung. Aus deren Reihen kommen 13 Landtagsabgeordnete. Doch Rhein stimmte die JU auch auf die begonnene Legislaturperiode und den großen Herausforderungen ein.
Der Ministerpräsident betonte, dass die Bundesregierung nichts zustande bekomme. Als "Totalausfall" beschäftige diese sich mit sich selbst und löse nicht die Vielzahl an Krisen. Dies führe zu einem Anstieg radikaler Parteien. In dieser Zeit sei die CDU das "Bollwerk der Demokratie". Die Wähler wünschen in dieser Zeit die Lösung von Problemen ohne ideologische Herangehensweise. Die neue schwarz-rote Koalition werde in Hessen nun die "Renaissance der Realpolitik" einläuten. Exemplarisch nannte er eine kommende Bundesratsinitiative, um IP-Adressen von Kinderschändern nachzuverfolgen.
Respektpaket für Polizisten
Zudem untermauerte er die Forderung, dass "Frauenschläger" Fußfesseln bekommen sollen. Die Grünen hingegen hätten diese Unionsinitiativen verhindert. So sei mit einem "Vertrauensvorschuss statt Generalverdacht" ein "Respektpaket" für Polizisten notwendig, wobei eine Verschärfung der Strafen gegenüber Polizisten vorgesehen sei. In der Migrationspolitik sei eine Halbierung der Migrationszahlen vonnöten. Im Bundesrat plane man nun die Ausweitung sicherer Herkunftsländer, sodass eine Rückführungsoffensive möglich werde. All diese Forderungen seien die Handschrift im neuen "christlich-sozialen" Koalitionsvertrag.
Zu Beginn ihres 103. Landestages hat die Junge Union Hessen einen neuen Landesvorsitzenden gewählt. Mit 86,2 Prozent wurde der bisherige stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union Hessen, Leopold Born, zum Vorsitzenden Hessens größter politischer Jugendorganisation gewählt. Der 30-jährige Wirtschaftswissenschaftler kommt aus Frankfurt und ist seit 2008 Mitglied der Jungen Union.
Über 192 Delegierte und Gäste sind zum Landestag der Jungen Union Hessen nach Rotenburg an der Fulda gekommen. "Ich freue mich über das große Vertrauen und werde die erfolgreiche Arbeit der Jungen Union Hessen weiterführen", sagte Leopold Born nach seiner Wahl. In seiner Bewerbungsrede ging Born insbesondere auf die Generationengerechtigkeit ein und übte deutliche Kritik an der Bundesregierung. "Die Umfragen zeigen: die Bundesregierung ist nicht nur die Schlechteste in der Geschichte unseres Landes. Sie gefährdet sogar das Vertrauen der Menschen in unsere Demokratie", unterstrich der JU-Landesvorsitzende. "Wie oft muss das Bundesverfassungsgericht noch die Ampel stoppen? Wir meinen in Deutschland, dass wir alle Probleme und Herausforderungen mit Geld zuschütten können. Das ist ein Generalangriff auf generationengerechte Finanzen. Die Politik muss wieder lernen, mit dem Geld auszukommen, das die Bürgerinnen und Bürger ihr zur Verfügung stellen", machte Born deutlich.
"Wir als Junge Union wollen das Aufstiegsversprechen an junge Menschen erneuern. Wir versprechen Aufstieg durch Leistung, Aufstieg durch Bildung, nicht Aufstieg durch Bürgergeld", beschreibt der JU-Chef ein Kernanliegen der JU. Mit Blick auf die AfD rief Born den Delegierten zu: "Wer Pläne schmiedet, Millionen von Deutschen ihre Staatsbürgerschaft zu entziehen, weil sie einen Migrationshintergrund haben, der ist ein Rassist und eben kein Patriot. Und wer aus der EU und der NATO austreten möchte, der vertritt keine deutschen Interessen, sondern verrät sie." Der JU-Chef kritisierte den Umgang der Bundesregierung mit den Protesten der Landwirtschaft und sagte: "Die Ampel sät nicht. Die Ampel erntet nicht. Aber sie wissen alles besser. Die Landwirte wehren sich gegen eine übergriffige Politik, Bevormundung und Überforderung. Und wir stehen an ihrer Seite."
Leopold Born dankte dem ausgeschiedenen Landesvorsitzenden, Sebastian Sommer für seine Arbeit: "Du hast mir eine gut aufgestellte Junge Union hinterlassen. Vielen Dank für Dein Engagement in den letzten Jahren. Es ist schön zu wissen, dass wir auch in Zukunft auf Dich zählen können", betonte Born. Sebastian Sommer wurde mit großem Applaus von den Delegierten gefeiert und verabschiedet. "Einmal JU, immer JU", sagt der frisch gewählte Landesvorsitzende abschließend. (hhb) +++