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Herber Schlag für Brandes: Kämmerer Freidhof wechselt zur Stadt
14.02.24 - Der Kämmerer ist einer der wichtigsten Menschen im Leitungsstab einer Gemeinde. Zeitgleich zum Amtsantritt der neu gewählten Petersberger Bürgermeisterin Claudia Brandes verlässt Kämmerer Daniel Freidhof am 1. März nach 15 Jahren seine bisherige berufliche Heimat und wechselt auf einen Posten im Büro des Fuldaer Oberbürgermeisters.
Brandes dürfte das den Start als Verwaltungs-Chefin deutlich erschweren, denn: Auch wenn Petersbergs Pressesprecher Sebastian Kircher sich gegenüber OSTHESSEN|NEWS zuversichtlich gibt, die Stelle bis Anfang März neu besetzen zu können, ist das doch unwahrscheinlich. Und selbst wenn das gelingen sollte, müsste sich die Person erst mit den Petersberger Strukturen vertraut machen. Für eine kurze Zeit kommen der Gemeinde noch ihre Vertretungsregelungen zugute, doch das kann im Regelbetrieb nicht auf Dauer funktionieren.
Freidhof sucht nach 15 Jahren neue Herausforderungen Als Kämmerer oblag Freidhof bislang die Leitung der Finanzabteilung. Seine Entscheidung, den Arbeitgeber zu wechseln, habe er unabhängig des Wahlergebnisses getroffen. "Ich wollte einfach nochmal in einen größeren Verwaltungsapparat, eine neue Herausforderung und freue mich total, dass das geklappt hat", erklärt Freidhof im Gespräch mit unserer O|N-Redaktion. Dort werde er in Zukunft an der Entwicklung seiner Heimatstadt mitarbeiteten. Konkret werde er im Controlling beim Büro des Oberbürgermeisters und für die Stadtentwicklungsgesellschaft tätig sein.
Stadt erklärt: Keine neu geschaffene Position, sondern Nachbesetzung
Die Stadt Fulda teilt auf Anfrage unserer Redaktion dazu schriftlich mit: "Das ausgeschriebene Stellenprofil im Zentralen Controlling/Projektmanagement der Stadt Fulda sowie in der Stadtentwicklungsgesellschaft Fulda zielte auf die Nachbesetzung einer vorhandenen Position ab und bildet zugleich die gestiegenen Aufgaben in diesem Bereich (zum Beispiel Entwicklung Kerber-Areal) ab. Das Stellenprofil umfasst unter anderem das operative und strategische Controlling, betriebswirtschaftliche Analysen und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Einzelprojekte und Sonderaufgaben sowie Unterstützung der Stadtentwicklungsgesellschaft".
Brandes: "Ich hätte mir eine Übergangslösung gewünscht" Für die angehende Bürgermeisterin ist der Weggang ein herber Schlag. "Ich versuche das positiv zu sehen, Freidhof will sich weiterentwickeln und hat da eine ganz tolle Möglichkeit bekommen", sagt Brandes. Gleichwohl bedauere sie den Weggang. Der Kämmerer sei immerhin einer der wichtigsten "Sparringspartner" für jeden Bürgermeister. "Der Zeitpunkt für seinen Wechsel könnte nicht ungünstiger sein. Ich hätte mir da eine Übergangslösung gewünscht, aber die gibt es nun mal leider nicht", so Brandes. Die Stelle sei aber bereits ausgeschrieben und so hoffe sie jetzt auf "ganz, ganz viele Bewerbungen". (Moritz Bindewald) +++