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Morscher Baum auf die Gleise gestürzt - vollbesetzte Vogelsbergbahn gestoppt
11.02.24 - Auf der Bahnstrecke Fulda Gießen in Höhe Bad Salzschlirf ist am Freitagvormittag ein Zug der Hessischen Landesbahn (HLB) in einer langgezogene Kurve von einem Baum gestoppt und an der Weiterfahrt gehindert worden. Zufällig war das Ehepaar Ute und Michael Passarge, die dort mit ihrem Hund spazieren gingen, unmittelbar in Höhe des Baums, als sie lautes Knacken vernahmen. "Es war gespenstisch, wir wussten erst gar nicht, woher das kam, dann sahen wir, dass in der offenbar ganz morschen Linde ein langer Riss klaffte und sie wie in Zeitlupe umstürzte - direkt auf die Gleise", berichtet Ute Passarge.
Der erste Gedanke des Ehepaars war, die Strecke sofort sperren zu lassen, denn das Hindernis hätte sicherlich zu einem Unfall führen können. "Wir informierten die Polizei und Feuerwehr, der Lokführer unterrichtet. Kurz darauf kam der Zug, fuhr aber ganz langsam auf die Stelle zu", erzählt sie erleichtert. Der Zugführer hatte die Anweisung bekommen, auf Sicht zu fahren, so dass er rechtzeitig stoppen konnte. Da die Fahrgäste an dieser Stelle nicht aussteigen konnten, fuhr die Bahn nach einiger Wartezeit wieder nach Fulda zurück.
Polizei und Feuerwehr waren vor Ort. Um den Baum von den Gleisen zu bekommen, wurde der Stamm der Linde zersägt und abtransportiert. Ein Bauzug, der die Strecke kontrollierte, hatte kurz zuvor die Stelle passiert. Er kehrte um und die Besatzung unterstützte die sieben Feuerwehrleute bei der Streckenberäumung.
Zum Schluss noch eine Beobachtung von Michael Passarge: "Oben im Baum saß ein Waschbär. Der hat sich wohl mächtig erschreckt, als die Linde umstürzte und hat dann schnell die Flucht ergriffen."(ci)+++