SG Barockstadt legt ansprechenden letzten Test hin vor den Pflichtspielen

11.02.24 - In einer Woche steht mit dem Hessenpokalspiel in Alzenau das erste Pflichtspiel an, eine Woche später der erste Vergleich um Punkte in der Regionalliga Südwest; es ist das Nachholspiel gegen Freiberg. Ob die Kicker der SG Barockstadt auf diese beiden Aufgaben bestens vorbereitet sind nach dem letzten von drei Testspielen? Müßig und nicht leicht zu beantworten. Nach dem 4:1 (1:0)-Sieg vom Samstag gegen den Hessenligisten Weidenhausen auf dem Kunstrasen in Lehnerz spricht einiges dafür.

Betrachet man die erste Halbzeit aus Test Nummer zwei gegen Hanau und die zweite Hälfte aus jenem gegen Weidenhausen zusammen, kommt man zu dem Schluss: lass und loslegen. Andererseits: Dass ein Regionalligist nur drei Vorbereitungsspiele hat und die allesamt auf Kunstrasen ausgetragen werden müssen, stellt für ein Team dieser Liga nicht zufrieden.

Die SGB schickte in jeder Halbzeit unterschiedliche Teams ins Rennen. Jenes in Halbzeit eins spielte nicht so toll. Der stumpfe Kunstrasen in Lehnerz trug nicht dazu bei, dass zunächst nicht viel klappte: langsamer Spielaufbau, keine zu Ende gespielten Pressing-Situationen, wenig bis keine Impulse über außen, schlechte Besetzung der Halbräume. Dass das so war, lag natürlich auch am Gegner: Weidenhausen spielte gegen den Klassenhöheren gegen den Ball sehr gut, verdichtete die Räume, besaß eine gute Ordnung und wirkte strukturiert.

Auch SGB-Trainer Sedat Gören war zunächst nicht zufrieden. "Es war in der ersten Halbzeit schwierig. Wir mussten uns an den Untergrund gewöhnen. Der Platz war klein. Der Gegner hat es gut gemacht mit seiner massiven Abwehr. Gut war, dass wir nichts Ernsthaftes zugelassen haben. Positive Ausnahme im SGB-Vortrag: das 1:0 durch Clint Essers, der auf der rechten Verteidiger-Position spielte und Hillmanns gefährliche Flanke verwertete. Kapitän Patrick Schaaf und Linksverteidiger Kevin Hillmann verliehen dem SGB-Spiel positive Impulse.

Der zweite Abschnitt machte Spaß

Wesentlich besser der SGB-Auftritt, bei dem nur Schaaf auf dem Feld blieb, in Hälfte zwei. Bewegung, Tempo, zügiger Spielaufbau, Besetzung der Außenpositionen, gutes Verhalten ín den Halbräumen, die immer wieder besetzt wurden, Trickreichtum im Offensivverhalten - das machte Spaß. Der umtriebige Kristian Gaudermann erhöhte bald auf 2:0, Delano Gouda, frischer Zugang im Angriffszentrum, traf nach Moritz Dittmanns Zuspiel erstmals - und der abschließende Treffer zum 4:1 ging als Augenweide. Dittmann, dessen Tempodribbling ein Genuss ist, setzte sich rechts durch, passte nach innen, und Moritz Reinhard traf.

Gar nicht gut verteidigte die SGB das 1.2 durch Jan Gerbig, womit der Gast das 0:2 postwendend beantwortete. So schön das Tor auch war. Viele würden es als Traumtor bezeichnen - doch lassen Sie es uns lieber schildern. Gerbig bekam den Ball in halblinker Position - und was dann folgte, war klasse. In enger Ballführung legte er die Kugel auf den Rechten - und zog ab, als müsste das Wort Schusskraft neu erfunden werden. Die Adler aus Weidenhausen wissen es, denn der Ball landete im langen Dreieck. Da sollte er auch hin.

Rinderknecht, der ansonsten solide spielte, machte die Innenverteidiger-Position für kurze Zeit, und Gaudermann hätte wissen können, dass Gerbig nach innen geht und sich den Ball auf den Rechten legt. Na ja, unter dem Strich hinterließ die SG Barockstadt viel Positives und Unterhaltsames. Auch Sedat Gören hatte im zweiten Abschnitt "viel Power und gute Bewegungsabläufe" gesehen. (wk)

SG Barockstadt 1. Halbzeit: Zapico-Lopez - Essers, Habermehl, Frey, Hillmann - Ganime, Schaaf - Owusu, Pomnitz, Köhl - Grobelnik

SGB 2. Halbzeit: Horz - Gaudermann, Rinderkneckt, Banh, Hansen - Schaaf - Petö, Reinhard, Beal, Dittmann - Gouda

SV Weidenhausen: Klotsch - Moritz Krug, Hammer, Kilian Krug, Swinarski - Steinmetz, Binneberg - Grosu, Jung, Gerbig - Gonnermann

Schiedsrichter: Joshua Herbert; Assistenten; Niclas Höfer, Felix Muth

Tore: 1:0 Clint Essers (26.), 2:0 Kristian Gaudermann (52.), 2:1 Jan Gerbig (54.), 3:1 Delano Gouda (57.), 4.1 Moritz Reinhard (87.) +++