Leitende Oberärztin Dr. Nicole Buhl-Heinrichs, Priv.-Doz. Dr. Fadi Khreish und Dr. Florentina Stratulat. - Foto: Klinikum Fuda

FULDA Neue Therapie am Klinikum Fulda

Klinik für Nuklearmedizin bietet neue Therapie für Patienten mit Prostatakrebs

14.02.24 - Die Klinik für Diagnostische und Therapeutische Nuklearmedizin unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Fadi Khreish, bietet seit Januar 2024 eine neue Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs an: die sog. PSMA-Radioligandentherapie (PSMA-Therapie).

Das Prostata-Spezifisches-Membran-Antigen (PSMA) ist ein Eiweißrezeptor, der auf der Zelloberfläche von Prostatakarzinomzellen sehr reichhaltig vorhanden ist. Die an die PSMA gekoppelte radioaktive Strahlung (wie z.B. 177-Lutetium, Betastrahlung) kann ihre therapeutische Wirkung direkt an den Tumorzellen entfalten ("Schüssel-Schloss-Prinzip"). Das radioaktiv strahlende Arzneimittel wird somit direkt zum Tumor gebracht und zerfällt bereits nach wenigen Tagen. Da die Strahlung nur wenige Millimeter eindringt, bleibt das umliegende gesunde Gewebe verschont.

"Eine vollständige Entfernung des Tumors bzw. eine Heilung ist durch diese Therapie jedoch nicht möglich," so Dr. Khreish, "der Vorteil der Therapie für den Patienten liegt in einer Lebensverlängerung und Verbesserung der Lebensqualität". Eingesetzt wird die PSMA-Radioligandentherapie daher als palliatives Verfahren bei Patienten mit fortgeschrittenem, metastasiertem Prostatakarzinom und erst nach Ausschöpfung anderer Behandlungsoptionen, wie z.B. der antihormonellen Therapie und Chemotherapie.  Die PSMA-Radioligandentherapie wird stationär über 4-6 Therapiezyklen durchgeführt, ein Zyklus alle 6 Wochen.  

Langjährige Erfahrung

Die Behandlung wird in der Regel sehr gut von den Patienten vertragen, und führt meist nicht zu starken akuten Nebenwirkungen. Dr. Khreish, der seine langjährige Erfahrung und Expertise in der Radioligandentherapie bereits seit 2014 bei über 1.000 Patienten eingesetzt hat, führte diese Therapiemethode seit Anfang des Jahres im Klinikum Fulda ein. Für welchen Patienten die PSMA-Therapie in Frage kommt, wird interdisziplinär (in einer  Tumorkonferenz) mit dem behandelnden Urologen bzw. Onkologen und im persönlichen Gespräch mit dem betroffenen Patienten entschieden. Diagnostische Untersuchungen wie z.B. mittels PSMA-PET-CT zeigen, ob der Patient geeignet ist.

Gut verträgliche Medikamente

"Hoch erfreulicherweise stehen seit einigen Jahren sehr potente und meist gut verträgliche Medikamente zur Verfügung, so dass wir auch Patienten mit fortgeschrittenem metastasiertem Prostatakarzinom lange Jahre in gutem Allgemeinzustand stabil halten können. Wenn jedoch diese medikamentöse Therapie in Kombination mit dem Entzug der männlichen Sexualhormone keine Wirkung mehr zeigt - diese Situation tritt leider in den allermeisten Fällen nach einigen Jahren ein - so hatten wir bislang keine weitere kausale therapeutische Möglichkeit. Die PSMA-Radioligandentherapie stellt ein Verfahren dar, mit dem Patienten in der beschriebenen Situation noch einmal mit meist guter Verträglichkeit geholfen werden kann. Bislang mussten wir die Patienten immer in andere Kliniken schicken. So bin ich sehr froh, dass mit Herrn Priv.-Doz. Dr. Khreish ein Spezialist auf diesem Gebiet in das Klinikum Fulda gekommen ist und wir die Therapie unseren Patienten nun auch heimatnah anbieten können", so Prof. Dr. Tilman Kälble, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Fulda.

Nähere Information erhalten Betroffene unter der Nummer 0661/84-6331. (pm) +++


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