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Die Schauspielerin Andrea Cleven las unter anderem Passagen aus "Pippi Langstrumpf" in der Bad Hersfelder Martinskirche. - Fotos: Christopher Göbel

BAD HERSFELD Ein Abend mit Astrid Lindgren

Eine Hommage: Gedanken zum Nachdenken und zum Schmunzeln

17.02.24 - Es war die zweite Veranstaltung in der Reihe "Texte der Humanität", zu der am Freitagabend rund 180 Menschen in die Martinskirche Bad Hersfeld gekommen waren.

Initiator Holk Freytag.

Initiator Holk Freytag, der auch den Abend konzipiert hatte, begrüßte die Schauspielerin Andrea Cleven, bekannt unter anderem aus dem "Tatort" oder In aller Freundschaft" sowie von der Bad Hersfelder Festspielbühne, Pamela Maiwald-Jacob, Musicaldarstellerin aus Bebra sowie Annette Lubosch, ebenfalls bekannt von den Bad Hersfelder Festspielen sowie den Pianisten Wolfgang Möller.

Pamela Maiwald-Jacob las texte von und über Astrid Lindgren.

Die Popularität der "Pippi Langstrumpf"

"Wohl keine Schriftstellerin in der Geschichte der Literatur hat einen derartigen Einfluss auf die Menschheit gehabt, wie Astrid Lindgren. Ihre Werke, die manche Menschen fälschlich als Kinderliteratur bezeichnen, sind in praktisch alle Sprachen der Erde übersetzt und mit Pippi Langstrumpf hat sie eine Figur geschaffen, die an Popularität sogar Hamlet in den Schatten stellt", sagte Freytag zu Beginn. Zuvor hatte Martinskirchen-Pfarrerin Tamara Schäfer eine kurze Einführung über Leben und Werk Astrid Lindgrens gegeben.

Annette Lubosch sang - unter anderem das Pippi-Langstrumpf-Lied.

Lindgren sei eine Kämpferin für den Frieden gewesen - auf allen Ebenen ihres Lebens. Der Abend stand unter dem Titel "Die Menschheit hat den Verstand verloren!" - dem Titel von Lindgrens veröffentlichten Tagebüchern aus den Jahren 1933 bis 1945.

Mit Passagen aus "Pippi Langstrumpf", "Mio, mein Mio" oder "Die Kinder aus Bullerbü" entführten Freytag, Cleven und Maiwald-Jacob in die (schwedische) Welt der 2002 verstorbenen Schriftstellerin, deren Werke in 106 Sprachen übersetzt wurden. Die Gesamtauflage ihrer Bücher liegt bei rund 165 Millionen Exemplaren.

Pfarrerin Tamara Schäfer eröffnete den Lindgren-Abend.

Doch nicht nur aus ihren Kinderbüchern rezitierten die Protagonisten. Auch mit Briefen und ihren Kriegs-Tagebüchern brachte das Quartett seinem Publikum den Menschen Astrid Lindgren näher. Ihre intelligente Schlagfertigkeit hatte Lindgren in Interviews unter Beweis gestellt und ihren Humor brachte sie nicht nur in ihren Büchern zum Ausdruck.

Wolfgang Möller am Klavier.

Lied aus "Wie im Himmel"

Die Rede anlässlich des Friedenpreises des deutschen Buchhandels aus dem Jahr 1978 bereicherte den Abend ebenso wie die Lieder von Lubosch, die Möller am Klavier begleitete. "Blowin' in the Wind" stand da neben "Sometimes I feel like a motherless child" und "Gabriellas Lied" aus dem schwedischen Film "Wie im Himmel". Eine Bühnenadaption dieses Films wird im Sommer bei den Bad Hersfelder Festspielen von Intendant Joern Hinkel inszeniert - der übrigens auch unter den Zuschauern weilte.

Langer und begeisterter Applaus für die Protagonisten stand am Ende eines Abends, an dem das Publikum jeder für sich ein kleines Stückchen Lindgren mit nach Hause nahm - und vielleicht holte sich der ein oder andere ein Lindgren-Buch aus dem Regal und las vor dem Schlafengehen noch ein paar Kapitel der schwedischen Schriftstellerin. (Christopher Göbel) +++


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