Melsungens Elvar Örn Jonsson - Foto: Alibek Käsler

MELSUNGEN Handball-Bundesliga

Mitreißende Schlussphase beschert bissiger MT Melsungen den Sieg

18.02.24 - Ein hartes Stück Arbeit: Die MT Melsungen hat das erste Heimspiel nach der EM-Pause für sich entschieden. Die Nordhessen bezwangen am Freitagabend den Bergischen HC dank einer mitreißenden Schlussphase 31:26 (14:14). Damit bleibt die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo in dieser Saison der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga vor eigenem Publikum ungeschlagen.

Dafür mussten die Rotweißen gegen die Oberbergischen aber richtig beißen und einen Fünf-Tore-Rückstand aufholen. 4.491 Zuschauer sahen ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel, das die Gastgeber erst in den letzten Minuten dann doch deutlich zu ihren Gunsten drehten. 

Damit ist auch klar: Die MT hat das Magdeburg-Erlebnis erfolgreich ad acta gelegt. Gegen den BHC ließen sich die Melsunger von immer neuen Rückständen nicht aus dem Konzept bringen und übernahmen nach einer Dreiviertelstunde erstmals die Führung. Die Entscheidung in den letzten zehn Minuten oblag fast allein Elvar Örn Jonsson, der alle seine Treffer erst in dieser Phase erzielte und nach dem Schlusspfiff mit Sprechchören gefeiert wurde.

Nur ein Wermutstropfen in der Anfangsphase

Das sah eigentlich gar nicht schlecht aus, was die MT da vom Anwurf weg zu bieten hatte. Es war sehenswert, wie Erik Balenciaga Spiel und vor allem Tempo diktierte. Sich dabei aber auch auf seine Nebenleute verlassen konnte. Die gingen auf seine Ideen ein beziehungsweise ebneten ihm die Wege. Wie Dimitri Ignatow, der mit seinem Einläufer die BHC-Deckung so auseinanderzog, dass der Spanier in seinem Sog die freie Lücke zum eigenen Durchbruch bekam (2:2, 6.). Einziger Wermutstropfen dieser Anfangsphase: Timo Kastening ließ einen Siebenmeter liegen.

Indes, es reichte nicht für die nötige Sicherheit, die Gäste zu dominieren. Erste Ungenauigkeiten schlichen sich ein, Fehlpässe folgten, Unordnung in der Abwehr durch zumeist zu gemächliches Rückzugstempo öffnete den Bergischen Räume. Schnell stand es 4:7 (Tempogegenstoß Tim Nothdurft, 13.) und nach einer früh von Trainer Roberto Garcia Parrondo genommenen Auszeit sogar 4:9 (Frederik Ladefoget, 15.). Der Fehlstart war also perfekt.

MT-Trainer Parrondo zieht personelle Konsequenzen

Parrondo zog Konsequenzen, vor allem personell. Arnar Freyr Arnarsson kam für Rogerio Moraes – und traf direkt zum 5:9. Elvar Örn Jonsson rückte defensiv neben Arnarsson in den Innenblock, offensiv übernahm Julius Kühn seinen Part – und traf gleich zum 7:10 (18.). Sindre Aho löste auf der linken Außenbahn Florian Drosten ab – und traf zum 8:11 (19.). Der Coach spielte die richtigen Karten zur richtigen Zeit, dem Spiel insgesamt war es dienlich. Weil Erik Balenciaga und Dainis Kristopans im Sog der Neuen zum Schwung der ersten Minuten zurückfanden und Julius Kühn die Hämmer auspackte.

Immer kleiner wurde der Rückstand, nach Balenciagas 13:14 in Unterzahl hielt es eineinhalb Minuten vor Ende der ersten Hälfte schon niemanden mehr in der Sitzschale. Erst recht nicht, als Julius Kühn zentral aus zehn Metern das Tornetz hinter Christopher Rudeck einem Belastungstest unterzog. Alles auf Null gestellt also nach 30 Minuten.

Gänsehautstimmung in der Rothenbach-Halle

Durch ihren Kreisläufer Frederik Ladefoget mit Toren aus der Nahwurfzone blieb der BHC nach Wiederbeginn vorn, durch Erik Balenciaga mit gutem Auge für Dainis Kristopans und die eigenen Durchbruchkorridore hielt die MT dagegen. Spielerisch sicher hüben wie drüben nicht alles eine Augenweide, aber unglaublich intensiv und spannend. Dass die Bergischen keinesfalls an ihrem Tabellenplatz zu messen waren, war längst jedem klar. Deshalb auch keinerlei Enttäuschung auf den Rängen, sondern im Gegenteil bombige Unterstützung. Das hatte schon was von Gänsehautstimmung, wie die ausverkaufte Rothenbach-Halle auf das Geschehen auf der Platte reagierte.

Die ständigen Vorlagen der Gäste blieben, die zuverlässigen Antworten Melsungens ebenfalls. Und auch das gute Händchen Parrondos. Der hatte nach der Pause David Mandic links und Timo Kastening rechts von der Bank gebracht. Während Mandic mit seinem schon zweiten Volltreffer den Ausgleich zum 20:20 (44.) besorgte, brauchte Kastening den Anlauf eines zweiten verworfenen Siebenmeters gegen Rudeck, um dann doch zu vollstrecken: Das erste Tor des Tages vom Kapitän bedeutete nach genau einer Dreiviertelstunde mit dem 21:20 die erste Führung für die MT – und das Publikum in Kassel drehte so richtig auf.

Umso mehr, als durch spektakuläre Simic-Paraden und vier unglaubliche Jonsson-Tore hintereinander aus dem bis dahin so ausgeglichenen Spiel kurzzeitig eine Two-Men-Show wurde. Das 26:23 (54.) des Isländers ließ die Wände beben, die anschließende Parade von Simic gegen Tim Notdurft hob gefühlt die Decke einige Zentimeter an. Der fünfte Jonsson-Treffer binnen knapp fünf Minuten setzte allem schließlich die Krone auf. Die lange Zeit so hart umkämpfte Partie war fünf Minuten vor dem Ende vorzeitig entschieden. (pm) +++

 

 

 

 

 

 



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