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Gören nach Pokalsieg in Alzenau: Eine Runde weiter, das war die Priorität
20.02.24 - Im ersten von acht Spielen des Hessenpokals der laufenden Runde setzte sich die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz am Samstag bei Bayern Alzenau durch. Im Elfmeterschießen. Regionalligist siegte beim Hessenligisten. Erwartet, könnte man meinen. Dass es im Fußball bisweilen so leicht nicht ist, erkannte man auch in diesem Vergleich. So unerwartet war das nicht. Und dafür gibt es einige Gründe.
"Eine Runde weiter. Das war die Priorität", war auch Sedat Gören froh nach getaner Arbeit. Sein Team hatte auf dem top-daliegenden Rasenplatz beim Ex-Regionalligisten Alzenau das Viertelfinale erreicht. Obwohl die SGB all ihre drei Vorbereitungsspiele auf Kunstrasen bestreiten musste. Jeder Fußballer weiß, dass die Umstellung auf Naturrasen nicht so leicht fällt - zumal es sich um den ersten Vergleich eines Pflichtspiels handelte. Erleichterung und Abhaken - das sind die meistgebrauchten Vokabeln nach der Lösung solcher Pokalaufgaben. Doch ganz so leicht es auch hier nicht; man sollte sich schon die Mühe machen, unter die Oberfläche zu schauen.
Gutes Positionsspiel, gute Lösungen mit Ball
Doch was bleibt vom Tage zurück von der anspruchsvollen Aufgabe an der Grenze des unterfränkischen Landkreises Aschaffenburg hin zu Hessen? Was kann die SGB für ihr erstes Punktspiel in der Regionalliga am Samstag gegen den SGV Freiberg mitnehmen? "In der ersten Halbzeit hatten wir ein sehr gutes Positionsspiel und haben mit Ball gute Lösungen gefunden", erklärt Gören. Drei oder vier gute Einschussmöglichkeiten ergaben sich - von denen das Team aus Fulda aber keine zu nutzen vermochte. Zweifelsfrei wichtig, dass Kapitän Patrick Schaaf mit seinem x-ten Kopfballtreffer in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts noch das 1:1 glückte.
Aber auch, was ihm nicht so in den Kram passte, sprach der Coach an. Die Restverteidigung und das Umschaltspiel nannte er. Exemplarisch ein Verhaltensmuster, das so auf diesem Niveau nicht passieren sollte. In der Entstehung des frühen Rückstands ließ die SGB einen Diagonalball zu - so weit, so gut; das kommt vor im Fußball. Aber es darf nicht sein, dass der Kontrahent im Anschluss daran Eins gegen eins spielen darf. "Wir haben den Gegner ins Spiel gelassen", ärgerte sich Gören.
"Gerezgiher spielt dich dann schwindlig"
Dinge, die sich seine Spieler im gruppentaktischen Verhalten hinter die Ohren schreiben sollten. "Das darf uns am kommenden Samstag gegen Freiberg nicht passieren", gab der Trainer mit auf den Weg. Vor allem nicht gegen so einen Kicker wie Gerezgiher, "der spielt dich dann schwindlig. Aber das wissen die Jungs auch".
Es sei wichtig, appelliert Gören an alle, "dass wir mit drei Punkten starten am Samstag. Zumal wir mit Kickers Offenbach gleich danach ein zweites Heimspiel vor der Brust haben". Schon ein dreifacher Punktgewinn zum Auftakt "gibt dir einen Schub. Es ist nie leicht, in eine Rückrunde zu starten".
Personell kam die SGB nicht ungeschoren davon am Samstag. Dennis Owusu musste schon vor dem Spiel wegen Knöchelproblemen passen, Gal Grobelnik ging mit muskulären Problemen raus - ebenso zur Pause wie Marius Köhl, der umgeknickt war. "Ich denke aber, dass sie in zwei Tagen wieder trainieren können", ist der Coach optimistisch. Osthessen|News schließt sich dem an. (wk) +++