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Auch am Frankfurter Flughafen werden viele Flüge am Dienstag aufgrund des Streiks ausfallen. - Symbolbilder: O|N

FRANKFURT AM MAIN Schon wieder!

Lufthansa-Bodenpersonal streikt am Dienstag: Mehrere hundert Flüge fallen aus

20.02.24 - Lufthansa-Flugreisende müssen am Dienstag wieder stark sein. Die Gewerkschaft Verdi kündigte an, dass die Bodenbeschäftigten der Fluggesellschaft den kompletten Dienstag streiken werden. Davon sind auch hunderte Flüge am Frankfurter Flughafen betroffen. Die Passagiere werden laut der Airline über ihre Flugreise informiert.

Aufgrund des Streiks bleiben die Lufthansa-Schalter am Dienstag leer.

In einer Stellungnahme schreibt die Lufthansa: "Aufgrund des Streiks gehen wir aktuell davon aus, dass insbesondere am 20. Februar nur etwa 10 bis 20 Prozent des Lufthansa Airline Flugprogramms durchgeführt werden können. Passagiere, die infolge des Verdi-Streiks von Flugstreichungen betroffen sind, werden per Mail oder über die Lufthansa App informiert. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Gäste. Wichtig: Bitte kommen Sie am 20. Februar nur dann zum Flughafen, wenn Ihr Flug nicht annulliert worden ist. Aufgrund des Streiks sind die Umbuchungsschalter leider nicht besetzt."

Insgesamt sieben Flughäfen sind betroffen

Neben dem Frankfurter Flughafen sind auch die Airports in München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart betroffen. Der Warnstreik für die passagiernahen Bereiche beginnt am Dienstag ab 4:00 Uhr und endet am Mittwoch um 7:10 Uhr. Für die nicht passagiernahen Bereiche, wie Fracht oder Technik, gelten abweichende Zeiten.

Hintergrund sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services und weiteren Konzerngesellschaften. Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 12. Februar 2024 kam es zu keiner Einigung.

Die Lufthansa-Maschinen bleiben am Boden.

"Das Angebot der Arbeitgeber aus der zurückliegenden Verhandlungsrunde wurde in den vergangenen Tagen breit in den Belegschaften diskutiert. Dabei haben 96 Prozent der Beschäftigten das Angebot abgelehnt. Kritisiert werden die im neuen Angebot nochmals erweiterten Nullmonate von bislang acht auf nun elf Nullmonate, außerdem die deutlich geringeren Erhöhungen für Bodenbeschäftigte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern, die Länge der Laufzeit sowie völlig unbeantwortete Themen. Auch ist der Konzern bislang nicht bereit, den Beschäftigten einen Teil ihres Einkommensverzichts aus der Corona-Pandemie nun in Zeiten von Rekordgewinnen wieder zurückzugeben", schreibt die Gewerkschaft Verdi in einer Presseerklärung.

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky erklärte darin zum aktuellen Angebot: "Die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen. Während der Konzern seinen Piloten mit Jahresgrundeinkommen von bis zu 270.000 Euro hohe zweistellige Vergütungserhöhungen zukommen lässt, sollen die Bodenbeschäftigten mit Einstiegsstundenlöhnen von teils 13 Euro noch nicht mal die Preissteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen bekommen. Das ist krass unsozial."

Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen. Reschinsky bittet die Passagiere um Verständnis.

Verdi bedauert weitere Eskalation des Konfliktes

Der ver.di Verhandlungsführer bedauert die weitere Eskalation des Konfliktes: "Wir wollen diese Eskalation nicht. Wir wollen ein schnelles Ergebnis für Beschäftigte und Passagiere. Spätestens nach dem letzten Streik hätte das Management zur Einsicht kommen müssen. Doch Lufthansa war in dem bis tief in die Nacht andauernden Verhandlungstermin nicht bereit, über mehr als ihr einziges Angebot zu verhandeln. Daher trägt der Konzern die Verantwortung für die weitere Eskalation des Konfliktes."

Neben der Verdi-Forderung nach 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird ebenfalls eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro gefordert. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 21. Februar 2024 in Frankfurt am Main statt. (kku)+++


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