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Bischof Dr. Michael Gerber. - Foto: Bistum Fulda

FULDA Messe in der Michaelskirche

Gedenktag für die Opfer des Krieges in der Ukraine mit Bischof Michael Gerber

27.02.24 - Das Generalsekretariat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) hat dazu aufgerufen, an jedem Tag der Fastenzeit 2024 in einem der Länder Europas, die Heilige Messe im Gedenken an die Opfer des Krieges in der Ukraine zu denken und für den Frieden zu beten.

Für Deutschland ist Montag, 26. Februar 2024, als Gedenktag ausgewählt worden. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Michael Gerber, hat heute um 18.30 Uhr die Heilige Messe in der Michaelskirche in Fulda gefeiert.

"Am 24. Februar 2024 haben im gut gefüllten Dom zu Fulda wie an vielen anderen Orten viele Gläubige unterschiedlicher Konfessionen, haben Christen unterschiedlicher Nationen des zweiten Jahrestages des brutalen Angriffs Russlands auf die Ukraine gedacht. Ich danke unserem Weihbischof Karlheinz Diez und Pfarrer Ivan Hnativ, dem ukrainisch-katholischen Seelsorger hier im Bistum Fulda, für Ihren Einsatz. Es ist ein klares Zeugnis: Wir gewöhnen uns nicht an die Nachrichten, die uns tagtäglich aus der Ukraine erreichen. Wir schauen hin, was dort geschieht, aber wir schauen nicht zu. Unser Einsatz geht weiter, etwa im Engagement unserer Caritas und unserer Malteser, sowohl vor Ort an den Kriegsschauplätzen als auch hier im Einsatz für die Geflüchteten. Es darf keine Gewöhnung an den Terror geben, den wir mitten in Europa und leider auch an vielen anderen Kriegsschauplätzen erleben. Sich mit der Unterdrückung und Aggression zu arrangieren, ist das Gegenteil von Frieden. Friede ist nur da möglich, wo ein Raum geschaffen wird, in dem die Würde und damit die Freiheit eines jeden Menschen geachtet wird", so Gerber.

"Zurück in die Gegenwart. Was sich im Buch Deuteronomium findet, ist ein früher Ansatz von dem, was wir heute als "Gewaltenteilung" bezeichnen. Der Herrscher wird gewählt, er steht unter dem Gesetz, darf keinesfalls der Versuchung unterliegen, selbst Gesetz zu sein und das Übertreten des Gesetzes hat Folgen. Die Gefahr, dass Mandatsträger Gesetze überschreiten, gibt es auch in einer Demokratie. Doch hier finden wir Mechanismen der Kontrolle, der Korrektur und der Sanktionen. Nicht so in einer Autokratie: Der Herrscher wird selbst zum Gesetz, was er sagt, gilt in seinem Herrschaftsbereich als Wirklichkeit. Betrachten wir also aus der Perspektive der heutigen Lesung und des Buches Deuteronomium den aktuellen Krieg zwischen Russland und der Ukraine, dann geht es dabei auch um das Erbe unseres Gottesvolkes. Auf der einen Seite ein Herrscher – Putin –, der seine Gegner im In- und Ausland umbringen lässt, sich selbst zum Gesetz macht. Auf der anderen Seite ein Land, in dem, wie auch in den Demokratien des Westens, sicherlich längst nicht alles rund läuft, jedoch der Anspruch da ist, Gewaltenteilung und politische Verantwortung zu leben, wo es dafür Kontrolle und auch Sanktionen gibt", so der Bischof in seiner Presdigt.

"Als Christen können wir hier nicht schweigen oder relativierend beschwichtigen. Wenn wir dem Auftrag Jesu gerecht werden wollen, "Salz der Erde" zu sein, dann kann das gerade in diesen Tagen bedeuten, wachsam und zugleich solidarisch das zu begleiten, was im Osten Europas vor sich geht. Wir müssen damit rechnen, dass der Einsatz für Demokratie und Freiheit auch von uns manchen Verzicht fordert", so Gerber. (pm) +++


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