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Großes Interesse an Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"
29.02.24 - Was haben wir, was wollen wir und was ist zu tun, damit das Leben auf dem Land auch in Zukunft lebenswert bleibt oder besser wird? Die Dörfer im Landkreis Fulda sind wieder aufgerufen, sich diesen Fragen zu stellen und am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen.
In der mittlerweile 38. Auflage steht das ehrenamtliche Engagement der Ortsgemeinschaft besonders im Fokus. Vertreterinnen und Vertreter aus 22 Gemeinden und Ortsteilen haben sich kürzlich über Ablauf, Inhalt und Ziel des Wettbewerbs informiert. Zu dem Infoabend hatte der Landkreis Fulda eingeladen.
"Tradition, Zusammenhalt und Engagement"
"Der ländliche Raum gerät schnell in die Kritik, wenn es darum geht, was ihm fehlt", sagte Landrat Bernd Woide. "Der Wettbewerb aber hebt genau das hervor, was die ländlichen Räume den großen Ballungszentren voraushaben: Tradition, Zusammenhalt und ein starkes individuelles und gemeinschaftliches Engagement." Der Landrat bedankte sich für das Interesse und ermutigte dazu, am Wettbewerb teilzunehmen. Dass im Landkreis Fulda viel Potenzial steckt, hätte die rege Teilnahme in der Vergangenheit und zuletzt der dritte Platz von Weyhers auf Bundesebene gezeigt.Anke Schlosser vom Fachdienst Regionalentwicklung gab einen Einblick in die Geschichte des bundesweiten Wettbewerbs, der sich seit der ersten Runde im Jahr 1961 stets weiterentwickelt hat – angepasst an die sich verändernden Herausforderungen des ländlichen Raums. Ursprünglich ging es unter dem Motto "Unser Dorf soll schöner werden" darum, dass sich die von der Nachkriegszeit gezeichneten Dörfer "herausputzen" sollten, insbesondere mit Grün- und Blumenschmuck. Im Laufe der Jahrzehnte rückten die Schwerpunkte Baugestaltung, Nachhaltigkeit, Mobilität, Nahversorgung und ein ganzheitlicher Ansatz in den Fokus.
Ein wichtiges Kriterium ist Nachhaltigkeit
In 2024 werden alle Aspekte der Dorfentwicklung bewertet: soziale Einrichtungen, Wirtschaft, Kulturangebote und ein lebendiges Vereinsleben sowie eine attraktive und verantwortungsvolle Bau- und Grüngestaltung. Besonders im Mittelpunkt stehen innovative Ideen und Projekte, die das Leben vor Ort interessant gestalten, sowie das ehrenamtliche Engagement der Dorfgemeinschaft insgesamt. Ein wichtiges Kriterium ist die Nachhaltigkeit: Ist die Idee zukunftstauglich?Bewertet wird dabei nur, was die Ortsgemeinschaft auch tatsächlich beeinflussen kann. "Wenn zum Beispiel der Bus nicht mehr stündlich fährt oder der Supermarkt geschlossen wurde, kann Ihnen das nicht angekreidet werden", erklärte Anke Schlosser. "Wichtig ist, was Sie aus der Situation machen – ob Sie zum Beispiel einen Bürgerbus ins Leben rufen oder eine Genossenschaft gründen."
"Der Wettbewerb macht den Weg zum Ziel"
Was die Teilnahme einfacher macht als bisher: Die Projekte müssen nicht zwangsweise fertig oder bereits in der Umsetzung sein, auch das angestoßene Konzept wird honoriert. "Der Wettbewerb macht den Weg zum Ziel", sagte Anke Schlosser. "Denn auch wenn den Sieger-Dörfern Preisgelder winken, geht es doch in erster Linie um den Prozess und die Aktivitäten, die durch die Teilnahme angestoßen werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Teilnahme Ihre Dorfgemeinschaft stärkt und voranbringt."Dörfer mit bis zu 3.000 Einwohnenden können sich bis zum 31. März formlos anmelden. Teilnehmen können auch benachbarte Ortsteile gemeinsam. Später gilt es, einen Online-Fragebogen auszufüllen und das Dorf im Sommer bei einer Bereisung der Jury zu präsentieren. Der Fachdienst Regionalentwicklung unterstützt und begleitet die Dörfer durch den Wettbewerb. Beratung und Anmeldung: Anke Schlosser, Tel. 0661 6006-7975, E-Mail: [email protected].
Die beiden Siegerdörfer aus dem Regionalentscheid – bei diesem wird der Landkreis mit einem benachbarten Kreis zusammen bewertet – kommen im nächsten Jahr in den Landesentscheid, der Entscheid auf Bundesebene folgt in 2026. Ausführliche Informationen zum Wettbewerb: www.landkreis-fulda.de/unser-dorf-hat-zukunft (pm)+++