Sabine Schäfer-Bode übergibt symbolisch den Staffelstab an ihren Nachfolger als Kreisjugendfußballwart Giuliano Begeja - Fotos: Hans-Hubertus Braune

ROTENBURG/F. Eine Wahl mit Signalwirkung

Mit 21 Jahren an der Spitze: Giuliano Begeja neuer Kreisjugendfußballwart

05.03.24 - Da sage noch einer, die Generation Z sei faul und engagiere sich nicht. Wer in den Fußballkreis Hersfeld-Rotenburg schaut, der erkennt, dass hier junge Leute Verantwortung übernehmen und sich ehrenamtlich einbringen. Etwa beim Kreisjugendfußballausschuss und jüngst beim Kreisschiedsrichterausschuss mit dem stellvertretenden Kreisschiedsrichterobmann Jannik Schwarz, dem Lehrwart Julian Rohrbach und Jannis Reymann als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit.

Die obligatorische Stracke und die Glückwünsche von Landrat Torsten Warnecke ...

Der neue Kreisjugendfußballausschuss mit Verbandsfußballwart Carsten Well (links) ...

Das Schiedsrichterwesen ist das richtige Stichwort: Diese Leidenschaft teilt auch Giuliano Begeja aus Kerspenhausen. "Ich wollte schon immer Schiedsrichter werden. Entscheidungen zu treffen macht mir Spaß", sagt der 21-jährige Student. Inzwischen pfeift Begeja in der Gruppenliga. Der Fußballsport spielt schon von klein auf eine große Rolle. Von den Bambinis bis zu den A-Junioren spielte der Torhüter für den SV Niederaula und später beim JFV Aulatal in der Verbandsliga.

Schritt passt in die persönliche Entwicklung

Nach der Juniorenzeit hat er sich entschieden, seinen Schwerpunkt als Schiedsrichter zu setzen. Beruflich befindet er sich inmitten seines Fernstudiums im Fachgebiet Sportmanagement an der Internationalen Hochschule IU. In diese persönliche Entwicklung passt auch sein nächster Schritt: Giuliano Begeja wurde am Freitagabend beim Kreisjugendfußballtag in Rotenburg an der Fulda zum neuen Kreisjugendwart gewählt. Und zwar einstimmig.

"Am Anfang hatte ich wegen meines jungen Alters schon Bedenken, ob ich akzeptiert werde. Nach diesem Ergebnis bin ich aber erleichtert und erfreut", sagt Begeja. Überzeugend war allein schon seine flüssige Vorstellungsrede, die auch Bürgermeister Christian Grunwald sichtlich beeindruckte. Er ist zugleich Sportkreisvorsitzender und fungierte gewohnt elegant als Wahlleiter.

Sabine Schäfer-Bode: "Ich fühle mich total gut"

Seine Vorgängerin Sabine Schäfer-Bode hatte den Generationswechsel auf den Weg gebracht - gemeinsam mit dem Stellvertreter Stefan Kost-Siepl. "Ich fühle mich total gut. Mir geht es mit dieser Wahl gut", sagt Schäfer-Bode am Samstagnachmittag beim gemeinsamen Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Sie sieht in diesen Schritt auch einen Mutmacher für andere Verbände oder Vereine. Sie legt viel Wert auf das menschliche Miteinander. Zudem wird sie Begeja weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Schäfer-Bode übergab ihrem Nachfolger nach dessen Wahl den symbolischen Staffelstab und einen "Anti-Stress Ball", wenn es mal nicht so läuft. Denn an der Spitze eines solchen Amtes hat man gewöhnlich nicht nur Freunde.

Der neue Kreisjugendwart bedankte sich in seiner Rede im Namen des bisherigen Teams für das Engagement von Schäfer-Bode und überreichte ihr einen großen Korb voller Leckereien. Selbst entscheiden zu können, aufzuhören, war Schäfer-Bode wichtig. Nach zwölf Jahren an der Spitze kein einfacher Schritt. Sie ist seit 20 Jahren im Kreisjugendfußballausschuss für den Nachwuchsfußball zur Stelle, hat sich für die jungen Fußballerinnen und Fußballer auch gegen Widerstände eingesetzt und auch durchgesetzt. Dafür dankte ihr auch der anwesende Verbandsjugendfußballwart Carsten Well sowie Kreisfußballwart Rainer Schmidt und der ehemalige Kreisschiedsrichterobmann Rainer Heß. Vom Landrat und bekennenden Fußballfan Torsten Warnecke gab es neben den Dankesworten jeweils eine Stracke für Schäfer-Bode und ihren Nachfolger.

Zum neuen Kreisjugendausschuss gehören neben Begeja, sein Stellvertreter Stefan Kost-Siepl, der Jugendbildungsbeauftragte und in Personalunion Referent für Schulfußball Frank Söder, Mädchenreferentin Sabrina Arnold sowie die Beisitzer Andreas Theis, Daniel Gillmann, Sabine Schäfer-Bode und Sören Glock.

Erste Gespräche vor vier Jahren

Dass Begeja nun mit seinem Team an der Spitze des Jugendfußballs im Fußballkreis Hersfeld-Rotenburg steht, hat eine vierjährige Vorgeschichte. Bei der Hallenendrunde sprach ihn Kost-Siepl an. Gemeinsam mit Sören Glock übernahm er die Position des Jugendsprechers und wuchs in die Aufgaben hinein. Es folgte die Klassenleitung der D-Junioren. In dieser Saison ist er Klassenleiter der B-Junioren Kreisliga. Vor einem Jahr bei der Futsal-Hallenendrunde in Niederaula wurde die Sache dann konkreter. Schäfer-Bode fragte im Team, wer sich zutrauen könne, ihre Position bei der nächsten Wahl zu übernehmen. Begeja meldete sich und von da an nahm Schäfer-Bode den jungen Mann mit und involvierte ihn in die vielfältigen Aufgaben.

Mit seinem Team will der Sportmanagement-Student vieles im Kreis beibehalten. Natürlich gibt es einige Herausforderungen, allein schon durch die Veränderungen bei den verschiedenen Spielformen. "Wir haben viele Ideen, wollen frischen Wind hineinbringen und im Team diese Ideen detailliert ausarbeiten und zum Wohle des Fußballs an den Start bringen", sagt Begeja. Dazu zähle, den ländlich geprägten Kreis wieder auf die "Fußballkarte" zu bringen. "Wir haben hervorragende Sportanlagen und wollen, dass wieder das eine oder andere überregionale Endspiel in unserer Region ausgetragen wird", sagt der neue Kreisjugendfußballwart.

Die Art und Weise des Wechsels im Kreisjugendausschuss Hersfeld-Rotenburg kann durchaus als Signalwirkung dienen. Die häufig zu Unrecht gescholtene Generation Z will mitgestalten. Giuliano Begeja und sein Team sind ein beeindruckendes Beispiel. (Hans-Hubertus Braune) +++


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