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Hochverdienter 8:2-Heimsieg nach Luchse-Kraftakt gegen die Eisbären Juniors
03.03.24 - Nichts ist unmöglich! Vollsperrung und Stau auf der A5, ein Kleinbus mit fünf Luchse-Spielern aus dem Raum Kassel mittendrin. Sie fehlten das gesamte Spiel – da hat man doch eigentlich gegen einen gut besetzten Berliner Eisbären-Juniors-Gegner über 60 Minuten keine reelle Chance, oder? Nehmen wir es vorweg: vielleicht hatten die Luchse keine Chance, aber sie nutzten sie grandios. 8:2-Heimsieg, in allen Dritteln die Oberhand, die Fans sind aus dem Häuschen. Die Staupiloten kamen dann noch gerade rechtzeitig zum Mitfeiern im Luchsbau an.
Der Luchse-Fanclub hatte mit einer Luftballon-Farben-Choreo bereits vor Spielbeginn im gut besuchten Luchsbau für Stimmung gesorgt, und trotz der genannten personellen Misere sorgten auch die osthessischen Kufencracks gleich im ersten Drittel dafür, dass es so blieb. Pavel Avdeev erzielte nach gut acht Minuten auf Vorarbeit von Matyas Welser und Emanuel Grund das wohltuende 1:0 – damit sollte es auch in die erste Drittelpause gehen – zwei Überzahlsituationen konnten die Luchse leider nicht zu einem Tor nutzen. "Eine verdiente Führung!", so Ersatz-Keeper Lechner. In Durchgang änderte sich in den ersten zehn Minuten der Spielstand trotz zweier weiterer Überzahlen erneut nicht, ganz im Gegenteil: in der zweiten wurde vor dem eigenen Tor der Puck verdaddelt und schon stand es unversehens 1:1, 31. Minute. Da wird Trainer Marcel Skokan dann auch mal lauter auf der Bank. Bange Frage der Fans: ist das ein Stimmungskiller, der die Beine der wenigen Spieler lähmen könnte? Immerhin ist die Hälfte der Spielzeit noch auf der Uhr.
Die Luchse-Antwort hat es in sich
Die Antwort kommt prompt, voller Tempo, Power und Dynamik: 32.09 Mika Junker 2:1; 32.48 Alexander Khristenko 3:1; 33:15 Pavel Avdeev 4:1. "Sweeeeet Caroline…" hallt es als Tor-Jingle durch das Stadion und die Luchsefans singen lauthals mit. Fast hätte man schon gedacht, das Ding ist jetzt sicher, doch die Eisbären bleiben dran und erzielen in der 35. Minute das 4:2. Ein intensives Spiel, das einem Regionalliga-Viertelfinal-Playoff gut zu Gesicht steht. Die Luchse gehen mit diesen zwei Toren Vorsprung in die letzte Drittelpause. "Kämpfen, Luchse, Kämpfen!" – die Tribüne hilft, so gut es geht.
Beginn nach Maß, dann ist der Drops gelutscht Wenn nach 14 Sekunden der Puck im Gästetor zappelt und in weniger als sechs Minuten den gleichen Weg noch zweimal findet, dann ist bei einem 7:2 der Eisbären-Widerstand dann doch gebrochen. Die Luchse setzen mit dem 8:2 noch die Kirsche auf die Sahne – welch ein Statement! Die Torschützen haben es verdient, benannt zu werden: der stets agile Blondschopf Georg Pinsack erzielte das 6:2, die anderen drei (!) Treffer im letzten Drittel knipste wie schon das 1:0 und 4:1 Pavel Avdeev, der ja erst im Januar zu den Luchsen gestoßen war. Hut ab, da scheint sich einer wohl zu fühlen!
"Das haben die Jungs dann auch clever und sauber zu Ende gespielt, ohne sich mit unnötiger Rennerei zu verausgaben. Stattdessen haben sie lieber den Puck laufen lassen", freute sich Luchse-Sprecher Stephan Andert nach Spielende. Und der Stauproblematik kann er nach dem verdienten Sieg auch etwas Gutes abgewinnen: "So haben wir nun morgen im zweiten Spiel fünf ausgeruhte, frische Spieler in Berlin am Start!"
Keine Zeit zu feiern Bereits 19 Stunden nach der Schlusssirene stehen sich die beiden Teams zum zweiten Playoff der Best-of-Three-Serie in Berlin gegenüber. Berliner Ausgleich mit der Folge eines dritten Spiels kommenden Samstag wieder in Osthessen - oder bei einem zweiten Sieg ein glatter Lauterbacher Durchmarsch ins Halbfinale, das in zwei Wochen ansteht?
Luchse – Eisbären Juniors Berlin 8:2 (1:0 / 3:2 / 4:0) (goa) +++