Es wird wahrscheinlich am Donnerstag und Freitag großflächig gestreikt. - Archivfoto: O|N/Rene Kunze

REGION Pendler müssen stark sein

GDL: "Bahn provoziert Verhandlungsabbruch und erneute Streiks"

04.03.24 - Nachdem bereits die Verdi am Montagmorgen verkündet hatte, dass das Lufthansa-Bodenpersonal in dieser Woche am Donnerstag und Freitag streiken wird (O|N berichtete), legte kurz danach die Lokführergesellschaft GDL nach und erklärte, dass auch sie am Donnerstag und Freitag streiken werden.

In einer Presseerklärung erläuterte die GDL dabei ihre Gründe: "Insgesamt vier Wochen wollten Deutsche Bahn und GDL hinter verschlossenen Türen verhandeln, um einen Abschluss in dieser Tarifrunde zu erzielen. Die Verhandlungen wurden vonseiten der DB allerdings zu keinem Zeitpunkt lösungsorientiert geführt. Die vermeintlich 'enormen Zugeständnisse' des Arbeitgebers sind wieder einmal mehr Schein als Sein und bedeuten bei näherer Betrachtung oftmals sogar eine Verschlechterung des Status quo. Da es der DB am Willen fehlte, die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zu führen, hat die GDL die Verhandlungen vorzeitig beendet, das abermalige Scheitern erklärt und wird nun zu weiteren Streiks aufrufen."

Der Druck der streikenden Mitglieder habe laut der Gewerkschaft nicht gereicht, um den Bahnvorstand zum Einlenken zu bewegen, sodass die Streiks nun ausgeweitet werden müssten. "Diese neue Eskalationsstufe hat der Bahnvorstand zu verantworten und nicht die GDL oder ihre Mitglieder. Der Bahnvorstand schert sich nicht um die berechtigten Interessen der Eisenbahner und hat da-mit selbst die Verhandlungen bestreikt, sodass auch keine Lösung zustande kommen konnte", so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.

"Die Forderungen der GDL nach einer 35-Stunden-Woche hat der Bahnvorstand bis heute scheinbar nicht verstanden. Aus diesem Grund wird die GDL dem Management der DB diese Zahl ins Gedächtnis rufen – wenn es sein muss, immer und immer wieder. Daher wird der erste Streik nach dem erneuten Scheitern der Verhandlungen 35 Stunden dauern. Der Streik soll am Donnerstag ab zwei Uhr nachts starten und bis zum Freitag um 13 Uhr andauern", erklärte die Gewerkschaft weiter.

Einigungsvorschlag mit 28 Unternehmen abgeschlossen

Bereits Ende Januar ist die GDL mit den an die Deutsche Bahn übersendeten Einigungsvorschlägen weit von ihren Forderungen abgerückt. "Es ist die GDL, die in dieser Tarifrunde bereits umfangreiche Zugeständnisse gemacht hat und es ist der Bahnvorstand, der sich keinen Millimeter bewegt und die GDL-Mitglieder in weitere Streiks treibt", so Weselsky, "Inzwischen haben wir mit 28 Eisenbahnunternehmen die Inhalte unserer Einigungsvorschläge ab-geschlossen. Unsere Mitglieder bei der Deutschen Bahn fragen sich zu Recht: Warum geht es hier nicht, wenn es überall geht", ergänzte der GDL-Vorsitzende weiter.

"Die GDL hat mit den genannten 28 Eisenbahnunternehmen in fairen und schnellen Verhandlungen gute Kompromisse erzielen können – fast überall ohne Streiks. Die DB hingegen ist klar erkennbar auch weiterhin nicht daran interessiert, den Konflikt zu befrieden und im Sinne der GDL-Mitglieder und ihrer eigenen Beschäftigten einen Tarifvertrag abzuschließen", schreibt die Gewerkschaft weiter.

Für Weselsky steht fest: "Das Management der DB macht die Eisenbahnberufe mit ihrem Verhalten und ihren Angeboten nicht nur unattraktiver, sondern verwehrt den Eisenbahnern echte Belastungssenkung und einen nachhaltigen Inflationsausgleich."

Zudem geht die GDL davon aus, dass die bereits terminierten Tarifverhandlungen mit weiteren Eisenbahnverkehrsunternehmen in den nächsten Wochen ebenfalls erfolgreich zu Abschlüssen auf dem derzeitigen Marktniveau führen werden. Der GDL-Bundesvorsitzende abschließend: "Die ersten Kollegen im direkten Bereich bei der DB stimmen so oder so mit den Füßen ab und wechseln bereits jetzt den Arbeitgeber, um so die tarifvertraglichen Verbesserungen der GDL zu erhalten – ein Vorgang, der einen redlichen Arbeitgeber eigentlich nachdenklich stimmen müsste." (pm/kku)+++


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