Fotograf Sitzmann: "Es gibt zwei Wahrzeichen der Barockstadt"

16.03.24 - Der in 1952 in Fulda geborene Fotograf Klaus Willem Sitzmann dokumentiert seit 22 Jahren die Rekonstruktion der historischen Dresdner Mitte. Die weltberühmte Frauenkirche – sie wurde 2005 nach Fertigstellung geweiht – wurde für Sitzmann zum "Schicksalsgebäude" – von dem er sich nach dem ersten Anblick, am 19.08.2002, nicht mehr trennen wollte. "Mit dem Wiederaufbau dieses Sakralgebäudes kam eine Welle Energien in die Stadt, die Investoren beflügelten, all das zu schaffen, was die Welt an Dresden bewundert und deswegen kommt und schaut – jeden Tag, das ganze Jahr." 

Die baulichen Entwicklungen im Zentrum Dresdens hat der Fotograf engmaschig festgehalten und seine Bilder in der Langzeitdokumentation "Expo Dresden 2002 -2026 Fotografien" gebündelt und gesichert. Aus diesem Fundus sind über die Jahre zahlreiche Publikationen realisiert worden.

Sitzmann lebte viele Jahre in der sächsischen Landeshauptstadt – ist aber inzwischen ins Fuldaer Land zurückgekehrt und pendelt regelmäßig in die Stadt an der Elbe. Fulda ist aber auch Ausgangspunkt zu weiteren "magnetischen Zielgebieten dieser Welt", die dem Fotografen am Herzen liegen. Vorneweg ist das Indochina. Er war 12 Jahre alt, als der Vietnamkrieg begann und er in der Schneiderwerkstatt seines Vaters über das Radio mitbekam, was in Vietnam geschah. Er spürte die Grausamkeit dieses Krieges und beschloss, eines Tages in dieses Land zu reisen. Als er 30 wurde, realisierte er dieses Vorhaben und bereiste Vietnam, Kambodscha u.a. immer wieder. Vor wenigen Tagen erst kehrte er von einer Reise nach Saigon (Vietnam) und Hongkong (China) zurück.

Aber nun erst einmal recht viel Freude bei der Betrachtung der Fotografien aus unserer Heimatstadt Fulda.

"Fulda ist meine Heimatstadt und daran wird Dresden und der Rest der Welt auch nichts ändern können. In der letzten Zeit war ich wieder öfter mit der Kamera unterwegs und fand so manches Motiv auf den Streifzügen durch den Barockbezirk und der Unterstadt, das mich zum Schmunzeln und Staunen gebracht hat. Und dann macht's klick" – sagt Klaus W. Sitzmann zu O|N und weiter: "Da gibt es keinen Zweifel – Fuldas Wahrzeichen Nr. 1 ist und bleibt Dom St. Salvator! Ich kann vor dieses Gebäude treten, wann ich will, immer finde ich einen Grund, den Auslöser zu betätigen, vor allem bei schönem Licht – da kommt das Gotteshaus noch prächtiger herüber". Bei der online-Fotoausstellung bei und mit O|N, ist demzufolge die Kathedralkirche des Bistums Fulda öfter zu sehen.

Für Sitzmann gibt es in Fulda inzwischen ein weiteres Wahrzeichen – ein zeitgenössisches – wie er sich ausdrückt. "Das sind eindeutig die Spotlight Musicals, die mit ihrer Strahlkraft über alle Grenzen hinweg die Menschen erreichen und nach Fulda einladen." Im August 2024 wird erneut "Bonifatius – das Musical" aufgeführt und wird erfolgreicher denn je sein – davon ist Sitzmann überzeugt.                                               

"Und so habe ich, gewissermaßen als Reminiszenz an das kommende Ereignis im Sommer, eine fotografische Szenerie der Bonifatius-Aufführung von 2019 dieser Fotoausstellung via Internet beigefügt. Diese Bilder werden in Kürze im zweiten Teil der Onlineausstellung unter "Bonifatius in Fulda" bei OSTHESSEN|NEWS gezeigt werden. www.sitzmann-photo.de (pm)+++