Die neuen Banner, die von der BI Umwelt Neuhof aufgestellt wurden - Fotos: BI

NEUHOF Banner-Kampagne der BI Umwelt

"Versalzung des Haldenumfelds gehört zur Zielsetzung am Runden Tisch"

09.03.24 - Es war die BI Umwelt Neuhof, die in ihrem Info-Forum am 16.01.2024 ein Drohnen-Video von den geschädigten Flächen präsentierte und den Anwesenden mit diversen Messergebnissen die Augen über den Zustand von Natur und Umwelt im Haldenumfeld geöffnet hat. Nun legt die BI mit einer neuen Banner-Kampagne nach. Prägnante Slogans und eindrucksvolle Bilder von den Umweltschädigungen weisen auf die Versalzungen im Haldenumfeld hin.

"Wir haben unsere Banner an den Straßen in Neuhof platziert, wo wir möglichst viele, auch Ortsfremde, erreichen und auf das Problem aufmerksam machen wollen. Die Bilder sind besorgniserregend und wurden von uns selbst im vergangenen Sommer aufgenommen. Jeder soll sehen, welche Auswirkungen die Halde für uns alle hat. Das Ausmaß an Umweltschäden hat in den beiden vergangenen Jahren stark zugenommen. Es ist an der Zeit, endlich aktiv dagegen vorzugehen.", so Sven Hartmann, einer der Vorsitzenden der BI Umwelt.

Tatsächlich hätten salzhaltige Haldenwässer zu einer massiven Schädigung der Umwelt im Haldenumfeld geführt. Betroffen seien vor allem Flächen südwestlich und östlich der Halde, wo sich bereits sogenannte Salzzeigerpflanzen entwickelt hätten. Auch Teiche und Bäume sollen in diesen Bereichen abgestorben und deutlich sichtbare Salzausblühungen entstanden sein. Das Unternehmen K+S dementiert die Versalzungen nicht und hat inzwischen auch eingeräumt, dass die Ursachen im Zusammenhang mit aus dem Haldenkörper in den Boden austretenden Haldenwässern zu sehen seien.

"Die Karten müssen alle auf den Tisch"

Zwar habe das Unternehmen ein Monitoring an verschiedenen Messstellen im Umfeld der Halde eingerichtet, ansonsten sei aber viel zu wenig geschehen. "Offensichtlich haben alle verantwortlichen Stellen über Jahre zugeschaut, wie die Umwelt rund um die Halde nach und nach versalzt. Die Halde wächst jeden Tag, und dennoch wurden von K+S bisher keine wirksamen Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Schäden an Natur und Umwelt aufzuhalten. Das ist sehr ernüchternd.", so Dr. Peter Veckenstedt von der Bürgerinitiative.

Die BI Umwelt Neuhof setzt sich auch am Runden Tisch dafür ein, dass die Versalzung und deren konkrete Ursachen lückenlos aufgearbeitet werden. Sie hat hierfür zuletzt zwei Beschlussanträge am Runden Tisch formuliert. "Zentral ist für uns, dass auch die Eliminierung derjenigen Haldenwässer, die offenbar seit Jahren unkontrolliert unter der Halde ausschwemmen, zum integralen Bestandteil der Zielsetzung und Lösungsfindung am Runden Tisch wird", so Dr. Karl-Ludwig Ruppel von der BI Umwelt.

Dafür sind nach Ansicht der BI eingehende Untersuchungen unter anderem zur Lokalisation der Austrittspunkte unter der Halde und den Wechselwirkungen zwischen dem Haldenkörper und dem Grundwasser notwendig. "Hier müssen zunächst die Ursachen detailliert ermittelt werden, um dann geeignete Maßnahmen zur Problemlösung zu definieren", ergänzt Dr. Veckenstedt. "Die konkreten Wirkmechanismen der unter der Halde in die Umwelt eindringenden Haldenwässer, also der sog. Sickerwässer, müssen aufgeklärt werden. Alle Karten müssen auf den Tisch – nur so kann eine wirklich tragfähige Lösung am Runden Tisch gefunden werden."

Die BI Umwelt fordert deshalb am Runden Tisch eine unabhängige Prüfung über ein geeignetes Fachinstitut vornehmen zu lassen – und sieht dafür die Obere Wasserbehörde beim Regierungspräsidium in Kassel in der Pflicht. "Die Aufsichtsbehörde muss die Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes mit gleichem Maß für die Salzeinträge an Werra und Weser und in Neuhof umsetzen. Es darf auf keinen Fall mit zweierlei Maß gemessen werden.", so Dr. Veckenstedt weiter.
Probleme an Werra, Weser und in Neuhof

Dass K+S sich nach ersten Äußerungen gegen die Einbeziehung der unter der Halde austretenden Haldenwässer in die Entscheidungsfindung am Runden Tisch sperren könnte, stößt bei der BI auf Unverständnis. "Haldenwässer sind Haldenwässer. Es kann doch niemand ernsthaft davon ausgehen, dass der Runde Tisch sich nur mit Haldenwässern aus Niederschlägen, die teilweise am Haldenrand zur Entsorgung aufgefangen werden, befasst und die aus der Halde in die Böden eindringenden Haldenwässer, die – wie K+S erst vor Kurzem eingestanden hatte – zu den Umweltschäden in Neuhof führen, ausblendet.", so Dr. Ruppel. Die Probleme an Werra, Weser und in Neuhof müssten zusammen betrachtet werden. "Für Neuhof geht es ums Ganze. In der Halde sind schon heute mehr als zwölf Millionen Tonnen Wasser gebunden, die über Jahrzehnte und Jahrhunderte Salze und andere Schadstoffe in die Umgebung ausschwemmen könnten – wenn man nicht den Ursachen mit technisch wirksamen Maßnahmen entgegentritt."

Die BI blickt dennoch vorsichtig optimistisch nach vorn: "K+S wirbt als börsennotiertes Unternehmen seit geraumer Zeit offensiv mit umweltgerechtem und nachhaltigem Handeln im Bergbau. Auch deshalb sind wir zuversichtlich, dass das Unternehmen noch einlenken und die Chancen auf eine gemeinsame Problemlösung am Runden Tischs nicht zunichtemachen wird", heißt es abschließend. Das Thema wurde auf die nächste Sitzung des Runden Tischs vertagt. Bis auf Weiteres werden die Banner der BI Umwelt in Neuhof deutlich sichtbar ein Ende der Versalzungen und ein verantwortungsvolles sowie umweltbewusstes Handeln des Unternehmens K+S anmahnen. Weitere Informationen zur BI Umwelt Neuhof unter www.umwelt-neuhof.de. (pm)+++


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