Philipp Stuckhardt ist auf dem höchsten Punkt angelangt und obenauf - Fotos: Instagram Veranstalter Mountainman

BAD HERSFELD Berg- und Trail-Läufer Philipp Stuckhardt

Zwischen Reit im Winkel und Naturns: Dem Sieg folgt die Herausforderung

11.03.24 - Wenn jemand das Wort Leidenschaft im Laufsport buchstabieren kann, dann ist es Philipp Stuckhardt. Immer wieder spielt er mit Trainings- und Wettkampf-Reizen. Setzt Impulse. Und das auf höchstem Niveau. Vor Wochenfrist wiederholte der Kohlhäuser seinen Vorjahressieg vom Bergtrail in Reit im Winkl, im oberbayerischen Landkreis Traunstein gelegen  - ehe Anfang April die Herausforderung in Naturns in Südtirol auf ihn wartet. OSTHESSEN|NEWS durfte an seinen Erlebnissen knabbern.

Über 22 Kilometer ging's, 659 Höhenmeter waren zu bewältigen bei Stuckhardts erstem Lauf in diesem Jahr. Beim Start ins Wettkampfgeschehen. Sollte jemand den Kohlhäuser bei der Winterlaufserie der Triathlonschmiede in Heringen entdeckt haben vor wenigen Wochen, ist das richtig. Um es indessen passend einzuordnen: Stuckhardt setzte da im Zehn-Kilometer-Lauf lediglich einen Trainingsreiz. Er läuft gern in seiner Heimat.

Zurück zu Reit im Winkl. Dass Stuckhardt hier gewann, kam für ihn überraschend. Er fühlte sich gar nicht mal so gut, als er in Oberbayern an den Start ging. "Ich habe mich eher schwächer eingeschätzt. Auch, weil ich noch kein Berg- und Hügeltraining machen konnte in diesem Jahr." Vor seinem Sieg an gleicher Stelle im vergangenen Jahr hatte er in Garmisch noch ein, wenn auch kleineres Trainingslager, das sich über ein paar Tage erstreckte, absolviert. 

"Man macht sich manchmal zu verrückt"

Doch, von wegen nicht so gut eingeschätzte Form. Die führte ihn zum erneuten Sieg in Reit im Winkl. Für den Kohlhäuser war es der Beweis, dass "man sich manchmal einfach zu verrückt macht" in der Vorbereitung. Sich zu viele Gedanken macht. Bisweilen mache man sich "mental zu viele Sorgen". Stuckhardt war locker, er war in der Lage, viel abrufen zu können. "Die Witterung war gut", sagte er, "oben auf dem höchsten Punkt auf 1.251 Meter lag Schnee. Unten am Start war es warm". 

Er kam als Erster ins Ziel des "Mountainman Wintertrail". Der Zweitplatzierte, Johannes Wingfenfeld, war 2:45 Minuten zurück, der Dritte, Sebastian Jägerfeld, schon mehr als zehn Minuten. Stuckhardt fühlte sich gut, und er war überrascht. "Ich habe gedacht, dass der Zweite, ein Bergläufer aus dieser Gegend, länger bei mir bleiben würde." Das aber war nicht der Fall. "Als das ganz steile Stück anfing nach gut dreieinhalb Kilometern", schaffte es der Kohlhäuser, sich abzusetzen. Er hielt den Abstand und vergrößerte ihn sogar. 

"Bin absolut zufrieden. Mit dieser Zeit kann man arbeiten"

Nach 1:32.15,8 Stunden war's geschafft. "Ich bin absolut zufrieden", betont Stuckhardt, "mit dieser Zeit kann man arbeiten. Ich komme ja noch aus dem Winter. Dem Grundlagentraining." Wenn er gesund bleibe, so fügt er hinzu, könne man darauf aufbauen. Und besser werden. Man merkt seinen Worten an, dass er sich wohlfühlt in seiner Haut. "Ein guter Einstieg. Ich habe gleich ein gutes Gefühl." 

Fotos (2): privat

Sein nächster Lauf, der hat es in sich: am 6. April startet Philipp Stuckhardt in Naturns in Südtirol, am "Ötzi-Trail-Lauf". Schon im vergangenen Jahr machte er dort mit - und von da an schälte sich seine Leidenschaft für den Berglauf mehr und mehr heraus. Doch er hat Respekt und weiß die Dinge einzuordnen. "Eine sauschwere Strecke. Sie ist nicht ohne", sagt er, "ich werde mich nochmal der Herausforderung stellen". 

Aus dem Ass auf Mittel- und Langstrecken wurde ein Bergläufer

Stuckhardt gilt als bescheiden. Er hat gelernt, mit den Signalen, die sein Körper sendet, umzugehen. Er ist niemand, der auf den Putz haut. Und dennoch: Ehrgeiz, Ambition, Wille, Disziplin haben sich all die Jahre bei ihm eingenistet. Aus dem einstigen Ass auf Mittel- und Langstrecken auf der Bahn schälte sich ein Berg- und Trail-Läufer heraus. Bis in die deutsche Nationalmannschaft hat er es geschafft, als Lohn nahm er 2023 an der Weltmeisterschaft teil. (wk)

Osthessen|News wünscht viel Glück in Naturns. Dort, wo andere Urlaub machen. +++


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