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Weniger Bürokratie: Pauschaler Essensbeitrag für städtische Kindertagesstätten
12.03.24 - Am Montagabend wurde in zweiter Sitzung im Stadtschloss Fulda die Umstellung auf einen pauschalen Essensbeitrag in den städtischen Kitas beschlossen. Damit soll vor allem der Verwaltungsaufwand für die Erzieherinnen reduziert werden.
Der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadtverordnetenversammlung am Montag war eine Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Jugend am 29. Februar vorausgegangen. Dort war die Umstellung auf einen pauschalen Essensbeitrag in den städtischen Kitas bereits einstimmig beschlossen worden. "Unsere Erzieherinnen und Erzieher sollen sich auf Erziehung konzentrieren können - und nicht auf Verwaltungsaufgaben. Momentan wird jedes Essen einzeln abgerechnet - das bedeutet jeden Monat einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Mit der Umstellung wird pauschal abgerechnet, jeden Monat, gestaffelt nach Betreuungszeiten, Tagen und Alter", erklärte der stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende Steffen Werner.
Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld erläuterte die Umstellung genauer: "Die Initiative geht zurück auf den Wunsch des Gesamtelternbeirats. Durch die Erleichterung der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher in unseren Kindertagesstätten soll sichergestellt werden, dass die Zeit wirklich zur Betreuung der Kinder verwendet werden kann, außerdem natürlich für Elterngespräche. Die Umstellung erfordert die Änderung in Paragraph 8 der Satzung zu den städtischen Kindertagesstätten und zur Kindertagespflege. Vorab wird dazu eine Elterninformation erfolgen."
Abmeldung in Kindergarten-App?
Die Umstellung wurde von den Vertretern des Haupt- und Finanzausschusses der Stadtverordnetenversammlung einstimmig ohne Enthaltungen angenommen. Lediglich zu den Details gab es Nachfragen: "Die Pauschale ist auch dann zu zahlen, wenn das Kind aufgrund einer längeren Erkrankung oder Kur die Kita gar nicht besucht. Wenn man das Kind ordentlich abmelden kann - warum muss dann bezahlt werden? Das ließe sich doch ohne großen Aufwand einpreisen", fragte Philipp Garrison (SPD/Volt). Wingenfeld gab zu Bedenken, dass eine Pauschale eben eine solche Pauschalisierung mit sich bringe. Die tatsächliche Inanspruchnahme im letzten Jahr sei als Basis gewählt worden - davon dürften am Ende alle Eltern profitieren."Ich finde eine Verpflichtung zur Abmeldung des Essens wichtig, wenn es nicht in Anspruch genommen wird. Daraus ergibt sich aber ein gewisser Aufwand für die Erzieherinnen und Erzieher. Wenigstens bei längerer Abwesenheit sollte das Essen abbestellt werden können", erklärte Ute Riebold (Die Partei). Jonathan Wulff (SPD/Volt) gab zu Bedenken, dass der Verzicht auf Essensgebühren in Eichenzell zu vielen weggeworfenen Essen geführt habe, weil der Anreiz zur Abmeldung nicht mehr gegeben sei. Man müsse deswegen die Entwicklung beobachten. Eine Integration in die Kindergarten-App zur Abmeldung schlug deshalb Michael Grosch (FDP) vor. Wingenfeld erläuterte, dass natürlich die Zubereitung der Essen so genau wie möglich auf den wirklichen Bedarf abgestimmt werden solle - entscheidend sei viel mehr, dass die Stückabrechnung durch die Umstellung wegfalle und damit der große Verwaltungsaufwand. (mau) +++