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Vernissage der Ausstellung "FlowerPower" der Künstlerin Britta Jakobi
14.03.24 - Es war ein Fest: Die Vernissage mit Werken der Alsfelder Künstlerin Britta Jakobi war eine rauschende Party, an der bis zu hundert Menschen teilnahmen. Am vergangenen Samstagabend eröffnete die Beauftragte für Gleichstellung und Integration im Vogelsberg Elisabeth Hillebrand die Schau, die unter dem Namen "FlowerPower – FrauenPower" strahlende Portraits starker Frauen zeigt und damit eine Facette von Frauenleben in Szene setzt.
In ihrer Ansprache ging Hillebrand auf die Ursprünge der FlowerPower-Bewegung ein: eine Abkehr von den strengen Vorstellungen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, ein Befreiungsschlag, besonders für Frauen. Sie zeigte sich sehr erfreut, dass Britta Jakobi den Gästen in der Frauenwoche ihre Werke zeigt.
"Je ne regrette rien" und "La vie en rose" – mit diesen Titeln hatte DJane Anni musikalisch auf die Bilder eingestimmt. Laudatorin Traudi Schlitt griff diese Titel auf: "Wir sehen ganz offensichtlich Frauen, die nichts bereuen, deren Leben sich in den schönsten Farben zeigt, und die für sich den Respekt einfordern, den sie sich gegenzeitig zollen. Wir sehen Frauen, strahlend, selbstbewusst, in Freundschaft verbunden. Wir sehen Bilder, die Spaß machen, Freude versprühen. Bilder, von deren Intensität man sich kaum lösen kann." Schlitt schlug einen Bogen von den Frauen auf den Bildern – Freundinnen der Künstlerin allesamt – zu den Lebenswelten aller Frauen und dankte Britta Jakobi für ihre kraftvollen, ermutigenden Darstellungen – die Frauen selbst in ihre Kraft und ihr Selbstbewusstsein führen könnten.
Jedes einzelne Werk würdigte die Laudatorin, insbesondere ging sie auch auf die Bilder der "Traumserie" ein, die aus Corona-Zeiten stammten, in denen vieles tatsächlich nur in Gedanken oder eben im Traum stattgefunden habe. Schlitt verwies auf das Bild "The Green Mile", gemalt 2020 und in diesem Jahr das Titelbild des Flyers der Frauenwoche, in dem noch heute oder schon wieder die "Idioten der Welt sitzen", die man gerne den Venusfallen "in den hungrigen Rachen geworfen hätte." Neben den Werken, die sowohl in Acryltechnik als auch als Collagen und in Mischtechniken angelegt sind, stellt die Künstlerin auch bemalte Vinyls, also Schallplatten aus, die ihre musikalischen Heldinnen auferstehen lassen.
Britta Jakobi, von Haus Wirtschaftswissenschaftlerin, arbeite auch als Künstlerin planvoll, konzeptionell, sagte die Rednerin über die Künstlerin, die ihr Motiv und ihre Aussage oft unter Schichten verstecke, die die Betrachter auf ihre eigene Weise enthüllen können. Erst vor fünfzehn Jahren habe die heute 56-Jährige ihr künstlerisches Talent wiederentdeckt und mit verschiedenen Kursen und Studien gefördert. Heute sei sie "die bedeutendste Alsfelder Künstlerin der Gegenwart", deren Ruf weit über die Fachwerkstatt hinausreiche: So hat Jakobi im vergangenen Jahr im LWL-Museum Henrichshütte im Rahmen der Revierkunst Ruhrgebiet in Hattingen ausgestellt.
Zum Schluss der Reden meldete sich die Künstlerin auch selbst noch einmal zu Wort. Sie sei dankbar, in einem Land wie Deutschland zu leben, das ihr die Chance gebe, sich zu verwirklichen. Sie dankte ihren Eltern und ihren Freundinnen sowie ihrem Lebenspartner für jede Unterstützung, für Inspiration und natürlich für die gemeinsamen Erlebnisse, die in allen ihren Bildern ihren Niederschlag finden.
Und dann ging es ans Feiern: DJane Anni legte los und auf, an einer Pop-Up-Theke gab es Getränke. Die Nacht in der Scheune war zwar kalt, aber lang und bunt und gutgelaunt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 2. April zu den Öffnungszeiten des TCA geöffnet, also werktags von 10 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr.
Die Frauenwoche geht weiter: Noch zahlreiche Veranstaltungen warten bis zum 23. März auf interessierte Frauen. Ein Blick auf die Website des Vogelsbergkreis lohnt sich sehr (https://www.vogelsbergkreis.de). (pm) +++