Der Funkmast ist wieder eingenommen - Fotos: Gerhard Manns

LUDWIGSAU Ungewöhnlicher Nestbau

Storchenpaar mag die Bahn: Bürgermeister über "rigorose" DB Netz verärgert

15.03.24 - Sie lassen sich nicht vertreiben und bauen sehr zum Ärger der Deutschen Bahn (DB) wieder auf dem Funkmast an der Bahn-Haltestelle in Friedlos (Ludwigsau, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) ihren Horst. Herr und Frau Storch sind jetzt fleißig beim Nistmaterial sammeln auf den Wiesen in den angrenzenden Fuldaauen zu beobachten.

Ortstermin "Storch" mit von links: Frank Dittmar, Konstanze Hott, Martina Schäfer ...

Nistmaterial wird gesammelt

Die DB hatte auf dem Mast einige Vorrichtungen nach Absprache mit den Naturschutzbehörden installiert, um die beiden davon abzuhalten, dort wieder mit dem Nestbau zu beginnen. Denn laut einem Gutachten ließ die unzureichende Statik des Mastes ein Absturz des Nestes befürchten. Aber wenn es in der Mitte nicht geht, dann eben daneben, so ist es auf den Fotos zu sehen. Die Störche jetzt noch zu vertreiben, dürfte wegen der beginnenden Brut- und Setzzeit schwierig werden.

Ausweichmöglichkeiten

An Angeboten, sich einen anderen Horst zu suchen, mangelt es im Friedloser Fuldatal nicht, denn es stehen zwei bezugsfertige Nistmöglichkeiten auf Masten bei den Baggerteichen bereit. Einer davon wurde letztes Jahr von der Deutschen Bahn zusammen in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde errichtet. Warum sich die beiden ausgerechnet zum problematischen Nestbau auf dem Funkmast der DB entschieden haben, bleibt deren Geheimnis.

Untere Naturschutzbehörde vor Ort

Am Mittwoch waren Konstanze Hott, Martina Schäfer und Frank Dittmar von der Unteren Naturschutzbehörde mit dem Ludwigsauer Bürgermeister Wilfried Hagemann vor Ort um sich ein Bild von der ungewöhnlichen Situation am Bahnübergang zu machen. Es wurden auch mögliche Alternativen zur jetzigen Situation besprochen. Die dürften aber erst im nächsten Jahr greifen, nachdem das Storchenpaar den Nachwuchs aufgezogen und den Horst verlassen hat.

Dass bei den beiden die Brutzeit schon bald beginnt, konnte man schon beobachten, denn die beiden sind heftig mit dem Liebesspiel auf dem Mast beschäftigt.

Meister Adebar im Liebestaumel

"Der "Storchenhorst in Friedlos ist nunmehr seit zwei Jahren ein fester Bestandteil des Ortsbildes. Die Bürgerinnen und Bürger, nicht nur aus unserem Ortsteil erfreuen sich dieses einmaligen Naturschauspieles. Zwischenzeitlich ein Wahrzeichen wie die legendären Friedloser Hasen. Dies belegen die unzähligen Anrufe der letzten Tage in unserer Verwaltung. Die Störche sind standorttreu, sie kommen immer wieder zum selben Horst zurück. Dies gilt es auch künftig zur Freude der naturverbundenen Einwohner zu erhalten", sagt Bürgermeister Wilfried Hagemann.

Auch auf diesem Mast könnten die Störche ein Nest bauen

"Persönlich verurteile ich die rigorose Vorgehensweise der DB Netz zur Beseitigung dieses Brutplatzes. All die Vergrämungsmaßnahmen des vergangenen Jahres haben nicht gefruchtet. Die DB Netz sollte sich nunmehr Gedanken machen, wie unter Einbindung der handelnden Beteiligten eine, einvernehmliche Lösung, primär im Sinne der Natur getroffen werden kann. Hierzu zählt auch ein eventueller Aufsatz auf dem vorhandenen Funkmast. Taktfrequenzen im Schienenverkehr, Tunnelbauten und sonstige Eingriffe sind hier wenig hilfreich. Persönlich hoffe ich auf Einsicht. Die Natur lässt sich nicht vergrämen und vertreiben, sie geht ihren eigenen Weg", sagt der Bürgermeister auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. (Gerhard Manns) +++

Fotos (3): Werner Nowohradsky


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