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"Wear‘e The Planet": Wenn Mode sich unserer Erde annimmt
15.03.24 - Schule kann so viel mehr als "nur" ein Lernort sein, Mode kann so viel mehr als nur schön anzuschauen sein. Am Donnerstag erlebte die Aula der Alsfelder Max-Eyth-Schule (Vogelsbergkreis) wieder einen ihrer Jahreshöhepunkte: die Maßschneiderinnen hatten wieder zu ihrer großen Modeschau geladen.
Das Motto wies die Richtung: "Wear‘e The Planet" verwandelte die Aula in ein Reisebüro beziehungsweise in ein Flugzeug, die Modereisenden fanden sich innerhalb kürzester Zeit in sechs faszinierenden Regionen der Erde wieder. Handgemachte modische Unikate von 35 Maßschneider-Schüler*innen als Beweis ihres Ausbildungsstandes und gleichzeitig als Transmitter wertvoller Botschaften - die Stücke waren nicht nur toll anzuschauen, sondern wurden zum Zeichen sichtbarerer Verantwortung.
Abteilungsleiter Stephan Hanisch sollte bei seinen Begrüßungsworten mit dem Hinweis auf das doppeldeutige Motto "Wear‘e The Planet" (oder auch We Are The Planet) nicht zu viel versprechen: eine atemberaubende Reiseroute mit den Stationen Schwarzwald, Himalaya, Sahara, Great Barrier Reef, Südpol und Amazonas lag vor den Besuchern – zum Erlebnis der besonderen Art wurde die Route aber erst durch die treffsicher gestalteten regional passenden Outfits der Models.
Die Besucher haben die Botschaft der Auszubildenden verstanden: Mode kann wie die Erde einzigartig schön sein, doch ihre Produktion muss die Erde schätzen und schützen - es gibt nur diese eine Erde. Hanisch wies im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS darauf hin, dass der Jahrgang des dritten Ausbildungsjahres von Anfang an ein bemerkenswertes Gespür für Fragen der Nachhaltigkeit und Umweltrelevanz hatte und sogar eine Berlin-Reise im Zeichen umweltpolitischer Aspekte stand.
Bundesweit exzellenter Ruf
Auch die Fachbereichsleiterin Bekleidung und Textiltechnik der Max-Eyth-Schule, Susanne Fricke, zeigte sich nach der Modenschau begeistert: "Was die Auszubildenden in diesem Jahr wieder auf die Beine gestellt und wie sie das Thema in Szene gesetzt haben, hat mich wieder vom Hocker gehauen! Uns als Schule war auch in diesem Jahr wieder wichtig, dass die dreijährige Maßschneider-Ausbildung mehr bedeutet als "auf Maß zu Schneidern". Bei der Gestaltung der Modenschau, die wir an der MES seit mehr als 20 Jahren durchführen, handelt sich um ein anerkanntes Europaprojekt. Es vermittelt zum einen das Projektmanagement, zum anderen macht es aber auch die Mechanismen in der Modebranche von der Modezeichnung über die Kollektionserstellung und -fertigung bis hin zum fertigen Kleidungsstück erlebbar." Die Modenschau sei inhaltlich in die Ausbildung eingebunden, sie gehe einher mit hohen fertigungstechnischen und gestalterischen Ansprüchen und führe zur Gesellenprüfung am Ende des dritten Ausbildungsjahres hin. Es sei beeindruckend zu sehen, wie sich die Auszubildenden vom ersten Lehrjahr auch als Persönlichkeiten entwickeln und welches Selbstbewusstsein sie aus einer solchen Projektarbeit ziehen.
Wer die Schau erlebt hat, kann sich gut vorstellen, warum die Maßschneider-Ausbildung der MES bundesweit einen exzellenten Ruf hat, so dass die Auszubildenden sich aus dem gesamten Bundesgebiet rekrutieren. Susanne Fricke abschließend: "Bewerbungen sind jederzeit über die MES-Homepage möglich und sehr willkommen!" (goa) +++