Archiv
5:2 verloren - nun wollen die Luchse Revanche im Heimspiel
16.03.24 - "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!" – ob dieser bei Fußballern so bekannte Schlachtruf im Luchse-Bus auf der Fahrt zum ersten Halbfinalspiel der Eishockey-Regionalliga Ost erklang, ist nicht bekannt. Die Vogelsberger mussten die Heimreise nach einer 5:2-Niederlage allerdings als Verlierer antreten – mit erhobenem Haupt und nach großem Kampf. Nun lautet das klare Ziel für das Rückspiel am Sonntag: Revanche.
Mit Blick auf die sich dem Ende zuneigende Regionalliga-Saison wahrlich nicht zum ersten Mal steuerte das Lauterbacher Luchse-Rudel die Bundeshauptstadt an. Während noch vor zwei Wochen im Viertelfinale die Eisbären Juniors der Gegner war, stand den Luchsen diesmal die Nummer 1 der Hauptrunde und damit ein klarer Favorit gegenüber: FASS Berlin. Zunächst eine personelle Überraschung: Justin Fuß kehrte unerwartet früh nach seiner Verletzung in den 17-köpfigen Luchse-Kader zurück – eigentlich hatte man ihn für den Rest der Saison als schmerzlich abgeschrieben geglaubt. Da er natürlich noch Trainingsrückstand hatte, fungierte Justin für den verhinderten Klaus-Dieter Lechner als Ersatzkeeper hinter Leon Brunet.
Das Spiel im Ticker
Erstes Drittel: 5.16 Strafzeit FASS (Bankstrafe), doch unmittelbar danach ergeht auch eine Strafzeit gegen die Luchse-Verteidigungs-Säule Emanuel Grund. 15.08: Erneute Strafe für die Luchse, diesmal für Tobias Schwab wegen Haken. Kaum ist sie folgenlos vorüber, muss mit der Drittelsirene Matyas Welser nach einem Bandencheck "brummen" – die Strafzeit wird er zu Beginn des zweiten Drittels absitzen. Durchgang 1 endet torlos.
Zweites Drittel: Die Strafzeit wird überstanden, doch dann in der 27. Minute ein Doppelschlag der Gastgeber: Merk und Volynec stellen auf 2:0. Luchse-Trainer Skokan nimmt eine Auszeit. Ein Überzahlspiel können die Luchse dann zum Anschlusstreffer nutzen: Dave König verkürzt nach Vorlage von Tilo Beutler. Keine anderthalb Minuten später stellt FASS-Spieler Fiedler mit dem 3:1 den 2-Tore-Abstand wieder her. Zum Ende des Mitteldrittels wird es recht übersichtlich auf dem Eis: kurz nacheinander folgen Strafzeiten für je zwei Spieler beider Teams. "Unnötige Härte" – nun ja, wir sind nicht auf dem Ponyhof, sondern im Eishockey-Halbfinal-Playoff. Zweieinhalb Minuten vor dem Drittelende rasselt es weitere Zeit- und je eine Spielstrafe (Luchse: Mika Junker). Tore gibt es bis zur Sirene trotz einer zweiminütigen Überzahl für die Luchse leider keine mehr, sodass es mit 3:1 zum letzten Pausentee geht. Hier ist ordentlich Druck auf dem Kessel – und Hand aufs Herz: zwei Tore Rückstand sind weiß Gott aufzuholen. Wer diese Luchse im Lauf der Saison erlebt hat, der weiß, dass sie im letzten Drittel noch ihre Chance sehen und die Funken fliegen sollten.
Auch auf Avdeevs Anschlusstreffer hat FASS eine Antwort
Drittes Drittel: Boah, FASS setzt bereits in Minute 42 einen schmerzhaften Nadelstich: Volynec macht sein zweites Tor, 4:1. Drei Tore Rückstand bei drei Spielern weniger im Aufgebot sind vielleicht doch eine Vorentscheidung? FASS bekommt nacheinander zwei Strafzeiten, doch die Luchse können sie leider nicht nutzen. 52. Minute, FASS erhält eine weitere Strafzeit und BANG: Pavel Avdeev markiert in der Überzahl auf Vorlage von Welser und Schwab das 4:2. Man muss es aber anerkennen: FASS hat immer eine Antwort, denn es ist keine Minute vergangen, da erhöht Merk wieder auf 5:2. Eine erneute Strafzeit überstehen sie – dann steht es fest: Der Berliner Favorit gewinnt das erste Halbfinalspiel mit 5:2.
Luchse-Sprecher Stephan Andert ist nach Spielende dennoch zuversichtlich: "Die Stimmung sowohl auf der Hinfahrt als auch nun nach Spielende sind gut, dafür haben auch fast 20 mitgereiste Fans gesorgt. Die Mannschaft hat sich nichts vorzuwerfen, sondern ist sich durchaus ihrer Chancen bewusst - alle sind nun fokussiert auf die Begegnung zu Hause. Das wird ein heißer Tanz!"
Sekt oder Selters? Zweites Spiel bereits diesen Sonntag
Keine 48 Stunden nach der Schlusssirene erwarten die Luchse ihren Gegner zum zweiten Playoff der Best-of-Three-Serie im Luchsbau (Sonntag, 18.00 Uhr). Falls unserem osthessischen Aushängeschild der Ausgleich gelingt, wird es ein drittes und entscheidendes Spiel am folgenden Wochenende in Berlin geben. Ein FASS-Sieg in Lauterbach wäre demgegenüber die Entscheidung und würde die Luchse-Saison beenden. Klare Kiste: die Luchse-Spieler haben zum Heimspiel nach einer famosen Saison einen rappelvollen und bebenden Luchsbau verdient. Schon in der Hauptrunde hatte man FASS zu Hause am Rand einer Niederlage. Man kann Stephan Andert nur beipflichten: da geht was! (goa) +++
FASS Berlin – Luchse Lauterbach 5:2 (0:0 / 3:1 / 2:1). Strafzeiten: 43:37.
Das Luchse-Aufgebot des ersten Spiels:
Tor: Brunet, Fuß.
Verteidiger: Kober, Becker, Weidlich, Betzold, Grund.
Stürmer: Beutler, Welser, Khristenko, König, Lasar, Junker, Pinsack, Schwab, Pohl, Avdeev.