Organspende rettet Leben - Jeden Tag und weltweit - Archivbild: O|N/Laura Struppe

REGION Schlusslicht bei der Spendenbereitschaft

Organspende rettet Leben - Jeden Tag und weltweit

19.03.24 - Leider liegt Deutschland bei diesem wichtigen Thema nicht an der Spitze. Die Bundesrepublik ist im europäischen Vergleich Schlusslicht bei der Spendenbereitschaft. Zwar hatte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) im Januar einen Zuwachs an Spendern registriert, allerdings war das Spendenniveau der Vorjahre deutlich zurückgegangen und verzerrte die positiv anmutenden Zahlen.

Deutschland fehlen Organspender. 2023 wurden 2.866 Menschen in der Bundesrepublik mit einem Organ versorgt. Der Eingriff kann betroffenen Menschen viel Leid ersparen und oft sogar das Leben des Patienten retten. Dennoch warten ungefähr 8.400 Menschen noch immer auf ein oder mehrere Organe. Zudem waren wir bei den mageren 2.866 Eingriffen noch immer auf Organe aus dem Ausland angewiesen.

OSTHESSEN|NEWS-Arzt Adrian Böhm

Ab dem 18.03.2024 ist nun das Erklärendenportal zur Organspende freigeschaltet, um die persönliche Spendenbereitschaft einfach und zentral zu hinterlegen. Dazu sagte Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU): "Organspende kann Leben retten und 596 Menschen (Stand 31.12.23) warten in Hessen auf ein Organ. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn viele Bürgerinnen und Bürger ihre Bereitschaft hierzu erklären. Aber auch eine negative Entscheidung ist zu akzeptieren. Mein Appell lautet daher: Treffen Sie eine Entscheidung. Im Todesfall haben Angehörige und Hinterbliebene dann Klarheit."

Multiplikatoren in den Familien

Zudem wolle die Hessische Landesregierung weiter aufklären und insbesondere Jugendlichen die Thematik und deren Wichtigkeit näherbringen. "Nach meiner Erfahrung gehen junge Menschen mit solchen Themen viel unbefangener um und sind zugleich Multiplikatoren in ihre Familien hinein. Selbstverständlich will ich perspektivisch aber alle Altersgruppen direkt erreichen", so Stolz weiter.

"Nach meiner Erfahrung gehen junge Menschen mit solchen Themen viel unbefangener um und sind zugleich Multiplikatoren in ihre Familien hinein. Selbstverständlich will ich perspektivisch aber alle Altersgruppen direkt erreichen", so die Gesundheitsministerin.

Pauschale Spendenbereitschaft

Diana Stolz ist Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und ...Archivbilder (2): O|N/Hendrik Urbin

Während man in Deutschland appelliert und aufruft, nutzen viele andere europäische Länder die sogenannte Widerspruchslösung. Dabei geht man pauschal von einer Spendenbereitschaft aus. Dieser kann jederzeit aktiv widersprochen werden. Im Bundestag scheiterte zuletzt 2020 ein entsprechender Gesetzesentwurf. 2023 gab es eine neuerliche Initiative der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen, um die Widerspruchslösung auch in Deutschland einzuführen. Sie gilt bereits in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Auch Belgien, die Niederlande und Großbritannien setzen auf Widerspruch. Die Zahlen dabei sind überzeugend. Während in Deutschland pro einer Million Einwohner 9,3 Spenden zu verzeichnen sind, sind es in Spanien 46,9. (Adrian Böhm) +++


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