Archiv
Annika Seuring vom Domgymnasium qualifiziert sich für Bundesfinale in Berlin
23.03.24 - Die Freude an der Rabanus-Maurus-Schule war bereits Anfang März riesig, als sich erstmals in der Geschichte der Schule gleich zwei Schüler – Annika Seuring (Sek. I) und Marius Kümmel (Sek. II) – für das Landesfinale von Jugend debattiert in Wiesbaden qualifizieren konnten.
Dieses fand am 20. März im Landtag in Wiesbaden statt und Annika konnte ihre Erfolgssträhne fortsetzen und sich in ihrer Debatte zu der Streitfrage "Soll die Polizei in Hessen flächendeckend mit Tasern ausgestattet werden?" gut gegen ihre Mitdebattanten durchsetzen und vor allem mit ihrem breiten Wissen und ihrer Gesprächsfähigkeit punkten. Am Ende wurde sie dafür mit einem zweiten Platz belohnt, der sie für die Teilnahme am Bundesfinale im Juni in Berlin qualifiziert.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann eröffnete das Landesfinale und hob in ihrer Begrüßung besonders hervor, dass es ihr eine Ehre sei, die Anwesenden im Plenarsaal des Hessischen Landtages willkommen heißen zu können, sei dieser doch so etwas wie "das Herzstück der Demokratie" und in der Regel nur Plenarsitzungen und sehr wenigen anderen außerparlamentarischen Veranstaltungen vorbehalten. Dort wo sonst Landtagsabgeordnete miteinander debattieren, würden im Rahmen des Landesfinales nun die besten achten Debattanten Hessens, aufgeteilt auf zwei Altersgruppen, gegeneinander in einem Redewettstreit antreten. Bei Jugend debattiert stehe – so die Landtagspräsidentin in ihrer Ansprache weiter – eine konstruktive Debattenkultur im Vordergrund. Den jungen Menschen würden im Rahmen des Wettbewerbs wichtige Skills in den Bereichen Argumentationsfähigkeit, Präsentation von Informationen, Zuhören und fairen Streitens beigebracht – alles Schlüsselqualifikationen, die man für das spätere Leben benötige.
Acht Landesfinalteilnehmer Dr. Manuel Lösel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen, stellte anschließend dem Publikum die acht Landesfinalteilnehmer einzeln vor und appellierte an die anwesenden Gäste – Ehrengäste, Landtagsabgeordnete, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte – sich ein Beispiel an den Debattanten zu nehmen, denn es sei mehr denn je wichtig, dass jeder seine Stimme erhebe und seine Meinung fundiert kundtue. An die Debattanten gewandt, forderte er diese auf, gut zuzuhören, Regeln einzuhalten und Vorbilder zu sein. Auch andere Meinungen neben der eigenen gelten zu lassen, sei Grundstock für eine funktionierende Demokratie. Dr. Lösl, selbst ausgebildeter Lehrer, bedankte sich besonders bei den Deutschlehrkräften, die die Schülerinnen und Schüler bis ins Landesfinale begleitet und vorbereitet hätten. Es sei mehr und mehr wichtig, dass die Schulen die Jugendlichen mit demokratischen Werten und Grundsätzen vertraut machten.
Im Finale der Altersgruppe 1 (Sek. I) trafen anschließend die vier Landesfinalisten von der Karl-Rehbein-Schule Hanau, der Rabanus-Maurus-Schule Fulda, der Christian-Rauch-Schule Bad Arolsen und der Edith-Stein-Schule Darmstadt aufeinander und debattierten die in der hessischen Polizei schon seit langem ebenfalls heiß und kontrovers diskutierte Frage "Soll die Polizei in Hessen flächendeckend mit Tasern ausgestattet werden?". Annika musste im Rahmen der Debatte dabei die nicht leichte Pro2-Position einnehmen, meisterte diese Aufgabe aber souverän.
Kernprobleme herausstellen
In der anschließenden Finaldebatte der Altersgruppe 2 (Sek. II), bei der sich Schüler vom Gymnasium Eltville, der Rabanus-Maurus-Schule Fulda, dem Wilhelmgymnasium Kassel und Schloss Hansenberg dem Redewettstreit stellen mussten, ging es um die Frage "Soll die Landesregierung ihre Kommunikation über soziale Netzwerke wie X oder TikTok einstellen?". Marius Kümmel nahm hier die die Position Pro 1 ein und musste die Maßnahme zu Beginn der Debatte genau definieren und das Kernproblem der Streitfrage herausstellen. Dabei konnte er einen überzeugenden Auftritt hinlegen und beeindruckte die Jury vor allem mit seiner "lebendigen, von guter Sachkenntnis und prägnanten Beispielen zeugenden Eröffnungsrede", mit der es ihm nach Ansicht der Jury gelungen sei, das Publikum gleich zu Beginn direkt abzuholen. Auch wenn es am Ende für ihn etwas unglücklich auf den dritten Platz hinauslief, kann Marius stolz auf seine Leistung sein."Egal welcher Platz jedem Einzelnen von Euch zugesprochen wird, Ihr müsst Euch klarmachen, Ihr zählt schon jetzt zu den vier besten Debattanten Eures Bundeslandes und habt viele Schülerinnen und Schüler hinter Euch gelassen" – mit diesen Worten eröffnete die Juryvorsitzende Alina Eckert, Alumna Jugend debattiert und 2016 selbst Bundesfinalteilnehmerin, die Siegerehrung, die von Dr. Jan-Jonathan Bock, Leiter von Jugend debattiert bei der Hertie-Stiftung, durchgeführt wurde. Die jeweils beiden Erstplatzierten beider Altersgruppen, die sich für das Bundesfinale qualifizieren konnten, nehmen Ende Mai am viertägigen Landessiegerseminar auf Burg Rothenfels am Main teil, bevor es dann vom 06. bis 08. Juni zu den Bundesfinaltagen nach Berlin geht, die ihren Höhepunkt mit dem Bundesfinale am 08. Juni finden.