FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Ihr seid meine Zeugen!

03.04.24 - In diesen Wochen der Osterzeit hört man in den Gottesdiensten oft Ostererzählungen und Berichte aus der Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas. Er berichtet vom Leben der jungen Christengemeinde nach der Auferstehung.

Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

"Ihr seid Zeugen dafür" - Dieser Satz taucht dabei öfter auf. Ein Auftrag der auch den Christen heute gilt. Ihr seid Zeugen! Zeugen für die Auferstehung! Die Christen sind heute aufgerufen die Zeugen der Auferstehung zu sein. Der Glaube kommt in der Tat nicht so sehr aus Büchern, sondern er kommt vor allem auf zwei Beinen daher. Glaube kommt durch Menschen. Und zwar durch Menschen, die so vertrauenswürdig und authentisch sind, dass man ihnen auch wirklich abnehmen kann, was sie da sagen, was sie tun und was sie leben.

Und da steht schon die Frage im Raum: Gibt es heute Zeugen und Zeuginnen des Glaubens? Kann man den Christen das abnehmen, was sie glauben? Und leben sie das, was sie glauben auch so, dass es für andere interessant sein könnte? Zeuge sein, Glaubenszeuge sein -- Wie geht das? Woran merken die anderen, dass Auferstehung für uns kein leeres Wort, sondern eine Realität ist? Nun, wichtig ist wohl, dass dieser Glaube, von dem Zeugnis abgelegt wird, nicht in den Gedanken bleiben, sondern das muss Hand und Fuß bekommen. Das muss vom Kopf in den Leib rutschen, Fleisch annehmen und etwas mit dem Leben zu tun haben.... In einem Text wird die "Fleischwerdung" des Osterglaubens beschrieben.

Da heißt es: Wir könnten zum Beispiel Ostern in den Beinen haben: Das heißt wie Jesus zu den Menschen hingehen und mit ihnen gehen - wie mit den Emmaus-Jüngern. Wir könnten mal wieder den ersten Schritt tun, nach einem Ärger und einem Streit - und unser Entgegenkommen zeigen. Wir könnten den aufrechten Gang üben, gradlinig bleiben und aufrichtig leben - und aufstehen für das Leben. Oder wir könnten Ostern in den Händen haben: Das heißt, wie Jesus zupacken und Hand anlegen, wo unsere Hilfe gebraucht wird. Jemandem die Hand entgegenstrecken - zur Versöhnung. Jemandem die Hand auf die Schulter legen und ihm den Rücken stärken. Oder jemanden bei der Hand nehmen und ihn ein Stück des Weges begleiten. Wir könnten Ostern in den Augen haben: Das heißt andere wie Jesus anschauen - mit Respekt und Wohlwollen.

Die Augen offenhalten und wach bleiben - für Signale der Not, für die stummen Bitten um Anerkennung und Freundlichkeit. Und dann denen ein An-Sehen geben, die von anderen übersehen werden. Und wir könnten Ostern im Herzen haben: wie Jesus herzlich und offen den Menschen begegnen - auch mal mit jemandem herzlich lachen können - aber auch dann mit dem Herzen bei jemandem sein, wenn es um Krankheit geht, um Schmerz und Leid; eine Herzlichkeit, die auch den Tod, den Karfreitag nicht verschweigt, sondern ernst nimmt und mitträgt. Vielleicht würden dann die Menschen in unserer Umgebung sagen:

Das gefällt mir, wie du lebst; das interessiert mich. Erzähl mir mehr. Erzähl mir, woher du dafür die Kraft nimmst - für deinen aufrechten Gang. Woher du die Kraft nimmst für deine helfenden Hände und deinen offenen Blick - und wem du dein offenes Herz verdankst. Und dann können wir Ostern auf den Lippen haben, wir könnten erzählen von unseren Hoffnungen; weitersagen, was uns trägt, woran wir hängen bei unserem Glauben - und warum Jesus uns so viel bedeutet…. Diese Zeuginnen und Zeugen braucht es in unserer Zeit. Zeugen und Zeuginnen dafür, dass Jesus lebt – und das nicht nur im Himmel, sondern auch in dieser Welt. (Stefan Buß) +++


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