Glaubensinhalte handfest vermitteln: Fußwaschung vor der Stadtpfarrkirche

29.03.24 - Der Gründonnerstag ist der erste der drei "heiligen Tage", an denen Christen Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu gedenken. Um auch kirchenfernen Menschen Glaubensinhalte anschaulich zu vermitteln, fand zum ersten Mal eine Fußwaschung vor der Stadtpfarrkirche Fulda statt.

Von links: Diakon Michael Friedrich (Katholische Stadtpfarrei Fulda), Stadtpfarrer ...

Die Passanten staunen nicht schlecht, als Schemel, Fußwannen und Gießkannen in Reih und Glied vor der Stadtpfarrkirche aufgebaut werden. Auch Zimmermannsgeselle Jorge Pries aus Schleswig (Schleswig-Holstein) ist neugierig und lässt sich von Stadtpfarrer Stefan Buß zu einer Fußwaschung überreden. "Ich bin auf der Durchreise von Frankfurt Richtung Hamburg. Als Christ bedeutet mir der Gründonnerstag viel, aber selbst wurden mir noch nie die Füße gewaschen. Es ist eine besonders eindrückliche Vermittlung von Glaubensinhalten", so Pries.

Vor der Stadtpfarrkirche sind die Fußwaschstationen aufgebaut

Zimmermannsgeselle Jorge Pries aus Schleswig (Schleswig-Holstein) ist auf der Walz ...

Im Gespräch mit Stadtpfarrer Stefan Buß

"Berührendes Zeichen ohne Worte"

Glaubensinhalte werden nebenbei vermittelt

"Die Fußwaschung ist ein berührendes Zeichen, welches auch ohne viele Worte funktioniert. Wir erklären den Menschen auch gerne, worum es geht: Es ist eine dienende Liebeshandlung, die wir nach Jesu Vorbild tun. Im Johannesevangelium wird berichtet, dass seine Jünger regelrecht irritiert waren, weil der Meister ihnen die Füße wusch - und nicht umgekehrt. Und wir sollen es ihm nachtun - 'tut dies zu meinem Gedächtnis!' sagt Jesus. Zu dieser dienenden Liebe wollen wir auch anregen, gerade jetzt in der Osterzeit", erklärt Koch-Zeißig. Eine Fußwaschung habe in Hessen zuletzt 1999 in Hofgeismar stattgefunden. Zum Einsatz kommen vor Ort trotz bedeutungsschwangerem Ritual handelsübliche Desinfektionsmittel, Seife, Fußcreme und Erfrischungstücher. (mau) +++