BAD HERSFELD / WILDECK Leitstelle arbeitet mit Emergency Eye

Das Auge des Disponenten schaut mit: Wichtige Hilfe im Ernstfall

10.04.24 - Vielleicht haben Sie das schon mal selbst erlebt: Sie fahren auf der Autobahn, vor ihnen ein Lastwagen. Plötzlich schlagen Flammen unterhalb des Lasters empor. Was nun? Der Fahrer fährt auf den Standstreifen. Im Rückspiegel sehe ich eine Rauchentwicklung, ich halte ebenfalls am Standstreifen an, nehme mein Mobiltelefon und setze einen Notruf ab.

Leitstellen-Disponent Jürgen Richter hat an diesem Nachmittag Dienst. Ich bin mir unsicher, weil der Rauch doch nicht mehr so wild ist. Flammen sind auch keine mehr zu sehen. "Kann ich mich auf Ihr Smartphone draufschalten und selbst mal schauen, wie die Situation vor Ort ist?", fragt mich der Disponent. "Ja klar", sage ich. Ein paar Klicks, ein Link und natürlich die Datenschutzfreigabe, schon sieht der Disponent: "Das ist lediglich ein technischer Defekt. Hier ist keine Feuerwehr notwendig." Ich spreche kurz mit dem Fahrer, alles in Ordnung und fahre weiter.

Braucht man nicht wirklich: Starke Rauchentwicklung in einem Auto Fotos: Kevin Kunze

Philipp Apel setzt einen Notruf ab

Leitstellen-Disponent Jürgen Richter nimmt den Anruf entgegen

Aber, was ist das für ein System? Es nennt sich Emergency Eye und ist ein Produkt der Corevas aus Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen). Bundesweit gibt es bislang rund 45 Einrichtungen im Bereich Leitstellen und Gefahrenabwehr, welche das elektronische Auge nutzen. "Wir sind im Jahr 2017 im Rhein-Kreis gestartet", sagt Gründer Günter Huhle von Corevas gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Leitstelle Hersfeld-Rotenburg ist Vorreiter in Osthessen

Es ist lediglich eine Nebelmaschine

Leitstellen-Disponent Jürgen Richter an seinem Arbeitsplatz in der Leitstelle ...

In Osthessen nutzt die Leitstelle Hersfeld-Rotenburg das System. Leitstellen-Disponent Jürgen Richter sagt: "Wir stehen als Disponenten vor der Herausforderung, dass wir nur das gesprochene Wort haben. Wir haben kein Bild vor Ort. Mit Emergency Eye können wir uns auf das Smartphone des Anrufers draufschalten. Die aufgeregtesten Anrufer können wir damit beruhigen. Sie fühlen sich sicher, was sie vor Ort tun."

Voraussetzung ist, dass der Anrufer ein Smartphone nutzen kann und zumindest ein 3 G-Netz vorhanden ist. Der Disponent sendet mit Einverständnis des Anrufers einen Link, dann muss der Anrufer die entsprechenden Datenschutzhinweise bestätigen und schon kann der Disponent auf seinem Bildschirm in der Leitstelle sehen, was vor Ort passiert ist. "Wir leisten so zum Beispiel Erste Hilfe, können bei Reanimationen helfen", sagt Richter.

Entwickler auf der Rettmobil vor Ort

Leitstellen-Disponent Jürgen Richter

Die Disponenten müssen zudem bei den rund 300 Anrufen die möglichst optimale Hilfe disponieren. Dabei kann das Emergency Eye ebenfalls wertvolle Hilfe leisten und nebenbei auch die Rettungsmittel optimierter einsetzen.

Sehen Sie zu diesem Thema unser Video mit einem Beispieleinsatz. Einfach auf das Video oben klicken. Übrigens: Die Macher von Emergency Eye sind in diesem Jahr auch auf der Rettmobil in Fulda vertreten. "Dort können die Messebesucher das System direkt am Stand ausprobieren", sagt Huhle. (hhb) +++


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