Abschlussfeier an der einjährigen Fachschule für Landwirtschaft

05.04.24 - "Der Platz hier vorn hat einen riesigen Vorteil. Man hat alles im Auge und schaut in die Gesichter von jungen Landwirtinnen und Landwirten, die freiwillig einen zum Teil sehr langen Weg in Kauf genommen haben, um unsere landwirtschaftliche Fachschule hier in Alsfeld zwei Winterhalbjahre zu besuchen. Und jetzt haben letzten zwei Stunden Ihrer Schulzeit begonnen.", so Schulleiter Helmut Dersch bei der Abschlussfeier und Überreichung der Zeugnisse an die Absolventen und Studierenden der Einjährigen Fachschule für Landwirtschaft.

Im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier am Schulstandort im Bildungs- und Beratungszentrum des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen in Alsfeld ging Dersch in seiner Rede auf die vergangenen beide Jahre der Ausbildung ein, richtete aber auch den Blick nach vorne.

"Am 24. Oktober 2022 saßen Sie hier auf diesen Stühlen zur Schuleröffnung und wussten noch nicht so richtig, was vor Ihnen liegt. Gleich in der ersten Woche wurde kräftig in die Lernfelder eingestiegen und einigen wurde erst jetzt richtig bewusst, dass man auch etwas lernen muss, um hier ans Ziel zu gelangen", so der Schulleiter. Fast alle Schülerbetriebe wurden im Rahmen der Fachpraktischen Übungen gemeinsam besucht und abschließend darüber diskutiert: "Wo betrieblich die Reise mal hingeht".

"Lernen ist schwimmen gegen den Strom"

In der Fachschulzeit wurden den Absolventen viele neue Werkzeuge nähergebracht und gelehrt diese zu nutzen, denn im weiteren Berufsleben müssten ständig neue Entscheidungen getroffen werden. Große Entscheidungen, wie zum Beispiel Investitionen in eine Maschine zu tätigen oder doch lieber den Lohnunternehmer bestellen.

Im Pflanzenbau ebenfalls: Welche Maßnahme, wann ist der richtige Zeitpunkt, wann ist die Schadschwelle überschritten oder welche Wirkstoffkombination ist die richtige? Auch in der Tierproduktion seien Entscheidungen gefordert. "Mit Ihrer Ausbildung, die Sie hier erfahren haben, werden Ihnen die richtigen Entscheidungen täglich besser von der Hand gehen", so Dersch. Am Schluss seiner Ansprache zitierte der Schulleiter: "Lernen ist wie schwimmen gegen den Strom, hört man auf, so treibt man zurück" und wünschte viel Erfolg in ihrem zukünftigen Berufsleben.

Powerpoint-Präsentation erinnert an Schulzeit

Paul Schneider (Philippsthal) und Martin Limberg (Löhnberg) stellten ihre Projektarbeiten, Lupinenanbau und Managementmaßnahmen gegen Hitzestreß in der Tierhaltung vor. Mit einer Powerpoint-Präsentation erinnerten die Schüler an ihre Schulzeit und die gemeinsame Abschlussfahrt mit der Unterklasse. Die einjährige Fachschule für Landwirtschaft in Alsfeld bezeichnete Direktor Andreas Sandhäger vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen in Kassel, als ein wichtiges Bildungsangebot für die Hessische Landwirtschaft. Die Schule genieße auch in den angrenzenden Ländern hohes Ansehen.

Dies bestätigte auch Alsfeld Bürgermeister Stefan Paule, der auf das inzwischen 151-jährige Bestehen der Landwirtschaftsschule in der Marburger Straße hinwies: "Die Schule ist ein zukunftsfähiger Bestandteil der heimischen Landwirtschaft!". Erster Kreisbeigeordneter und zukünftiger Landrat des Vogelsbergkreises Dr. Jens Mischak und Kreislandwirt Andreas Kornmann unterstrichen ebenfalls die Bedeutung des Alsfelder Schulstandortes für die heimische Region.

Klassenbeste erhielten DLG-Mitgliedschaft für ein Jahr

Als Klassenbeste erhielten Clemens Reith (Großenlüder), Martin Limberg (Löhnberg) und Paul Schneider (Philippsthal) eine DLG-Mitgliedschaft für ein Jahr. Klassensprecher Clemens Reith dankte abschließend der Lehrerschaft für gute Ausbildung, die ihnen in den zwei Jahren zuteilwurde und überreichte als kleine Anerkennung Geschenke.

Besonders starken Beifall gab es dabei bei der Übergabe des Geschenkes an Dr. Jürgen Luft, denn passend zu dessen Unterrichtsfach "Tierproduktion Rind", erhielt er ein Kälbchen für seinen Rinderstall. (gr)+++