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Stinkender Müll am Wegesrand: Keine Ausreden für diese Umweltsünden
17.04.24 - Es ist jedes Jahr das gleiche Bild: Wenn sich die ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger aus Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) mit Handschuhen und Picker auf den Weg machen, dann erwartet sie jede Menge Müll. Für zu viele Menschen scheint die Natur vor dem Fahrzeugfenster ein riesiger Mülleimer zu sein. Einfach raus mit dem Papier, Plastik oder der Dose.
Richtig abartig wird es, wenn die Reisenden meinen, in leere Flaschen zu urinieren oder ihren Kot in Beuteln am Straßenrand zu hinterlassen.
Nun liegt Niederaula nahe der Autobahn. Zahlreiche Logistiker haben in den Gewerbegebieten ihre Umschlagzentren. Jeden Tag und jede Nacht kommen hier zahlreiche Lastwagen und Kleintransporter an und verschwinden so schnell, wie sie ankommen. Abladen, einladen und den Müll hinterlassen. Das ist ein riesiges Problem. Viele Fernfahrer suchen sich abseits der Anschlussstellen einen Rastplatz - es gibt einfach zu wenige öffentliche und kostenfreie Rastplätze mit einer entsprechenden Infrastruktur.
Vermüllung ist eine Einstellungssache der Menschen
An der Anschlussstelle Niederaula wird in Kürze ein Autohof mit wohl rund 50 Lkw-Stellplätzen gebaut. Ob der Müll weniger wird? Kann sein, allerdings werden noch mehr Fernreisende in Niederaula "andocken". Bürgermeister Thomas Rohrbach überlegt, Mülltonnen aufzustellen. Damit würden auch wiederum andere Menschen angezogen, die diese günstige Entsorgungsstelle für ihren Bauschutt oder Hausmüll nutzen könnten. Letztlich ist die Vermüllung eine Einstellungssache und auch nicht mit der miserablen Situation der Fernfahrer zu entschuldigen.Bei der Aktion "Sauberhaftes Hessen" am Samstag in Niederaula beteiligten sich rund 120 Menschen, darunter viele Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr. "Allein dem Engagement der vielen fleißigen Helfer ist es zu verdanken, dass die Aktion auch in diesem Jahr wieder ein Erfolg war. Bei strahlendem Sonnenschein haben alle beteiligten Personen viele Kilometer zurückgelegt und alles, was sie an Abfall gefunden haben, aufgelesen, damit es fachgerecht entsorgt werden kann. Der gesammelte Müll wurde im Anschluss auf den gemeindlichen Bauhof gebracht, wo er dann in einem 20 Kubikmeter-Container von der Firma Fehr kostenlos entsorgt wurde. Unter den großen Mengen an Müll, der durch die emsigen Helfer und Helferinnen eingesammelt wurde, befand sich nicht nur Restmüll, sondern auch viele Autoreifen, Möbel, sowie Metall- und Elektroschrott", sagt Rohrbach.
Sehen Sie zu diesem Thema unseren ausführlichen Videobeitrag, einfach auf das Bild oben klicken. (Hans-Hubertus Braune) +++